19.20 (PS) WALLS OF JERICHO

Ein echtes Highlight auf der Painstage war sicherlich der Auftritt von WALLS OF JERICHO. Die Band aus Chicago gibt in diesem Jahr ihr längst überfälliges Debüt auf dem SUMMER BREEZE. Entsprechend viele Fans hatten sich vor der Bühne versammelt und nach einem kurzen Intro stürmte die Band um Frontfrau Candace auch schon die Bühne. Aufgrund des kühlen Windes hatten die meisten Bandmitglieder wohl zu eher warmen Bühnenoutfits gegriffen, die aber schon nach dem ersten Song abgelegt wurden. Kein Wunder, die Musiker gaben sich sehr agil und spielfreudig. Es dauerte nicht lange bis der Funke auch aufs Publikum übersprang und es den lautstarken Forderungen von Candace nach Circle Pits nachkam. Es gab Zeiten in denen man tatsächlich drei Pits zur gleichen Zeit beobachten konnte. Auch Wall Of Death war natürlich wieder ein gern gespieltes Pit-Spiel. Der Auftritt der Band bestand aus einem starken Best-Of Set mit Material der letzten drei Alben. Der Auftritt wurde natürlich von dem Sing-along-Hit der Band, „Revival Never Goes Out Of Style“, beendet. Zu diesem Zeitpunkt kochte der Bühnenvorraum bereits. Ein fantastischer Auftritt an dem sowohl Publikum als auch Band sichtlich Spaß hatten. Zum Abschluss gönnte sich Bassist Aaron Ruby noch ein Bad in der Menge. Einziger Wehrmutstropfen für den Die-Hard Fans: Die Band hätte eigentlich noch fünf Minuten länger Zeit gehabt.

03.20 (PZ) THE FACELESS

Die letzte Band im Zelt waren die Newcomer von The Faceless, deren Debüt „Planetary Duality“ in der Szene eingeschlagen ist wie eine Bombe. Entsprechend hatten tatsächlich noch zahlreiche Fans bis zu dieser späten Stunde durchgehalten um sich diesen Leckerbissen nicht entgehen zu lassen. Die Jungs sind allesamt erst Anfang 20, beherrschen ihre Instrumente allerdings durch und durch. Der Stil der Band ist in ihrem Metier eine echte Ausnahme. Kaum eine andere Band verbindet auf so virtuose Weise brutalsten Tech-Death Metal mit progressiven Elementen, eingängigen melodischen Passagen und schädelspaltenden Killerriffs. Auf technisch höchstem Niveau flitzen die Jungs über ihre Griffbretter und malträtieren die Felle. Die markerschütternd brutalen Vocals lassen in Punkto Charisma keinerlei Wünsche offen und der melodische Gesang sorgte gekonnt für Kontraste. Die Songs, die auch von stimmungsvollen Samples unterstützt werden, sind extrem abwechslungsreich, aber nie zu verkopft sondern immer nachvollziehbar. Neben Songs von „Planetary Duality“ gab die Band auch zwei Tracks ihres ersten Albums zum Besten. Die Band schafft es auf beeindruckende Weise die Intensität der Platte live 1:1 zu reproduzieren und sogar noch eins drauf zu setzen. Shouter Derek Rydquist gab sich sehr sympathisch und das Publikum fraß ihm aus der Hand. Ein wahrer Leckerbissen zur späten Stunde. Der Auftritt von THE FACELESS kann getrost als einer der musikalischen Höhepunkte des Festivals gewertet werden.

02.20 (PZ) CARNIFEX

Zu später Stunde gaben sich die Deathcore Shooting Stars von CARNIFEX ein Stelldichein. Das Zelt war um diese Zeit noch sehr gut gefüllt. Auch die Band hat sich so lange wach gehalten und gab sich äußerst engagiert. Der spargeldürre bis unter die Zähne tätowierte Shouter Scott Lewis zeigte eindrucksvoll wie tief und markerschütternd er grunzen kann. Die Band nahm unterdessen das Publikum unter ultrabrutales Blastbeat- und Breakdown-Dauerfeuer. Überraschenderweise stütze die Band ihr Set nicht nur auf Songs von ihrem Hitalbum „The Diseased And The Poisoned“ sondern bot auch Songs ihres hierzulande eher unbekannteren Debüt „Dead In My Arms“ dar. Technisch lies der extreme Sound keinerlei Wünsche offen. Das Publikum feierte die Band gebührend ab und bei ihrem Hit „Lie To My Face“ waren sogar lautstarke Sing-Alongs zu hören. Für CARNIFEX hat sich das fleißige Touren in Europa in letzter Zeit also durchaus bezahlt gemacht.

