23.45 (TS) NEAERA

Zwar ohne Hohepriester Nick Holmes, sinnbildlich wohl aber ziemlich nahe an einem „Blutbad“ anderer Art spielten NEAERA zeitgleich zu BLOODBATH auf der T-Stage. Müsste man die Show mit einem von Bennys Zitaten zusammenfassen, dann wäre es: „Ihr seid einfach so geil, dass mir die Hose platzt!“ – im wortwörtlichen Sinne. Von null auf hundert in drei Sekunden – und das nicht erst beim sechsten Song, auch wenn die Hose bis dahin erstaunlicherweise gehalten hat. Der vorige Sturm von draußen konnte dabei noch etwas vom regelrechten Sturm des Münsteraner Fünfers auf der Bühne lernen. Zwar hat das letzte Album NEAERAs nun auch schon zwei Jahre auf dem Buckel, aber mit dem Namensgeber zu „Ours Is The Storm“, der Teil, an dem die Hose nachgab, gab es ohne Zweifel mächtig auf die Ohren. Aber der Wahnsinn startete direkt mit der ersten Sekunde und die Jungs brachten das gesamte Zelt zum (durch)drehen. Etwas Abendsport auf dem SUMMER BREEZE? Kommen Sie zu NEAERA. Nackenschmerzen, blaue Flecken von der größten Wall of Death des bisherigen Festivals und Muskelkater in den Beinen vom Circle-Pit um die Zeltpfeiler sind garantiert. Sie wissen nicht wie’s geht? Schauen Sie einfach dem Mann am Mikro zu, der zeigt zur Not auch, wie man sich formvollendet in die Menge stürzt oder einen ganz eigenen Moshpit startet. Sei es nun zum klassischen „Walls Instead Of Bridges“ vom Debütalbum, zum brachialen „I Loath“ oder zu „My Night Is Starless“, Benny und Co. gaben von Anfang an alles und es passte auch alles: Die Stimme, der Sound, die Klampfen, die Breaks. Die Mischung der gespielten Songs war dabei sehr ausgewogen und es ging dermaßen zur Sache, dass die Jungs auch gleich im Publikum hätten spielen können. Dass die Band wieder einmal ihre berühmt berüchtigten überragenden Live-Qualitäten abgeliefert hat, dürfte auch der letzte Zeltpfosten unweigerlich gespürt haben. Dieser schweißtreibende Sturm aus Death Metal, Black Metal und Core war der perfekte Wegbereiter – vielleicht nicht so ganz für Zuschauer von MARDUK, aber vielleicht ja für die von WALLS OF JERICHO. Eine kleine Verschnaufpause kann nach so einem harten Stück Arbeit ja nicht schaden.

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19.45 (CS) FIRE RED EMPRESS

Erdigen Rock, gewürzt mit einer Prise Blues, Rock’n’Roll und Punkrock, boten die Engländer FIRE RED EMPRESS unmittelbar nach Ablauf der kurzen witterungsbedingten Unterbrechung auf der Camel Stage. Zumindest der Laune aller Beteiligten – Band und Publikum – war die Auszeit nicht abträglich, denn schon bei den ersten Klängen des Openers „7 Shades To The Storm“ ging es auf der Bühne mächtig zur Sache. Und schnell sprang der Funke auch auf die Zuschauer über: Dem zugänglichen Rock des Quartetts konnte sich kaum jemand entziehen. Der charismatische Sänger Nic Taylor-Stoakes näherte sich während des Auftritts stimmlich ein ums andere Mal an den Darkrock-Gott Glenn Danzig an – und gehörte, modisch in Stiefel und Sakko gekleidet, sicherlich zu den besser angezogenen Frontmännern des diesjährigen Festivals. Sechs Titel konnte das Quartett dem Publikum vorstellen – und obwohl FIRE RED EMPRESS bislang nur die EP „Paint Me The Devil“ auf dem Markt haben: Macht die Truppe so weiter und legt bald ein Debütalbum nach, werden es das nächste Mal sicherlich noch deutlich mehr Zuschauer! Zum Abschluss der kurzweiligen dreißig Minuten gab es dann noch das obligatorische Band-Selfie mit Publikum – ganz sicher ein gelungener Abend für die vier Herren aus Birmingham!

20.15 (TS) COMBICHRIST

Einige Besucher der gut gefüllten T-Stage kannten die Herren von COMBICHRIST sicher noch von ihrer ausgedehnten Europatour mit RAMMSTEIN im Jahre 2009. Warum sie diesen überaus begehrten Slot absolut verdient hatten, demonstrierten die Norweger heute eindrücklich und schwangen ab dem ersten Takt ihre elektronische Abrissbirne mit brachialer Gewalt. Sänger und Gründer Andy LaPlegua trug dabei beim ersten Song „We Love You“ eine furchteinflößende, rot erleuchtete Maske, die ein übriges tat. Angeheizt von erschütternden Basswalzen, gepaart mit Metalcore-artigen Screams, wuchteten sich die Mannen durch ein fulminates Set mit zahlreichen Höhepunkten. Sichtlich begeistert, ließ man sich immer mehr auf das Publikum ein und forderte diesem auch noch die letzten Kraftreserven ab. Besonders bemerkenswert waren die beiden Keyborder, die imposant auf ihren Podesten thronten und gekonnt das perfekte Maß an Pathos in die Songs packten. COMBICHRIST dürfen getrost als Überraschung des frühen Abends gewertet werden und ließen ein überaus begeistertes Publikum zurück. Gerne wieder!

20.15 (PS) SUICIDE SILENCE

Krachender Deathcore, energetisch vorgetragen, voll auf die Zwölf? Willkommen bei SUICIDE SILENCE! Wer nach der wetterbedingten Unterbrechung noch nasse Haare und Klamotten hatte, der konnte sich vor der Pain Stage ausgiebig trocken moshen (lassen) – und von dieser Möglichkeit machte die große und loyale Fanschar der US-Band ausgiebig Gebrauch. Der (gar nicht mehr so) neue Sänger Eddie Hermida, Nachfolger des 2013 verstorbenen Mitchell Adam Lucker, trieb das zahlreich erschienene Publikum vor der Pain Stage immer wieder lautstark an –wirklich nötig war dies allerdings nicht, denn die Fans gingen auch ohne Extra-Aufforderung mächtig ab. Der aufgeweichte Boden in Dinkelsbühl forderte den ersten Reihen, der zu „Disengage“ initiierten Wall Of Death, allerdings einiges ab – doch trotz gesteigerter Rutschgefahr meisterten die Fans auch diese Herausforderung souverän und mit gegenseitiger Fairness. Der zum Ende des Gigs angesetzte, obligatorische Circel-Pit trug dann ebenso nicht zur Rasenpflege und Verbesserung der Bodenqualität vor der Bühne bei – aber wo gehobelt wird, da fallen halt auch mal Späne. Mit dem Abschlusstrack „You Only Live Once“ beschloss die Band ihr Set, das einmal durch die knapp zehnjährige Bandgeschichte bis zum aktuellen Album „You Can’t Stop Me“ führte – und sicherlich jeden Fan der Band zufrieden zurück ließ.