01.15 (PZ) SUFFOCATION

Liebhaber der wirklich derben Töne dürften das Partyzelt an diesem Tag kaum verlassen haben, und wenn, dann wirklich nur zum Entleeren und Nahrung nachfüllen – denn was da ab 16 Uhr geboten wurde, war wirklich nonstop hochqualitative Knüppelkost. Mit SUFFOCATION betrat um kurz nach ein Uhr nachts dann wohl die Band mit dem größten Renommee die Bühne und unterstrich imposant, warum sie diesen fast schon legendären Ruf genießt. Sie gelten als eine der ersten Bands, die Hardcore mit brutalem Death Metal verschmolz und diese Kombinaton spiegelte sich auch optisch in ihrem Sänger Frank Mullen wieder. Der kahlgeschorene und muskelbepackte Fronter tigerte in weiten Jeans über die Bühne und sorgte mit seinen engagierten, sozialkritisch-politischen Ansagen und den derben Shouts und Growl für die perfekte Symbiose von Hardcore und Death Metal. Ein weiterer Legendenfaktor innerhalb der Combo ist natürlich ihr fast schon übermenschlich schneller und präziser Drummer Mike Smith. Bassist Derek Boyer fiel neben akkuratem Spiel vor allem durch seine eigenwillige Headbang-Position auf: tief in der Hocke, wie auf einem unsichtbaren Stuhl sitzend ließ er die Haare rotieren und fegte dabei noch fast die Bühne. Im Publikum gabs ob der exzellenten Darbietung kein Halten und nahezu konstante Circlepitaction. Hut ab!

00.10 (PZ) HATE ETERNAL

Erik Rutan und seine Mitstreiter live zu sehen, ist immer wieder eine Freude, gehören HATE ETERNAL doch zu den Fittesten an ihren Instrumenten. Besonders bei Erik selbst sieht man gerne hin – und das nicht nur aufgrund seiner Erscheinung – wenn er seine Finger in Windeseile über das Griffbrett seiner Klampfe flitzen lässt. Da bleibt kein Auge trocken und kein Mund geschlossen. Bei allem Können kann die Band heute leider nicht darüber hinweg täuschen, dass ihr ein zweiter Gitarrist gut täte. So wirkt der Sound gerade bei den beeindruckenden Soli streckenweise etwas limitiert. Aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt, denn ansonsten wissen HATE ETERNAL einfach zu überzeugen. Auch wenn die komplexen Songs etwas weniger Party-Appeal mitbringen als zuvor MISERY INDEX, zeigt sich das Publikum vom Gebotenen beeindruckt und würdigt, was es sieht. Insgesamt hat man HATE ETERNAL – die technische Seite natürlich ausgenommen – aber sicher schon überzeugender gesehen.

00.00 (PS) KATATONIA

Der letzte Auftritt der Schweden war vielen Anwesenden sicher noch in sehr guter Erinnerung, ob sie 2006 nun selbst vor Ort waren, und/oder später dann das „Live Consternation“-Album samt DVD gesehen haben. Pünktlich zur Geisterstunde gings dann nach dem Intro auch überraschend holprig mit „Consternation“ los. Die Band wirkte auch beim folgenden „Soil’s Song“ etwas neben sich und fing sich dann bei „Teargas“ vom „Last Fair Deal Gone Down“-Album. Von besagtem Album wurde bei der 2006er-Show beim SUMMER BREEZE kein einziger Song gespielt, das schien die Band dieses Mal ausgleichen zu wollen und so wurden später mit „Future Of Speech“ und „Tonight’s Music“ noch zwei weitere Tracks nachgeschoben. Trotz der bemüht ausgewogenen Setlist, einem gewissen Engagement seitens der Band und einem prinzipiell willigen Publikum sprang der Funke dieses Mal leider nicht wie erwartet über. „Ghost Of The Sun“ gelang der Band, das folgende „My Twin“ schaffte es aber dann wiederum nicht den Stimmungspegel zu halten. Der eigentlich letzte Song war laut Setlist „Evidence“, der vom Publikum begeistert aufgenommen wurde. Völlig überraschend gabs dann als Bonus noch „Murder“ vom 1996er „Brave Muder Day“, inklusive Growls! Eine große Band mit einem nicht ganz so großen Auftritt. Vielleicht hings ja wirklich damit zusammen, dass die Band extra für den Auftritt die laufende Studiosession fürs neue Album unterbrochen hat…

23.05 (PZ) MISERY INDEX

“We Never Come In Peace” ist Titel des Intros und Programm zugleich, als MISERY INDEX zu fortgeschrittener Stunde die Bühne der Party Stage betreten. Den Härtegrad, den ANAAL NATHRAKH kurz zuvor mit ihrer sicken Show ziemlich weit oben angesiedelt haben, können die vier Jungs aus Maryland locker mitgehen und schenken noch einmal ordentlich aus und schaffen es doch auch noch ihre politischen Überzeugungen einfließen zu lassen – die Band gilt nicht umsonst als sehr engagiert. Zwar ist ihr Sound um einiges geradliniger als der der Vorgänger, der Punch, den ihr Material entwickelt, stachelt das Publikum aber ordentlich an. In einer knappen Dreiviertelstunde holzen sich MISERY INDEX durch einen repräsentativen Querschnitt ihres bisherigen Schaffens und gönnen dabei weder sich noch dem Publikum eine Verschnaufpause. Mit einigen Circle Pits ist im Zelt ordentlich Alarm, bis die Band mit dem coolen „Conquistadores“ einen überzeugenden Gig beschließt.