21.00 (CS) HOUR OF PENANCE

Während es gut zwei Stunden nach Wiederanpfiff des SUMMER BREEZE nur noch leicht nieselte, erlebte die Camel Stage ihren heftigsten Schwermetall-Hagel des Tages. HOUR OF PENANCE waren Futter für all jene, die dieses Jahr Kaliber wie BEHEMOTH oder NILE vermissten. Und wie gut diese Italiener ihre Sache doch machten! Ihr technischer, ultra brutaler Death Metal kannte nur zwei Gangarten: flächendeckende Double-Bass-Teppiche oder pfeilschnelle Blasts und beides weit jenseits der 200 BPM-Marke. Schon erstaunlich, mit welcher Präzision HOUR OF PENENACE ihre unheiligen Kompositionen herausblasteten, wenn auch aufgrund des nicht perfekt austarierten Sounds nicht alle Feinheiten erfasst werden konnten. Die mehreren hundert Fans ließen sich dennoch mitreissen, schickten die ersten Crowd Surfer des Tages vor der Camel Stage über die Köpfe hinweg und kamen der Forderung von Fronter Paolo Pieri nach einem Circle Pit bei „Incestuous Dinasty Of Worms“ nur allzu bereitwillig nach. Entsprechend missmutig wurde die Ankündigung von „Misconception“ als letztem Song angenommen. Dafür flogen hier nochmal besonders viele Matten und HOUR OF PENANCE durften ihren Gig ein paar Minuten überziehen. Gelungener Abriss!

21.20 (MS) POWERWOLF

Die überragenden Livequalitäten der Pseudo-Rumänen aus dem Saarland hatten sich längst herumgesprochen, so dass der Zuschauerraum bei POWERWOLF bis auf den letzten Platz gefüllt war. Vom eröffnenden „Sanctified With Dynamite“ an klatschten, sangen und feierten die Fans gemeinsam mit der Band ein rauschendes Fest. Die simpel strukturierten Songs luden wieder einmal zum Mitsingen ein und das Gebrüll, zu dem Frontmann Attila Dorn die Fans immer wieder anstachelte, war geradezu ohrenbetäubend. Kein Wunder also, dass sich die Gebrüder Greywolf und ihre Mitstreiter davon zu absoluten Höchstleistungen inspirieren ließen. Die beiden Gitarristen posierten auf ihren Podesten am Bühnenrand um die Wette, dazwischen flitzte Organist Falk Maria Schlegel immer dann wie ein Derwisch hin und her, wenn er mit der Bedienung seines Instrumentes wieder einmal nicht ausgelastet war. Bei „Kreuzfeuer“ wechselten POWERWOLF ihr Backdrop von einem großen Wolfsmotiv zu stilisierten Kirchenfenstern und geizten während der gesamten Show nicht mit Flammensäulen. Angesichts von vor Wortwitz strotzenden Klassikern wie „Coleus Sanctus“, „Resurrection By Erection“ oder „All We Need Is Blood“ war beste Laune ohnehin garantiert. Dabei unterstrichen die aufwändigen, an christliche Motive angelehnten Kostüme in Kombination mit den schwarzweiß geschminkten Gesichtern die humoristische Seite der Band. Da spielte es dann auch keine Rolle, wenn Attila Dorn seinen falschen osteuropäischen Akzent vorübergehend einmal vergaß, die Show blieb von der ersten bis zur letzten Minute höchst unterhaltsam. Egal ob der Frontmann mit seinem prunkvollen Kelch voll Blut der Menge zuprostete oder am Ende weihrauchschwenkend seinen Segen über die Gemeinde sprach, die opulente Kostümierung und das durchdachte Bühnendesign unterstrichen die sakrale Atmosphäre der Lieder. So zählte der Auftritt von POWERWOLF zweifellos zu den mitreißendsten des gesamten Festivals und hinterließ ein unüberschaubares Meer an glücklich strahlenden Gesichtern auf dem Infield. Quasi der Headliner der Herzen!

21.30 (TS) EKTOMORF

EKTOMORF waren vor wenigen Jahren noch Garant für volle Hallen, die man stets im Handumdrehen in Hüpfburgen verwandeln konnte. In der letzten Zeit war es allerdings etwas still geworden um die Ungarn. Bis dann dank des aktuellen Longplayers „Retribution“ wieder Leben in die Bude kam. Fast genau zehn Jahre dauerte es, bis man wieder auf dem SUMMER BREEZE zu sehen war. Noch bevor die Band die Bühne enterte, war zu spüren, dass das Zelt förmlich nach der Band gierte. Lauthalts wurde der Bandname skandiert und so brüllte man die Jungs förmlich auf die Bühne. Die Herren um Sänger und Bandgründer Zoltan „Zoli“ Farkas ließen sich dann auch nicht lange bitten und fegten direkt mit dem Opener „You Can’t Control Me“ alle eventuell vorhandenen Zweifel weg. Der Titel sollte schließlich Programm werden, denn „Zoli“ schaffte es, das mittlerweile brechend gefüllte Zelt bis in die letzten Reihen zum kollektiven Ausrasten zu animieren. Spätestens beim sehnlichst erwarteten „I Know Them“ brachen dann alle Dämme. Band und Publikum verschmolzen zu einer wilden Horde und reckten gemeinsam allen Hatern den Mittelfinger entgegen. EKTOMORF zählten ganz klar zu den Gewinnern des Abends und bewiesen einmal mehr, dass man auch als Epigon mittels totaler Fannähe und einer fast schon ekstatischen Bühnenshow auf ganzer Linie überzeugen kann. Bärenstark!

22.15 (CS) BELOW

Zum frostigen Wetter kam der passende Soundtrack von den schwedischen Doomstern von BELOW. Doom war jetzt nicht gerade massenhaft vertreten im diesjährigen Bandreigen und somit war absolute Anwesenheitspflicht für die Jünger des Genres. Mit schlichtem Backdrop (weißer Schriftzug auf schwarzem Textil) und zwei großen silbernen Kerzenständern mit schwarzen Kerzen links und rechts vor dem Drumkit war die Bühne perfekt bereitet als ein kurzes Gewitterintro den Reigen eröffnete. Direkt mit dem Opener „Trapped Under Ground“ konnte die Band in Bestform einsteigen, besonders beeindruckte die Stimme von Sänger Zeb, der selbst in den höchsten Lagen noch überzeugte. Die Band vereinte das Beste von CANDLEMASS, BLACK SABBATH und KING DIAMOND, nur die Gitarren klangen hier und da etwas schief. Und ihr Track „Ghost Of A Shepherd“ war für eine Doom-Band erstaunlich flott! Unkonventionell zeigte sich auch der Bassist – zumindest in Sachen Outfit: obenrum komplett finster, also mit ärmellosem Kapuzling, schwarzer enger Jeans und silbern funkelndem Patronengurt, kombinierte er ganz frech quietschgelbe Chucks dazu – Mut zur Farbe!