22.40 (MS) CANTUS BURANUS

And Now For Something Completely Different… Mittelaltersounds sind ja gern gesehene Gäste auf dem SUMMER BREEZE und CORVUS CORAX, die Protagonisten dieser Cantus Buranus-Show, sind ja auch keine Unbekanntem auf dem Festival. Die CANTUS BURANUS-Produktion sprengte in ihren Dimensionen, aber dann doch alles, was seither hier geboten wurde. Star-Regisseur Gert Hof, der in der Vergangenheit auch schon Shows für RAMMSTEIN inszeniert hat, durfte offensichtlich aus dem Vollen schöpfen, denn die schiere Masse an Personal, Instrumenten, Ausstattung und Effekten war mehr als beeindruckend. Um es gleich vorweg zu nehmen: zur Masse kam dann auch noch Klasse! Das ca. dreißigköpfige Böhmische Sinfonieorchester Prag, der ebenso große Passionata–Chor und Ingeborg Schöpf, Sopranistin der Staatsoperette Dresden runden die Inszenierung um die CORVUS CORAX-Belegschaft perfekt ab. Ob nun in blutroten Kardinalsroben oder beispielsweise in geheimnisvollen Mönchskutten (Chor und Corvus Corax zogen sich mehrfach während der Show um!), die Show war ein Erlebnis und ein optisches Feuerwerk sondergleichen. Stichwort Feuerwerk: zum perfekten Licht kam natürliches noch einiges an Feuerspielereien und Pyroeffekten. Musikalisch war das dann auch ganz großes Kino, denn so ein komplettes Orchester mit Blech- und Holzbläsern, Pauken, Harfe, Gong und einer Armada an Streichern sorgt schon allein für eine beeindruckendes Klangspektrum, dazu dann noch das riesige Arsenal an mittelalterlichen Schlag- und Blasinstrumenten. Gänsehautgarantie dank Bombast. Die musikalische Bearbeitung der Texte aus den Schriften der Carmina Burana als ein Werk zwischen Klassik, Soundtrack, Mittelalterlicher Musik und den hinlänglich bekannten CORVUS CORAX-Klängen ist für die Headlinerposition auf einer solchen Bühne wie geschaffen.

22.05 (PZ) ANAAL NATHRAKH

Eine kleine Premiere feiern ANAAL NATHRAKH, die zum ersten Mal auf deutschem Boden spielten. Auch musikalisch gesehen hat man so etwas noch nicht gehört: die Briten vereinen flirrende Black-Metal-Läufe mit räudigen Death-Metal-Vocals und lupenreinem Grind-Speed zu einer Mischung, bei der einem Hören, Sehen und die Fähigkeit geradeaus zu denken, verloren zu gehen drohen. Die Songs mit so klangvollen Titeln wie „I Am The Wrath Of Gods And The Desolation Of The Earth” oder „Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen“ sind geschwindigkeitstechnisch nahezu alle im Überschallbereich angesiedelt. Die Gitarren verbreiten schwarzmetallische Disharmonien zuhauf, während Sänger Dave keift und grölt, grunzt und kreischt, was die Stimmbänder hergeben. Richtig sick wird das ganze aber erst, wenn ANAAL NATHRAKH mitten im wüstesten Geballer mit hymnischen Refrains und melodischen Parts die Sonne aufgehen lassen und Dave die cleanen Vocals von der Leine lässt. ANAAL NATHRAKH tänzeln auf dem schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn von einem Extrem zum anderen und sind damit sensationell und absolut eigenständig. Auch wenn bei den Zutaten für jeden etwas dabei ist, sind ANAAL NATHRAKH damit noch lange nicht für jeden was. Beeindruckend!