22.40 (PS) BLOODBATH

Eines der wenn nicht sogar das (!) Death-Metal-Highlight des diesjährigen SUMMER BREEZE wurde schon früh lauthals mit Sprechchören auf dem proppevollen Platz vor der Pain Stage gefordert. Endlich beglückten BLOODBATH auch mal Dinkelsbühl mit einem ihrer raren Live-Auftritte. Spannend war dabei vor allem die Frage, ob die Schweden den Abgang ihres langjährigen Growlers Mikael Åkerfeldt kompensieren und auch mit PARADISE LOST-Fronter Nick Holmes funktionieren können. Sie können. Und wie! Mit einer permanent in blutrotes Licht getauchten Bühne gerieten die gesamten 70 Minuten Spielzeit zu einer einzigen Demonstration finsterfieser, schwedisch-englischer Death-Metal-Macht! Die zumindest live etwas spannungsarmen letzen Åkerfeldt-Jahre sind passé, BLOODBATH zeigten mit wildem Mosh wieder richtig Bock auf Krach der alten Schule. Anders „Blakkheim“ Nyström und Per „Sodomizer“ Eriksson schraubten sich die Rüben ab und zerrissen die Luft förmlich mit ihren Riffs und Holmes‘ Besetzung am Mikro passt einfach wie Sarg auf Friedhof. Sein knorriges Gekeife funktionierte prächtig auch mit Songs der Tägtgren/Åkerfeldt-Alben, von denen BLOODBATH an diesem Abend eine ganze Menge präsentierten. Auch wenn sie bei der Setlist-Zusammenstellung im Angesicht ihres Backkatalogs eh nicht hätten daneben greifen können: zu wahren Highlights gerieten „Breeding Death“ oder auch „Soul Evisceration“, nach welchem Holmes zudem mit seinem trockenen britischen Humor punktete. Er gab Drummer Martin Axenrot mit einem „Good job, thank you“ die Hand. Und bei Satan, was ist Axenrot doch für ein unfassbarer Drummer! Mit ihm als Pulsschlag waren BLOODBATH eine der arschtightesten Bands, die die SUMMER BREEZE-Bühnen jemals in Schutt und Asche gelegt haben. Dieses Inferno konnten selbst eine kaputte Snare Drum und eine ausgefallene Gitarre beim letzten Song „Cry My Name“ nicht stoppen. Erfreulich zudem, dass BLOODBATH den gesamten Gig über das Publikum fesselten, Schwund war selbst zum Ende hin kaum auszumachen. Sollten BLOODBATH jemals wieder zurückkehren, sollte man sich schon heute den Platz in der ersten Reihe reservieren.

19.10 (MS) SEPULTURA

Kurz bevor SEPULTURA, die dieses Jahr ihr 30. Bandjubiläum (sic!) feierten, die Bühne betreten sollten, öffnete der stark verdunkelte Himmel seine Regen-Schleusen und fegte in einem heftigen Sturm über das Gelände. Aufgrund der Wetterlage mit Windgeschwindigkeiten bis zu Windstärke 12 wurden die Shows auf allen Bühne unterbrochen und zunächst abgewartet, wie sich das Lage entwickeln würde. Nach einer gut einstündigen Zwangspause ging es aber dann weiter. Das geräumte Infield füllte sich schnell wieder und als die Brasilianer mit „Troops Of Doom“ in ihr Set starteten, hatten sich schon wieder einige Zuschauer vor der Bühne eingefunden. Der Strom an Menschen, die vor die Main-Stage drängten, riss auch in der Folge nicht ab. SEPULTURA spielten mit mächtigem Sound einen wirklich hörenswerten Querschnitt ihrer langen und bewegten Karriere. So kam, neben den eher vorhersehbaren Songs, die natürlich nicht fehlen dürfen, auch seit langem nicht mehr live gehörtes, beispielsweise „From The Past Comes The Storms“ vom zweiten Longplayer „Schizophrenia“ zum Zug. Besonders sehenswert war wieder einmal Drummer Eloy Casagrande, der die Felle nach allen Regeln der Kunst malträtierte. Im Allgemeinen sah man der gesamten Band um Front-Hünen Derrick Green (neuerdings mit ohne Haare) und Andreas Kisser die Spielfreude an. Und selbstverständlich gipfelte die Show im bandeigenen Evergreen „Roots Bloody Roots“.

23.45 (CS) FINSTERFORST

Die Schwarzwälder FINSTERFORST haben in ihrer Karriere ja schon einige Gefilde abgegrast: Pagan Metal, Viking Metal, Black Metal… Was sie aber wirklich sehr gut konnten: Die Camel Stage kurzfristig in ein „FINSTERFORST!“-besungenes und beschunkeltes Stückchen Land zu verwandeln. Mit nur 30 Minuten Spieldauer, gefüllt mit drei Songs, Farbe im Gesicht, technisch einwandfreien Kapriolen, einem Barfuß-Akkordeonspieler und auch sonst ganz schön viel Naturverbundenheit, feierten die Mannen ihren Auftakt auf den hiesigen Festival-Bühnen. Mit einer Mischung aus spaßigem Humppa-Schunkel-Metal und epischen und „dunkleren“ Tracks neueren Datums haben sie – neben den vorderen Reihen, die hörbar die Texte mitgesungen haben – mit Sicherheit neue Fans dazugewonnen und verbreiteten mit ihrer Art einfach unglaublich viel Spaß. Auf ein Neues!

23.55 (MS) TRIVIUM

Nachdem BLOODBATH die Pain Stage mit schwedischem Todesstahl in Schutt und Asche gelegt hatten, wurde es auf der Main Stage wieder moderner. Zeit für den Headliner des Tages, was auch dem Zuschauerandrang anzumerken war: Der Platz vor der Bühne war bei TRIVIUM standesgemäß bis nach hinten voll. Stilvoll angekündigt wurde der Auftritt von einer IRON MAIDEN-Nummer, ehe es mit dem Intro zum neuen Album „Silence In The Snow“ und der dazugehörigen, selbstbetitelten Single direkt in die Vollen ging. Sänger und Gitarrist Matt Heafy hatte direkt ein Grinsen auf den Backen, das SUMMER BREEZE musste lange auf die Vorreiter in Sachen moderner Metal mit traditionellen Anleihen warten und ließ der angestauten Freude mit Beginn des Sets freien Lauf. Es wurde ein wildes Potpourri aus der gesamten Schaffensphase der im Jahr 2000 gegründeten Band serviert. Einzig das Debüt „Ember To Inferno“ wurde nicht bedacht, was bei den kraftvollen Nummern der anderen Werke und einer enorm gut eingespielten Band aber auch nicht stärker ins Gewicht fiel. Mit nun fast schon drei Tagen voller Musik und dem Unwetter bzw. dessen Folgen in den Knochen, war Dinkelsbühl zwar sichtlich erschöpft, ließ sich aber nicht lumpen. Immer wieder flammten kleinere Pits vor der Bühne auf, zu „Like Light To The Flies“ wurde gar eigenständig eine Wall of Death angezettelt. Die Band war beeindruckt, was Matt Heafy dazu veranlasste, gleich mehrmals das Wort an die Fans zu richten, seine Vorliebe für Deutschland kundzutun und Erinnerungen an das erste TRIVIUM-Konzert hierzulande Revue passieren zu lassen. Eingebettet waren die Songs in eine von zahlreichen Nebelfontänen begleitete Show, bei der vor allem die opulenten Totenmasken mit leuchtenden Augen Eindruck hinterließen. Zum Abschluss mit „In Waves“ wurde ein letztes Mal alle Register gezogen und der letzte Tropfen Energie gefordert. Kein Wunder, dass die stimmkräftige Menge teilweise sogar ganze Textpassagen übernahm und ein memorables Finale besorgte.