21.35 (PS) BACKYARD BABIES

Rock´n Roll Baby! Die Stunde für alle Liebhaber des dreckig-rotzigen Rock´n Rolls schlug mit dem Auftritt des schwedischen Quartetts. Betont lässig aber mit reichlich Hummeln im Arsch stieg die Band in ihr Set ein. Hier wurden in der Folge (im positiven Sinne) sämtliche harten Rocker Klischees bedient. Insbesondere Gitarrist Dregen zeigte sich von seiner Schokoladenseite und bot ein Feuerwerk an coolen Rock´n Roller-Moves. Der typische Angus Young Walk, Gitarre spielen auf Knien oder das unvermeidliche „Posen mit Kippe“ sind dabei nur drei Beispiele. Die Band bot ein schmissiges Set quer durch die Bandgeschichte, jedoch mit deutlichem Schwerpunkt auf neuerem Material. Zwar fanden sich, gemessen an dem sehr guten Platz im Billing des Festivals, relativ wenige Zuschauer vor der Bühne ein, diese schienen jedoch sehr Glücklich zu sein und feierten die Band ausgiebig ab. Nach elf Stücken verlies die Band die Bühne und liess sich dann aber doch zu einer Zugabe bewegen. Sänger Nicke Borg kam jedoch zunächst allein zurück und bot das Stück „Saved By The Bell“ ganz alleine dar – definitiv ein Stimmungshöhepunkt der Show. Zum Abschluss gab es dann noch mal zwei Kracher in Form von „Look At You“ und „People Like Us“. Die BACKYARD BABIES sind im Billing des Summer Breeze sicherlich eher Exoten gewesen, konnten sich jedoch mit einem rundum gelungen Auftritt behaupten, sorgen für Abwechslung und dürften neue Fans dazu gewonnen haben!

21.00 (PZ) THE RED CHORD

Nach der Death Metal-Breitseite von HACKNEYED hatten es die Herren aus Massachusetts mit ihrer Mischung aus Grindcore, Death Metal und Hardcore Versatzstücken nicht ganz leicht. Noch benommen vom Groove der Vorgängerband braucht das Publikum offensichtlich ein paar Minuten, bis es sich auf die musikalische Raserei der Jungs einlassen konnte. Dafür gibt es schließlich aber kein Halten mehr als Sänger Guy Kozowyk das Ruder an sich reißt und das Zelt zu abermaligen Höchstleistungen peitscht. Halsbrecherische Breaks gepaart mit waghalsigen Blastparts wechseln sich in steter Regelmäßigkeit ab und manifestieren schließlich den herausragenden Live-Status dieser Ausnahmeband. Gekonnt mischen die Jungs ihr Set mit alten und neuen Songs und lassen das Zelt gegen Ende des Sets mächtig brodeln. Selbst die Grabensecurity bekommt nun mächtig Arbeit und fischt beinahe im Sekundentakt tieffliegende Metalheads aus dem Publikum. THE RED CHORD beweisen einmal mehr, dass sie live zu jeder Zeit eine feste Größe darstellen.

20.15 (MS) KREATOR

Zur besten Spielfilmzeit hatte das deutsche Thrash-Metal-Urgestein KREATOR geladen, und alle waren sie gekommen. Alle? Nun zumindest sah es so aus, denn vor der Mainstage hatte sich eine riesige Menschenmenge versammelt, um den nicht mehr ganz so jungen Mannen um Kult-Fronter Mille zuzusehen. Kein Wunder, schließlich handelt es sich bei den Ruhrpottlern um DIE Institution in Sachen Teutonen-Thrash, welche nicht nur ganze Legionen an Bands international beeinflusst hat, sondern kürzlich auch mit „Hordes Of Chaos“ ein wirklich mächtiges neues Album veröffentlicht hatten. Doch selbstverständlich wollen die Fans hauptsächlich die alten Stücke hören, und KREATOR wären nicht KREATOR, wenn sie das nicht wüssten. Dementsprechend gab es gleich tonnenweise alte Hits. Zum Intro „Choir Of The Damned“ wurden riesige Nebelmaschinen in Gang gesetzt, welche ihren roten Auswurf über die Köpfe des Publikums verbreiteten und schon mal die passende Optik für den Opener „Hordes Of Chaos(A Necrologue For The Elite) “ boten. Mittelpunkt des Geschehens war wie immer der charismatische Frontkämpfer Mille, welcher mit seinen Ansagen die Fans vor der Bühne immer weiter anstachelte und nach jedem Song einen noch größeren Moshpit forderte. Unbedingt notwendig wäre es nicht gewesen, denn schließlich zog die Band auch so sämtliche Register. Sei es das perfekte Zusammenspiel, das gute Stageacting oder die gnadenlose Setlist, welche nun wirklich kaum Wünsche offen lies. Neuere und alte Hits reihten sich stimmig aneinander, und KREATOR bewiesen ein weiteres Mal, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören, sondern immer noch wissen, wie man aggressive Musik spielt und ein riesiges Publikum mitreißen kann. Keinerlei Verlust an Biss und Durchschlagskraft bei Deutschlands wichtigster Thrash-Metal-Band. Nicht wenige zeigten sich erst mal erstaunt, als die Band dem Publikum nach acht Songs bereits den Rücken zukehrte. Selbstverständlich ließen die lauten Zugaberufe nicht lange auf sich warten, so dass KREATOR nochmals einige Stücke spielten, um sich dann mit einem knappen „Tschüss“ zu verabschieden. So einfach darf man sich aber natürlich nicht vom Summer-Breeze-Publikum verdrücken, und so bildete „Warcurse“ die erste Nummer des zweiten Zugabeteils. Bevor „Flag Of Hate“ ertönte, ließ es sich Mille nicht nehmen, mit einer KREATOR-Flagge über die Bühne zu stapfen, und die Fans mehrmals den Refrain lauthals mitschreien lassen, so dass diese Worte wohl über ganz Dinkelsbühl wehten. Den Schlusspunkt dieser gelungenen Show markierte dann die Kultnummer „Tormentor“. Well Done!