00.15 (TS) MARDUK

„…and now for something completely different“: Kaum war der intensive Auftritt von EKTOMORF Geschichte, stieg die schwedische Black Metal-Institution MARDUK auf die T-Stage. Gefühlt fiel die Temperatur im Zelt augenblicklich um einige Grad, als das Quartett mit seinen frostigen Titeln „Frontschwein“ und „The Blond Beast“ vom aktuellen Album das Set eröffnete. Insbesondere die große Anzahl der typisch schwarz-weiß gehaltenen T-Shirts mit MARDUK –Schriftzug fiel bereits zu Beginn ins Auge – Sänger Mortuus wird dies sicherlich gefreut haben. Auch wenn in den vorderen Reihen noch ein bisschen Platz war: Dies ließ den nötigen Raum, um zu den treibenden Songs von „The Levelling Dust“ bis zu „Into Utter Madness“ ordentlich die Haare fliegen zu lassen.
Insgesamt bot die Setlist dann auch keinen Grund zur Beanstandung, insbesondere dann nicht, wenn man die eingängigeren Nummer von MARDUK bevorzugt. Dass es dadurch einige Klassiker nicht in das Set schafften, war absolut zu verschmerzen: Dieser Auftritt der Band kann sicherlich als „Besonderheit“ verbucht werden – der standesgemäß mit „The Black…“ beendet wurde.

01.15 (CS) TO THE RATS AND WOLVES

TO THE RATS AND WOLVES erlebten in der vergangenen Zeit einen richtigen Hype. Die Band aus Essen traf den Zeitgeist mit ihrem Elektro geschwängerten Metalcore – vierstellige Clickzahlen auf You-Tube inklusive – und konnte bereits auf einige Live-Erfahrung zurückblicken. Hauptsächlich erspielten sich TO THE RATS AND WOLVES durch ihre ausgiebige Europa-Tour zusammen mit ESKIMO CALLBOY viele Fans und so warteten bereits einige, größtenteils weibliche, Fans vor der Camel Stage auf ihre Helden. Diese legten zwar mit viel Energie los, hatten allerdings ein wenig mit dem Sound zu kämpfen. Besonders die Bass-Drum wirkte soundtechnisch ein wenig wie ein unnatürlicher Fremdkörper. Nichtsdestotrotz machten die vier Instrumentalisten und die zwei Sänger/ Shouter gut Party und feuerten einige Songs aus ihrem kürzlich veröffentlichtem Debüt-Album „Neverland“ in das Rund. Die Laune war gut, auch wenn nicht jeder Ton dort saß, wo er hin sollte. Auch zwei Cover schafften es in die Set: „Remmi Demmi“ von DEICKIND und zum Abschluss „Anywhere For You“ von John Martin, dass aus einigen Kehlen inbrünstig mitgesungen wurde.

01.20 (PS) CRADLE OF FILTH

Als eine der bekanntesten britischen Extrem Metal-Bands haben CRADLE OF FILTH gleichermaßen viele Freunde wie puristisch veranlagte Verneiner, im Billing des SUMMER BREEZE waren die Engländer aber nicht sehr präsent. Vor sieben Jahren stand die Truppe um Front-Schreihals Dani Filth zum ersten und bis dato einzigen Mal auf der hiesigen Bühne, anno 2015 folgte endlich der zweite Auftritt. Aufgrund des Unwetters zeitlich nach hinten geschoben, betraten CRADLE OF FILTH eine Stunde nach Plan die Pain Stage, um mit dem „Midian“-Klassiker „Cthulhu Dawn“ rasant in ein ausgewogenes Set zu starten. Interessanterweise nicht vor dem Cover des aktuellen Albums „Hammer Of The Witches“, sondern vor einem Backdrop mit dem „Bitter Suits To Succubi“-Motiv. Überraschend, aber wirksam, denn die leicht bös dreinblickende Dame wurde während des Gigs ansprechend in Szene und Farbe gesetzt – ein atmosphärischer Pluspunkt. Nach dem Opener frönten CRADLE OF FILTH ihrer düster-romantischen Hingabe mit einer im Gothic-Dress leicht bekleideten Feuerkünstlerin, die zu „A Dream Of Wolves In The Snow“ so einige heiße Fontänen in den Nachthimmel spuckte: Pyros mal anders. Die Bühnenbeleuchtung ergänzte die Farben Rot und Grün, während reichlich Kunstnebel die Stage in ein morbides Grusel-Setting verwandelte und den Frontmann immer wieder geheimnisvoll verschluckte. CRADLE OF FILTH legen eben großen Wert auf Showeinlagen, verknüpfen die verschiedenen Elemente aber zu einer homogenen Einheit, die den Zuschauer gekonnt in ihre Welt aus finsterer Poesie, Lack, Spiritualität und Horror entführt. Nur verliert sich die Truppe halt nicht in dieser Atmosphäre, sondern schafft durch brutale Todesriffs, schwarz-melodische Gitarrenarbeit, schnellen Drums und das unverwechselbare Organ von Dani Filth eine Symbiose, die den harten Metal nie aus den Augen lässt – egal, ob einem der Song mit Blastbeats Nägel in die Hirnrinde hämmert oder man im Midtempo durchs Publikum stampft. Da tat es der Stimmung auch keinen Abbruch, dass der nicht immer optimale Sound das eine oder andere Detail der facettenreichen Liedstrukturen außer Hörweite brachte. Bleibt nur zu hoffen, dass es nicht wieder sieben Jahre dauert, bis diese Ausnahmeband das SUMMER BREEZE zerlegt.

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01.45 (TS) WALLS OF JERICHO

Durch die zeitliche Verschiebung enterten WALLS OF JERICHO recht spät die T-Stage. Schon vor zwei Jahren haben die Amis um Frontfrau Candace Kucsulain die Pain Stage abgerissen und schickten sich nun an selbiges im Zelt zu wiederholen. Wie immer hoch energetisch preschten die Band ohne große Umschweife mit „All Hail The Dead“ los. Das Backdrop auf dem in großen Lettern „Mosh Army“ prangte, gab so zugleich die Marschrichtung vor: komplette Verwüstung. Der Pit tobte und Candace machte wie immer geschmeidig und ohne Verschnaufpause die Animateurin. Einfach unglaublich, welche einnehmende Präsenz diese Frau hat. Neben den alten Dauerbrennern wie „Feeding Frenzy“ oder „A Trigger Full Of Promises“ hatten WALLS OF JERICHO mit „Relentless“ endlich auch einen neuen Song auf dem Zettel. Dieser gab einen guten Vorgeschmack auf das kommende Album, welches, Vorsicht Spoiler, ein Brett wird! Der Höhepunkt war, wie meistens bei einer WALLS OF JERICHO-Show, selbstverständlich „Revival Never Goes Out Of Style“, während dem Candace ein ausgiebiges Bad in der Menge nahm und den lautstarken „Oh-Oh“-Sing-Along dirigierte. Wie immer mehr als überzeugend.

02.45 (CS) TEMPLE OF BAAL

Aufgrund der Unwetter-Verzögerungen konnten TEMPLE OF BAAL erst mitten in der Nacht auf die Bühne. Überraschenderweise versammelte sich dennoch zu solch später Stund’ eine ordentliche Gruppe hartnäckiger Black/Death-Fans vor der Camel Stage. Ob nun langsam und tief schürfend oder pfeilschnell und brutal, das französische Quartett um Gründungsmitglied Amduscias hat sich der räudigen Seite des Metals verschrieben. So wurde bei Nummern wie dem einleitenden „Flames Of Baal“ vom Zweitwerk „Traitors To Mankind“ auch gerne Mal ins Publikum gespuckt. TEMPLE OF BAAL kannten keine Gnade und forderten zum bolzenden „Slaves To The Best“ massive Headbang-Action. Die tapfere Meute vor der Bühne gab ihr bestes und wurde dafür belohnt: Mit „Divine Scythe“ schaffte es ein brandneues Stück in die Setlist, wodurch schon mal einen kleiner Ausblick auf das im Oktober erscheinende Album „Mysterium“ gewährt wurde, ehe das abwechslungsreiche, zehnminütige „Walls Of Fire“ den letzten Gnadenstoß versetzte.

03.15 (TS) SCHIRENC PLAYS PUNGENT STENCH

Was macht man, wenn nicht so viele Leute kommen? Man reißt die Anwesenden so richtig mit! Und doch war es schade, dass der Sturm etliche Festivalbesucher in ihre Zelte geweht hat, denn zu fast schon früher Morgenstund bebte das Zelt unter wahrhaft kultigen Riff-Salven. Obwohl die Zeitrechnung eigentlich ausgehebelt war, denn SCHIRENC PLAYS PUNGENT STENCH, der Name verrät es schon, brachte eine der szeneprägendsten Death Metal-Bands zurück auf die Bühne. Martin Schirenc war 1988 dabei, als PUNGENT STENCH aus einer vor Blut und Gedärmen triefenden Taufe gehoben wurde. Die Truppe galt aufgrund ihrer Gore-lastigen Texte als eine der extremsten Bands im gestählten Todes-Sektor. In den Songs dominiert hingegen ein unüberhörbarer „Death ’n‘ Roll“-Vibe. Nachdem die SUMMER BREEZE-Besucher bereits mit DEATH TO ALL in die musikalische Vergangenheit reisen konnten, lieferten SCHIRENC PLAYS PUNGENT STENCH ein weiteres Beispiel dafür, dass legendäre Songs eben zeitlos sind. So wurde die Nostalgie-Fahne auch vom Start weg hochgehalten – in Form eines Dreiers, der sich von den ersten zwei Alben bediente. Die Österreicher präsentierten sich ungemein eingespielt und tight. Schön, dass sich SCHIRENC PLAYS PUNGENT STENCH weder von der Uhrzeit noch von der Zuschauerzahl entmutigen ließen, sondern das Erscheinen der Wenigen würdigte und einen Gig auf die Bretter legte, als wäre das Zelt berstend voll gewesen.

15.10 (PS) KADAVAR

Natürlich waren die recht kurzfristig für die verhinderten MASTODON ins Billing gerutschten KADAVAR kein perfekter Ersatz, aber in mindestens zwei Kategorien waren sie absolut auf Augenhöhe mit MASTODON: Leidenschaft und Virtuosität. Ansonsten übten sich die drei bärtigen Berliner im gepflegten Understatement, außer einem Backdrop gabs keinerlei Schnickschnack, also weder Intro, noch Pyros, Aufsteller, Schminke etc. – das Trio konnte sich voll auf seine Songs und ihr perfektes Zusammenspiel verlassen und erhob „Let The Music Do The Talking“ zu ihrer Maxime. Schlagzeuger Christoph „Tiger“ Bartelt saß wohl auch hinter dem kleinsten Schlagzeug, dass dieses Jahr auf dem Festival zu finden war, was im Umkehrschluss aber eben keinesfalls hieß, dass er in der Möglichkeit seiner musikalischen Ausdrucksweise irgendwie limitiert war, es kommt eben immer darauf an, was man daraus macht! Es war eine Freude dem Trio beim Zelebrieren ihres Retrorocks mit gelegentlichen Black Sabbath-Anklängen zu lauschen und selbst bei einem noch unveröffentlichten Track von ihrem erst am 21. August erscheinenden „Berlin“-Albums ging das Publikum nicht weniger mit. Großartig.

11.50 (PS) HEIDEVOLK

„Guten Morgen SUMMER BREEZE, sind Sie schon wach?“ So die freundliche Begrüßung unserer holländischen Nachbarn. Wach war das Publikum und hatte sich analog des Vortages, in Massen vor der Pain Stage eingefunden. Nach einem teutonischen Intro und dem hymnenhaft inszenierten „Winter Woede“, vom aktuellen Longplayer „Velua“ war klar, dass der Sechser wenig Mühe haben würde, die Temperatur in den vorderen Reihen noch weiter ansteigen lassen zu können. Die beiden agilen Sänger flitzten wie Derwische über die Bretter, um sich immer wieder, Kehle an Kehle um ein Mikrofon zu formieren. Ein besonders heroisches Bühnenbild ergab sich, wenn sich die Band in einer Linie formierte und mit geballten Fäusten ein ohnehin dankbares Publikum noch weiter anheizte. Eine wirklich exzellente Setlist tat schließlich ein Übriges und bescherte den Jungs einen tollen Auftritt, der mit entsprechenden Zugaberufen quittiert wurde. Mit diesem engagierten Auftritt, haben sich HEIDEVOLK für die kommenden Jahre ganz sicher weit nach oben in der Aufmerksamkeitsliste geschoben. Sind ja doch recht sympathisch, unsere Nachbarn.

12.40 (MS) KISSIN' DYNAMITE

„Megalomania“ lautete nicht nur der Titel von KISSIN‘ DYNAMITEs jüngstem Studiowerk, sondern auch das Motto ihrer heutigen Show. Den Power Metal-Wurzeln ihres „Steel Of Swabia“-Debüts war die Truppe um Front-Schönling Hannes Braun längst entwachsen und präsentierte eine stadionkompatible Glam Rock-Show. Diese hätte auch vor einer noch größeren Menge bestehen können, als sie heute vor der Main Stage versammelt war. Die überlebensgroßen Rockstarposen der Musiker kratzten teilweise hart an der Grenze zur Parodie, was die Gute-Laune-Atmosphäre ihrer Songs jedoch eher noch unterstrich. Musikalisch brauchten sich KISSIN‘ DYNAMITE ohnehin keine Vorwürfe gefallen zu lassen, denn angetrieben von Andi Schnitzers energischem Drumming feuerte die Saitenfraktion eine präzise Riffsalve nach der anderen ab. Etwas ruhiger wurde es dann mit „Six Feet Under“, bei dem die Akustik-Gitarren-Begleitung von Ande Braun für eine latente Country-Balladen-Schlagseite sorgte. Im Anschluss ging es dann mit „Sex Is War“ und „Ticket To Paradise“ hingegen wieder in die Vollen, bevor der pompöse Samtmantel, in dem Hannes Braun zu den Klängen von „I Will Be King“ über die Bühne stolzierte, dem zum Tagesmotto erhobenen Größenwahn die Krone aufsetzte.