20.00 (PZ) HACKNEYED

Was jetzt folgt ist eine Offenbarung für jeden eingefleischten Death Metal Fan. Von Beginn an legen die jungen Schwaben das Party Tent in Schutt und Asche. Im letzten Jahr noch mit dem Bonus ihrer Jugendlichkeit gesegnet, lassen HACKNEYED an diesem Abend keine Zweifel aufkommen, dass in kurzer Zeit eine gestandene Band gereift ist, die Todesbleisalven mit höchsten technischen Anspruch formt. Insbesondere Sänger Phil besitzt mittlerweile ein Charisma, das sich mit seinem Alter kaum vereinbaren lässt – früh übt sich! Routiniert und trotzdem strotzend vor jugendlichem Charme hat der Fronter das prall gefüllte Zelt direkt vom Start weg mit dem schlau gewählten Opener „Axe Splatter“ fest in seinen Händen. Auch der Rest der Band legt die anfängliche Nervosität zügig ab und blastet einem Höhepunkt nach dem anderen entgegen. Noch vor kurzer Zeit als hoffnungsvoller Newcomer promotet, beweisen HACKNEYED an diesem Abend, dass sie sich in kürzester Zeit zu einer ernstzunehmenden Größe im Death Metal gemausert haben. Auch das Publikum honoriert jeden Song mit enthusiastischem Beifall und lässt inmitten des prall gefüllten Zeltes immer wieder einen grandiosen Moshpit entstehen. Wer vor der Show noch irgendwelche Zweifel an der Band hegte, wird mittels des Sets und durch eine intensive Welle purer musikalischer Brutalität überzeugt. Von der Newcomerhoffnung also in kürzester Zeit zum Aushängeschild des deutschen Death Metal – Respekt!

13.00 (PS) SECOND RELATION

Ihre mitgereisten Eltern waren mindestens so aufgeregt wie die Musiker von SECOND RELATION selbst, als es dann wirklich Zeit für sie war das SUMMER BREEZE 2009 zu eröffnen. Pünktlich zu ihrem Auftritt, hörte es dann auch auf zu regnen und so strömten während des Auftritts permanent Volk vor die Pain Stage. Da hatten wohl einige Probleme den erwachsenen Sound, der aus den Boxen kam mit dem Bild der minderjährigen Musiker auf der Bühne zu synchronisieren. Ihr Sound nahm jedenfalls absolut gefangen. Das war zwar keinesfalls eine Band, die zu spontanen Hüpforgien animierte, aber als erste Band des Tages passten sie auch richtig gut zur Wettersituation. Wolkenverhangener Himmel, Wind, also eher Herbstatmosphäre – an sich hätten nur noch fallende Blätter gefehlt. Auch die Protagonisten auf der Bühne gingen eher introvertiert vor, besonders Sänger/Bassist Bastian war völlig in die Songs und seine Parts versunken und schaffte es schlafwandlerisch sicher seine Parts perfekt zu performen. Dass auch das Publikum begeistert war, liess sich außer am steten Zustrom so recht erst nach dem ersten Song erkennen (und der hatte durchaus Überlänge), als begeisterter Applaus losbrach, was die jungen Herren auf der Bühne sichtlich verlegen machte. Nach der Show konnten wohl viele der Anwesenden die Entscheidung der Jury vom Vortag nachvollziehen.

19.00 (PZ) BENEATH THE MASSACRE

Nach den Australiern betrat eine weitere Band aus einer ehemaligen britischen Kolonie die Bühne. Die Kanadier BENEATH THE MASSACRE zeigten dem Publikum im Party Zelt wo der Hammer in Sachen extremem Metal hängt. Mit atemberaubender Geschwindigkeit und Präzision ballerte die Band ihre Songs in die willige Meute. Verzwickte Gitarrenparts treffen auf massives Schlagzeuggeballer und sorgen in Kombination für offene Münder. Gezielt fährt die Band aber auch immer wieder das Tempo runter und fordert die Anwesenden mit Breakdowns der fettesten Sorte. Beeindruckender Anziehungspunkt ist der muskulöse Shouter Elliot, dessen tiefe Growls durch Mark und Bein gehen. Die Setlist setzte sich sowohl aus aktuellem als auch älterem Material zusammen. Liebhaber der extremen Spielarten des Metals sind bei diesem Auftritt zweifellos auf ihre Kosten gekommen.