13.00 (TS) SEVERE TORTURE

Gerade mal 13:00 Uhr und es wurden bereits keine Kompromisse gemacht! Wer sich zu früher Stunde aus seinem Zelt geschält hat oder von der Sonne aus ebendiesem getrieben wurde, konnte sich als Anti-Kater-Programm erst mal eine XXL-Portion Todesbrei abholen. SEVERE TORTURE musizieren durchweg auf oberem Härte-Level, aber Death Metal aus Holland klingt eben gern mal wie der Soundtrack zu einer kreisenden Abrissbirne. Ganz so viele Birnen wurden heute zwar nicht abgerissen, doch einige Maniacs haben den Weg ins Zelt gefunden. Und wer da war, hat es nicht bereut: SEVERE TORTURE ballern nicht nur stumpf drauflos, sondern verbinden klassische Todesstahl-Riffs mit vereinzelter Thrash-Würze, ein paar Einsprengseln aus dem Subgenre Technical Death Metal und stampfenden Parts ohne Breakdown-Niveau – oldschool war angesagt! Dazu passten auch die konstant markerschütternden Growls und der drückend laute Sound, unter dem der Boden dezent vibrierte. Die Instrumentalfront bangte zu jeder passenden Gelegenheit, während Sänger Dennis Schreurs immer in Bewegung und darauf Bedacht war, die Meute zum Moshen und Rotieren zu animieren. Am Ende konnte man aus zweierlei Gründen zufrieden sein: zum einen, weil die Death Metal-Lehrstunde von wahren Profis vollzogen wurde, zum anderen, weil das Zelt noch stand.
 

13.30 (PS) BLUTENGEL

Eins der größten Experimente in der Geschichte des SUMMER BREEZE stand bevor: BLUTENGEL traten den Weg aus Berlin an und reisten mit ihrem Gothic-Pop nach Dinkelsbühl. Allen Befürchtungen zum Trotz versammelte sich eine ganze Schar an sonnenerprobten Fans vor der Pain Stage. Im Vergleich zu frühen Auftritten, der im Jahr 1998 gegründeten Band, befinden sich mittlerweile auch zahlreiche Musiker auf der Bühne, so dass neben dem Gesang auch die restliche Musik live dargeboten wird. Bereits zu Beginn zeigte sich das Publikum begeisterungsfähig und klatschte fleißig zum Intro mit. Direkt nach der Single „Sing“ des in diesem Jahr erschienen Albums „Omen“ richtete Sänger Chris Pohl ein wenig verwundert das Wort ans Publikum. Mit solch einer Vielzahl an Personen hatte auch die Band nicht gerechnet. Im Fokus standen primär neuere Songs, doch auch Klassiker wie „Bloody Pleasures“ aus dem Jahr 2001 sorgten für ausgelassene Stimmung. Zusätzlich angeheizt wurde das Publikum durch vier zunehmend leicht bekleidete Tänzerinnen, die immer wieder auf der Bühne auftauchten, um zu den eingängigen Songs passende Inszenierungen darzubieten. Bei „Lucifer“ holten sie die Nonnenkuten raus und ließen diese schließlich fallen, was für ausgelassenen Beifall sorgte. Sex lag in der Luft, so dass ein in der Luft wehendes Kondom im Zuschauerbereich kaum verwunderte. Während des abschließenden „Reich mir die Hand“ betraten erneut zwei Damen die Bühne und setzten mit zahlreichen Feuerspuck-Aktionen den Schlusspunkt unter einen mehr als überraschenden Auftritt.

13.45 (CS) THE GOGETS

Am Freitag startete das SUMMER BREEZE 2015 – zumindest auf der Camel Stage – etwas seichter als bisher in den Tag. THE GOGETS machten Dinkelsbühl das erste Mal ihre Aufwartung, was wohl leider nicht so viele mitbekommen haben. Knapp hundert Sonnensüchtige wollten ihren Tag mit einer großen Portion guter Laune und schmissigem, poppigem Midtempo-Rock beginnen. Was nicht bedeutet, dass die Österreicher keine harte Kante fahren können. Gefällige, hymnische und bisweilen auch leicht melancholische Rocksongs hauten die vier in schwarz gekleideten Jungs aus Wien heraus und hatten sichtlich Spaß dabei. Vor allem der dreistimmige Gesang der Saitenbespieler wusste zu überzeugen, auch wenn es stimmlich hier und da vor allem in den hohen Passagen ein ganz klein wenig hakte. So viel Enthusiasmus und Spielfreude wurde aber belohnt: die Hüften kreisten, die Köpfe wippten, es bildeten sich kleine Tanzgrüppchen und zwei Fans aus der ersten Reihe stießen gar zu Beginn Seifenblasen-Salven in die Lüfte. Harte Musik kann also auch freundlich.

14.15 (TS) LANTLÔS

Im Fokus des Schaffens der Band LANTLÔS steht die Wirklichkeitsflucht. Viele Fans flüchteten aber leider nicht aus der Sonne ins stickige Zelt zu den entrückten Klängen der Band um Markus „Herbst“ Siegenhort. Ursprünglich noch im Black Metal verwurzelt, löste sich die Band mit ihrem aktuellen, vierten Werk „Melting Sun“ gänzlich von dieser Ausrichtung. Dies war auch dem Auftritt, für den sich einige hartgesottene Band-Liebhaber in die vorderen Reihen begeben hatten, anzumerken. Die ersten drei Songs, alle mit Überlange, stammten ausnahmslos vom aktuellen Werk. Dann ging es jedoch mit „Bliss“ auf das Vorgängeralbum „Agape“ bzw. mit „Pulse/Surreal“ auf die zweite Veröffentlichung „.neon“ zurück. Dabei trumpfte die mit drei Gitarren ausgerüstete Band mit großer Leidenschaft auf. So wurde auch keine Zeit mit langen Ansagen verschwendet, sondern die Musik für sich sprechen lassen. Trotz der Hitze gaben sich die Anwesenden dem meditativen Nummern hin und wurden gegen Ende von Blastbeats und Kreischgesang wieder aus ihren Träumen zurückgeholt. Verstörend schöner Auftritt einer sympathischen Band, bei dem einzig der Klargesang schon mal besser kam.

14.20 (MS) ALESTORM

Der Preis für das „hübscheste“ Bühnen-Backdrop ging beim diesjährigen SUMMER BREEZE zweifelsfrei an die schottischen Metal-Piraten ALESTORM. Mit ihrer in LSD-verdächtige Neon-Farben gehüllten Komposition aus zwei einander anblickenden Bananen-Gänse-Chimären sorgten sie bei ihren Fans sowohl für schlimmen Augenkrebs als auch für wildeste Spekulationen ob der tieferen Bedeutung dieses „Kunstwerks“. Musikalisch gingen sie hingegen auf Nummer sicher und präsentierten eine Auswahl der größten Hits ihrer bisherigen vier Studioalben. Damit trafen sie offensichtlich genau den Nerv des Publikums, das die Band nach allen Regeln der Kunst abfeierte. Doch sowohl „Wettrudern“ als auch Mosh- und Circle-Pits spielten im Vergleich mit den Massen an teils bunt kostümierten Crowdsurfern nur eine untergeordnete Rolle. Eine Verschnaufpause gab es nur bei „Nancy The Tavern Wench“, das dafür von dem wogenden Meer der schunkelnden ALESTORM-Fans lautstark mitgegrölt wurde. Mit „Keelhauled“ und „Drink“ steuerte die Show schließlich ihrem Höhepunkt in Gestalt des abschließenden „Captain Morgan’s Revenge“ entgegen, bei dem sich auch die Schlagzahl der im Bühnengraben in Empfang genommenen Crowdsurfer nochmals deutlich erhöhte.