18.15 (MS) J.B.O.

Die Spaßvögel von J.B.O. waren nicht zum ersten Mal auf dem Summer Breeze, und auch dieses Mal war wieder für eine Stunde für fröhliche, ausgelassene Stimmung gesorgt. Eine riesige Menschenmenge hatte sich vor der Mainstage versammelt, als die rosa Barden mit „Im Verkehr“ einen furiosen Start hinlegten. Überhaupt schien rosa die Farbe des frühen Abends zu sein. Rosa Marshall-Boxen, überall Fans verkleidet als rosafarbene Hasen, Schafe, Engel und irgendwelche Fantasieobjekte. Wer schon immer mal einen doch recht menschlichen Hasen mit den Ohren bangen sehen wollte, muss unbedingt mal auf ein Konzert der Gute-Laune-Musiker. Überhaupt war über den gesamten Verlauf des Auftritts Stimmung angesagt, nicht nur während der durchweg lustigen Songs, sondern auch zwischen den Stücken sorgten vor allem Vito und Hannes mit reichlich vielen Witzen für Kurzweil. Die Welt, zumindest der fränkische Teil von ihr, schien J.B.O. zu Füßen zu liegen. Jedes Lied wurde lauthals mitgesungen, die Interaktion mit dem Publikum war nahezu perfekt, und unzählige Crowdsurfer sorgten dafür, dass die Securities im Fotograben alle Hände voll zu tun hatten. Diese hatten sich übrigens rosafarbene Shirts übergezogen. Die Rosa Armee Fraktion ist und bleibt einfach ein Garant für gute Laune und Party. Eben wahre „Verteidiger des Blödsinns“! Und mit „Geh mer halt zu Slayer“ gabs sogar einen brandneuen Song.

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18.00 (PZ) PSYCROPTIC

PSYCROPTIC dürften wohl die Band mit dem weitesten Anfahrtsweg des Festivals sein. Das Quartett stammt aus Australien, genauer gesagt Tasmanien. Am anderen Ende der Welt also. Die Musik eilte der Band aber voraus und so haben sich bereits einige Moshwillige im Partyzelt eingefunden. Und die Band liefert massig Material dafür. Technisch versierter, aber dennoch straighter Death Metal der sowohl in Grindcore also auch progressiven Gefilden wildert. Blickfang war sicherlich Shouter Jason, der an seinem geschorenen Schädel nur einen recht dünnen aber umso längeren Zopf hat stehen lassen, der einen recht coolen Mosh Effekt abgibt. Der Sound der Band war ultrabrutal und glänzte sowohl mit rasanten Hochgeschwindigkeitsorgien als auch mit messerscharfen Grooves. Das Zelt füllte sich im Lauf des Sets immer mehr und die Australier verließen die Bühne mit einem zufriedenen Grinsen auf dem Gesicht.

17.25 (PS) EQUILIBRIUM

Nach einem kleinen Fehlstart in Sachen Intro gings dann um 17.25 Uhr tatsächlich mit dem dramatischen Intro los. Und obs nun an der fünfjährigen SUMMER BREEZE-Abwesenheit der Bayern oder mehr an der generellen Vorliebe des Publikums für launig-derben Pagan Metal lag, lässt sich nicht zweifelsfrei sagen; es war auf jeden Fall ein Start-Ziel-Sieg der Band. Wohl selbst etwas von den heftigen Reaktionen überrascht hat sich Sänger Helge Stang zwischen den Songs immer wieder fast ungläubig bedankt. Abgesehen vom Sänger schien das völlig austickende Publikum die restlichen Mucker wenig zu motivieren, denn sie konzentrierten sich weitestgehend fast stoisch aufs Bedienen ihrer Instrumente. Für die emsige Graben-Security gabs auf jeden Fall tonnen zu tun, es befanden sich ständig mehrere Crowdsurfer über den Köpfen und abseits der Bühne kümmerten sich die Sanitäter tatsächlich um die ersten Opfer! Als kleine Auflockerung gabs eine eher despektierliche MICHAEL JACKSON-Einlage. Die Band spielte „Billi Jean“ an und der Sänger versuchte sich mit einem Hut bewaffnet mit eher kläglichem Erfolg an einer Imitation bekannter Posen. Das wurde dann aber schnell vom nächsten Track der Combo beendet.