15.00 (CS) NECROTTED

„Rauchen kann tödlich sein. Raucht bitte mehr – sterbt alle!“ Dass sie nicht zur Kategorie „Schönwetter-Mucke“ zählen, könnte dem einen oder anderen der knapp 700 Zuschauer vor der Camelstage aufgefallen sein… In Sachen brutales Todesblei kann man von den Abtsgmündern noch was lernen. Anno 2007, also ein Jahr nach Gründung der anderen Abtsgmünder HACKNEYED, welche sich im Übrigen zwei Bandmitglieder (die Fink Brüder) teilen, erblickte die Band NECROTTED das Licht der örtlichen Bühnen und konnte die spielerischen Fähigkeiten nun zum ersten Mal auf der heimischen SUMMER BREEZE-Bühne unter Beweis stellen. Blastige Riffattacken mit Growls, Erbarmungslosigkeit und Tempo – der Circle-Pit in den vorderen Reihen hatte nicht umsonst während des gesamten Konzert einen Durchmesser von knapp 8 Metern und war ständig in Bewegung. Sei es nun die Kunst, die Menge durchgehend zu dieser Form der Aktivität anzustacheln, die Anregung für Stagediver mit einem Bandshirt als Belohnung bei Erreichen der Bühne, oder schlichtweg die Tatsache, dass man bei den beiden Frontern Fabian und Pavlos den Eindruck hatten, dass sie viel lieber hinter der Absperrung mitmischen wollten – die Zuschauerzahl hat sich über die 30 Minuten vom Start bis ins Ziel geradezu verdoppelt. Das kann sich wahrlich sehen lassen und es bleibt zu hoffen, dass darauf noch viele Wiederholungen folgen.

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11.00 (MS) ANY GIVEN DAY

Das morgendliche Frühsport-Programm übernahmen heute die Gelsenkirchener ANY GIVEN DAY. Obwohl ihr energiegeladener Metalcore-Sound mit vielen progressiven Elementen deutlich in Richtung Djent ausschlug, zündeten die Kompositionen auf Anhieb und veranlassten die Menge zu verschiedensten Formen der spontanen Leibesertüchtigung. So gab es neben dem ersten Circle-Pit des Tages auch Scharen von Crowdsurfern und die eine oder andere Martial-Arts-Trockenübung zu bestaunen. Mit der rhetorischen Frage „Wer von euch will zerstören?“ initiierte Frontmann Dennis Diehl sogar eine amtliche Wall of Death. Kaum zu glauben, dass dies ausgerechnet zur Cover-Version des Rihanna-Songs „Diamonds“ erfolgte, die das Original auch ohne sportliches Begleitprogramm schon ziemlich blass und kraftlos aussehen ließ. Angesichts der abwechslungsreichen, leidenschaftlichen Show des Quintetts, war es nicht verwunderlich, wie sehr die Zuschauer ANY GIVEN DAY aus der Hand fraßen, sie begeistert abfeierten und so wurde am Ende auch vehement nach einer Zugabe verlangt – die war aber aus zeitlichen Gründen nicht mehr drin.

15.30 (TS) SISTER SIN

Vor zwei Jahren mussten SISTER SIN ihren Auftritt beim SUMMER BREEZE noch kurzfristig absagen, 2015 schafften sie es dann wie geplant auf die T-Stage. Als eine der letzten Bands, die aufgrund des einsetzenden Unwetters ihre Auftritte nicht eine Stunde nach hinten schieben mussten, trafen sie noch auf eine sonnengebrutzelte Menge in furztrockener Luft. Von ausgelaugter Lahmarschigkeit fehlte jedoch sowohl vor als auch auf der Bühne jede Spur. Bei SISTER SIN war es vor allem die rothaarige Frontröhre Liv Jagrell, die, nicht nur aufgrund ihres Leder- und Nieten-Outfits, so gar nicht dem Female-Fronted-Metal-Stereotyp entsprach und richtig Randale machte: statt Goldkehlchen gab es derbe Shouts, Propeller-Gemoshe und ganz schön viel Bewegung von links nach rechts. Gestenreiches Sterben in Schönheit hätte auch sowas von gar nicht zum stampfenden Hardrock der Schweden gepasst. Die energetischen Songs mit Anleihen aus True und Heavy Metal fanden so einige dankbare Abnehmer, die Hörner flogen regelmäßig in die Höhe, auch wenn die Resonanz insgesamt noch ein wenig zügelloser hätte sein können. Denn SISTER SIN empfohlen sich mit diesem Auftritt definitiv für eine weitere Stippvisite beim SUMMER BREEZE.

16.00 (MS) ENSIFERUM

Zuschauer, so weit das Auge reichte und nur ein Ziel: ENSIFERUM. Wenn es drei ungeschriebene Gesetze über ENSIFERUM gibt, dann sind das die folgenden. Erstens: Sie liefern immer ab. Sturm, Wind, Regen, Hitze, früh, spät – auch diesmal lieferten sie trotz tropischer Gegebenheiten einen mitreißenden Auftritt und das Publikum war danach mindestens so außer Atem, wie die Gruppe auf der Bühne. Zweitens: Es gibt Action zu sehen und zu erleben – Sami Hinkka und Markus Toivonen stürmten konstant über die Stage und ließen kein Haar ungeschüttelt. Drittens: Die Songs zünden, ausnahmslos. Mit Hauptaugenmerk auf das jüngst veröffentlichte Album „One Man Army“ gab es heroische Schlachthymnen aus sechs Epochen, die das Publikum mittels ihrer schieren Klangwucht in Bewegung hielt. Den krönenden Abschluss lieferte der kurze Ausflug in eine 70er-Jahre-Disco mit „Two Of Spades“, der zudem noch von zwei adretten Tänzerinnen versüßt wurde. Ob das nun zu ENSIFERUM passt, oder nicht, ist diskussionswürdig, aber die mitgröhlende Menge machte deutlich, dass sie ihr Ziel erreichte hatten: ENSIFERUM.

16.15 (CS) LIFELESS

„Hier gibt es Death Metal für lau“ – so eröffnete Marc Niederhagemann den Auftritt von LIFELESS. Der Ruhrpott-Vierer nutzte die Gelegenheit seinen thrashigen Old School Todesmetall zu präsentieren und ordentlich Werbung in eigener Sache zu machen. Dabei musste sich die Truppe gegen die im angrenzenden Metal Hammer-Stand durchgeführte Signingsession mit SALTATIO MORTIS behaupten – bedingt durch den Andrang und die ausgedehnte Warteschlange war der Zugang zur Camel Stage deutlich erschwert. Doch LIFELESS kümmerte das nicht: Auf der Bühne wurde unbeeindruckt drauflos geholzt. Der Dank seiner markanten Breaks und treibenden Melodien sehr unterhaltsame und kurzweilige Auftritt fand sein Highlight schließlich in „Insanity Reigns“ von der aktuellen EP „Sermon Of Ungodly Dreams“. Nach sechs Songs war dann Schluss und das Publikum wurde zum groovenden Abschluss von „Under The Sign Of The Iron Cross“ entlassen – und vielleicht hat ja der ein oder andere wartende Mittelalter-Fan an diesem Nachmittag seine Liebe für den klassischen Death Metal entdeckt…

16.15 (TS) THY ART IS MURDER

THY ART IS MURDER aus „Down Under“ gehören mit Sicherheit zu einer der am härtesten arbeitenden Bands im Metal-Zirkus. Sie waren zum Beispiel fast das ganze vergangene Jahr auf Tour und haben überall gespielt, wo sie eine Steckdose vorfanden. Dieser Arbeitsethos zahlt sich mittlerweile aus und THY ART IS MURDER konnten auf ein gut gefülltes Zelt blicken, das nicht nur wegen der brutalen Hitze, heiß auf Action war. Natürlich stürmte Sänger CJ McMahon wi gewohnt in seiner schwarzen Regenjacke auf die Bühne und gab sofort 100 Prozent. Und das trotz einer, nach eigener Aussage, sehr anstrengenden Anreise. Für die ganze Band gab es nur eine Richtung: Vollgas nach vorne. Gefangene wurden dabei keine gemacht. Die kompromisslose Walze aus Tech Death, Blast-Beats (Drummer Lee Stanton leistete hinter den Kesseln Unmenschliches) und vertrackten Breakdowns in Verbindung mit der ungeheuren Spielfreude waren einfach ansteckend und sprang schnell auf das, im Übrigen sehr textsichere, Publikum über. Das ging soweit, dass McMahon bei „Dead Sun“ den bis dato größten Circle-Pit des SUMMER BREEZE 2015 um den ersten Wellenbrecher anzettelte, der fast den ganzen Song über anhielt. Das sah von oben fast aus wie die siebenmalige Umrundung der Kaaba in Mekka. Mit einigen Kilometern auf der Uhr flachte der Pit im Anschluss ein wenig ab, aber das war kein Wunder bei der sportlichen Leistung einiger. Sichtlich angetan von der Resonanz beendeten THY ART IS MURDER ein rundes Set auf hohem Niveau mit dem Titeltrack ihrer einige Wochen vor dem Festival veröffentlichten neuen Platte „Holy War“.

17.05 (PS) PYOGENESIS

Nachdem die Band ganze zehn Jahre nicht mehr in Deutschland gespielt hatte, drängten sich nicht gerade Tausende vor der Bühne als sie mit „Through The Flames“ und, nomen est omen, massig Flammensäulen-Einsatz loslegten. Wer vor der Bühne stand, war Fan, textsicher und begierig die Band endlich wieder live zu erleben. Die Band um Fronter Flo von Schwarz hatte sich schick gemacht, außer dem Drummer waren alle in elegantem Schwarz, mit Hemd, Weste und auberginefarbener Krawatte aufgelaufen und offensichtlich hoch motiviert. Trotzdem hakte es hier und da in Sachen Zusammenspiel, man hatte sich aber viel einfallen lassen um die Show abseits der Musik zu bereichern. Da wurden massig Klopapierrollen ins Volk geballert (kann man auf nem Festival ja auch gebrauchen), mehrfach kams zum Pyrotechnikeinsatz und der Fronter schwang sich bei einem Song sogar auf einer großen aufblasbaren Matratze balancierend aufs Publikum und ließ sich eine Runde über die Köpfe tragen. Selbst einen Circle-Pit gabs bei „Every Single Day“, auch wenn es nicht ganz der größte Europas war, wie vom Sänger vorher gefordert wurde. Um eine Fußball-Weisheit zu zitieren: zum fehlenden Glück kam dann auch noch Pech dazu, denn die Band musste ihre Show wegen des aufziehenden Unwetters mit extremen Windgeschwindigkeiten frühzeitig abbrechen.

17.30 (CS) FUCK YOU AND DIE

FUCK YOU AND DIE hätte in Richtung des Wetters gehen sollen, doch alles der Reihe nach. Die Baden-Württemberger starteten ganz normal in ihr Set, noch schien die Sonne. Technik und Brutalität halten sich in den Songs der Death Metaller spannend die Waage, doch der Fokus lag beim Gig woanders: auf Spaß. Klar, die musikalische Darbietung kam keineswegs zu kurz, aber FUCK YOU AND DIE haben es entgegen des Bandnamens schlicht auf eine gute Zeit mit dem Publikum abgesehen. Genau solch eine frontal feuchtfröhliche Einstellung kam natürlich gut an, sodass sich einige Leute trotz des aufkeimenden Unwetters vor die Camel Stage wagten. Fronter Roman Hilser war stets bemüht, das Publikum bei Laune zu halten und schmetterte Sprüche der Sorte „Ich habe mich extra letzten Sonntag für euch geduscht“ in die Menge. Oder: „Wie viele Leute heißen Thomas? Der nächste Song ist für Euch.“ Und es folgte die 11-sekündige Nummer „Human Torch“ vom 2011er-Demo. Lustig. Musikalisch orientierten sich FUCK YOU AND DIE am geradlinigen Death Metal mit Technical-Einschlag, der auch Elemente wie Pig Squeals aus dem Brutal Death integriert. Stimmlich überwogen die Growls, doch ab und an schrillten auch hohe Schreie à la SLAYER in den immer dunkler werdenden Himmel. Und dann war er da, der erste Regentropfen. Egal, weitermachen! Plötzlich hatte der Fronter eine Gitarre in der Hand und der Bassist keifte für einen Teil des Songs ins Mikro – das nennt man wohl Teambuilding. Dann kam, was bereits angekündigt wurde: der Sturm. Und mit ihm leider der Abbruch eines Gigs, der gern auch noch länger hätte dauern können.

19.00 (TS) GLORYHAMMER

Unmittelbar vor der wetterbedingten Unterbrechung des laufenden Programms bereiteten sich GLORYHAMMER auf ihren Auftritt auf der T-Stage vor. Doch bevor die Truppe um ALESTORM-Frontmann Christopher Bowes die Bühne entern konnte mussten alle Anwesenden das Zelt verlassen und sich an einen sturmgeschützten Ort begeben – in Anbetracht der erwarteten Windstärke 12 eine mehr als angemessene Maßnahme: Sicherheit geht natürlich absolut vor und das wartende Publikum leistete den Aufforderungen der Veranstalter ohne Murren und Probleme Folge – dickes Lob dafür! Nach Wiederaufnahme des Programmablaufs nach knapp einer Stunde ging es dann umso ausgelassener zur Sache: Das Zelt füllte sich in Windeseile wieder und trieb die Fantasy Power Metaller zunehmend energisch nach vorne. Neben diversen Aufrufen, die Fans mögen doch bitte mehr trinken und ordentlich Alkohol vernichten, boten die kostümierten Schotten auch musikalisch eine begeisternde Show: Insbesondere Sänger Thomas Winkler a.k.a. „Angus McFife XIII, Prince of the Galactic Empire of Fife“ war sichtlich gut aufgelegt und trug mit seiner theatralischen und emotionalen Stimme die hymnenhaften Songs vor. Passend zur Witterung wurde auch „The Epic Rage Of Furious Thunder“ gespielt, ansonsten boten GLORYHAMMER eine ausgewogene Mischung von aktuellem Material der „Tales From The Kingdom Of Fife“ und der Ende September erscheinenden „Space 1992: Rise of the Chaos Wizards“. Zum Abschluss des begeisternden Auftritts folgte noch die rituelle Krönung von Bassist James Cartwright, besser bekannt als „Hootsman, the Barbarian King of California“ – und wie es sich gehört kniete das Publikum vor ihrem neuen König nieder.