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17.00 (PZ) SYLOSIS

In letzter Zeit spricht man immer wieder darüber, dass Thrash Metal wieder deutlich angesagter wäre und dass diese Stilrichtung wieder stark am Kommen ist. Das ist sicherlich etwas übertrieben, wenngleich doch mittlerweile deutlich mehr neue Bands sich wieder diesem Genre widmen. SYLOSIS aus Großbritannien sind eine jener Gruppen, und haben Ende letzten Jahres ihr Debütalbum „Conclusion Of An Age“ veröffentlicht. Hier trifft die alte Schule auf die neue. Mit ihrem Mix aus Bay Area Thrash sowie modernen Einflüssen aus dem europäischen Norden, wie latenten Melodic-Death-Metal-Einsprengseln, und einer Spur Metalcore hatten SYLOSIS das Zelt schnell im Griff. Kein Wunder bei dem Sound, der irgendwo zwischen TESTAMENT, KILLSWITCH ENGAGE, IN FLAMES, SOILWORK und SLAYER liegt. Gerade die episch-klaren Refrains und die tiefen Growls des äußerst talentierten Sängers Jamie in Verbindung mit den brutalen Grooves sorgten nicht nur für reihenweise Fäuste in der Luft, sondern auch für ordentlich Bewegung im vorderen Bereich des Publikums. Gerade der Frontmann schien vor Energie gleich zu platzen, doch die Anstrengung hatte sich auch wirklich gelohnt! Und um eine amtliche Wall Of Death musste der gute Mann die zahlreichen Fans auch nicht lange bitten.

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16.30 (MS) UNHEILIG

Obwohl – oder vielleicht ja auch gerade weil! – die Band sich stilistisch eher am Rand des sonst üblichen auf dem SUMMER BREEZE bewegt, drängten sich die Fans schon lange vor der Show ihrer Helden vor der Main Stage – und zwar bis deutlich hinters Mischpult. Als es dann sowohl für die Band als auch die ungeduldig wartenden Fans endlich losging, wurde auf beiden Seiten direkt Vollgas gegeben. Zunächst startete die Band alleine in den ersten Song und als dann kurz darauf auch Sänger Der Graf dazustieß brandete noch mal extra viel Applaus auf. Der Mann ist ohnehin der Dreh- und Angelpunkt der Band. Ganz schick in schwarzer Anzughose und Krawatte zum weißen Hemd und mit ohne Haare dirigierte er charismatisch die Massen. Dabei warf er sich auch gerne mal in die ein oder andere theatralische Pose, tigerte permanent an der Bühnenkante hin und her und zeigte sich extrem sympathisch. (Was er dann später bei der Autogrammstunde auch unterstrich indem er wohl wirklich überhaupt keine Berührungsängste hatte, wirklich jeder seine Unterschrift, sein Foto und/oder seinen Handschlag bekam). Recht früh im Set wurde dann auch die erste Ballade aus dem Hut gezaubert und selbst da brach die Stimmung keineswegs ein, sondern erreichte einen weiteren Höhepunkt. Und auch optisch hatte sich die Band was einfallen lassen und garnierte ihren streckenweise fast poppigen Mix aus Gothic und NDH-Riffs mit einem dreigeteilten Backdrop und drei riesigen Kerzenständerbögen. Schade nur, dass die Band hinter dem Grafen etwas blass und statisch blieb.

16.00 (PZ) JACK SLATER

JACK SLATER, benannt nach dem Actionhelden des „Last Action Hero“ Films, sind im deutschen Underground bereits seit 13 Jahren eine feste Größe und haben den Ruf, eine hervorragende Live-Band zu sein. Hiervon durften sich auch die zahlreichen Fans im Partyzelt an diesem Nachmittag überzeugen. Mit spielerischer Leichtigkeit feuerte die engagiert wirkende Formation ihren technischen Brutal Death Metal mit starker Grindcore-Schlagseite amerikanischer Machart von der Bühne. Ihre knackigen, kraftvollen und aggressiven Stücke zwischen Groove und Raserei triefen nur so vor Blut und Rohheit, handeln doch die deutschen Texte meist von Splatter- und Horrorszenarien. Für viel Spaß in den Backen sorgten indes nicht nur die Spiellaune von JACK SLATER, sondern auch die überaus witzigen Ansagen von Sänger Horn, welcher sich erst einmal darüber wunderte, dass so viele „hässliche Menschen“ den Weg ins Zelt gefunden hätten. Der Aufforderung, dass die Fans die Bühne stürmen sollten, da sowieso nicht allzu viele Securities vor Ort wären, kam glücklicherweise niemand nach. Schön auch, dass die ganzen feinen Raffinessen wie die herrlich eigenwilligen Soli gut zur Geltung kamen. Mit dem unbarmherzigen „Metzgore“ endete schließlich der energische Auftritt.

15.40 (PS) GRAND MAGUS

Auch wenn sich die Besucher an diesem Mittag sicher besseres Wetter verdient hätten, ist das Ambiente perfekt für die Schweden. Der Himmel ist in tiefes Grau getaucht und ein kühler Wind bläst über das Gelände. Von der ersten Sekunde an lässt das Trio keine Zweifel aufkommen, dass auch grooviger oldschool Doom mit erdigen Rockelementen wunderbar auf einem Festival funktioniert und auch bei jungem Publikum durchaus salonfähig ist. Trotz des heute eher spärlichen Stageactings der Herren ist von Beginn an zustimmendes Kopfnicken bis in die letzten Reihen zu beobachten. GRAND MAGUS rocken das SUMMER BREEZE. Insbesondere die Rhythmusfraktion um Drummer Frederik und Basser Fox sorgt für eine grandiose Soundwand. Sänger JB ist in gewohnter Manier bester Laune und versteht es ein ums andere Mal mit nordischen Anekdoten die Songs zu intonieren. Höhepunkt des Sets ist das Titelstück des aktuellen Longplayers „Iron Will“, das während des Songs von lautstarken Sprechchören begleitet wird. Sichtlich begeistert und immer in der Nähe einer Bierdose, sprüht JB förmlich vor Spielfreude und hinterlässt eine begeisterte Menge, die in dieser Stärke nicht zu erwarten war. Charaktervoller Auftritt der Schweden, der der Band noch einige zusätzliche Fans beschert haben dürfte.

14.55 (MS) VADER

Lange nicht mehr – aber immer wieder gern – gesehene Gäste sind fraglos VADER, die zur besten Kaffeekränzchenzeit vor die Main Stage laden. Waren die Polen vor einigen Jahren fast schon überpräsent, haben sie es mittlerweile geschafft, die damals drohende Übersättigung wieder in neuen Hunger beim Publikum zu verwandeln und füttern es heute Nachmittag mit einem fetten Old-School-Gig. Nach dem Intro zum Einmarsch der runderneuerten Formation geht es gleich mit „Dark Age“ in die Vollen. Zum Nüsseknacken tight und bestens aufeinander eingespielt geben VADER die Marschrichtung vor: es geht gen Vergangenheit. „Sothis“ und „Black To The Blind“ folgen, die deutlich unterstreichen, dass VADER noch immer einen unverkennbaren eigenen Stil fahren. Frontmann Pjotr röhrt so einzigartig wie sonst vielleicht nur Jan-Chris de Koeijer (GOREFEST) und stachelt die Menge zu einigen Walls Of Death an. Die Gitarren surren wie ein Riesenschwarm Killerbienen und Drummer Paul ist eine wahre Waffe: ein Maschinengewehr, großkalibrig und doppelläufig, das sentimentale Erinnerungen an den vor einigen Jahren verstorbenen langjährigen Drummer Doc aufkommen lässt, dessen Spiel den Sound von VADER für immer geprägt hat. Im Publikum ist für Sentimentalitäten aber keine Zeit. Der wabernde Orbit des Moshpits saugt immer mehr Leute ins Geschehen, polnische Flaggen werden geschwenkt, Songtitel skandiert und über allem fliegt ein lila Kissen von einer Ecke des Publikums in die andere. Da sag noch einer Death Metal sei nichts zum Kuscheln!

14.10 (PS) DEADLOCK

Nach den Newcomern von Second Relation betraten Deadlock die Pain Stage. Vor der Bühne hatten sich noch während Katra auf der Hauptbühne spielten zahlreiche Fans eingefunden. Nach einem kurzen Techno Intro gingen die fünf Herren und die Dame auch gleich in die Vollen. Mit „Martyr To Science“ und „Code Of Honor“ feuerte die Band gleich zwei absolute Hits zu Beginn ihres Sets ab. Der Abwechslungsreiche Soundmix aus brutalem Metalcore und epischem Metal. Der Doppelgesang von Frontfrau Sabine und Shouter Johannes verleiht den Songs eine besondere Note. Insbesondere Sabine Weniger zählt mit ihrer glasklaren aber dennoch kraftvollen Stimme zu einer der stärksten Sängerinnen im modernen Metal. Zum Abschluss packte die Band noch mal die Techno/Dance Keule aus und stieß damit sicherlich den einen oder anderen im Publikum vor den Kopf. Insgesamt kam der Auftritt aber sehr gut an und wurde mit heftigen Publikumsreaktionen belohnt. Deadlock zeigten eindrucksvoll dass sie über die Jahre zu einer sehr starken Liveband gewachsen sind.

13.30 (MS) KATRA

Mit finnischem Gothicsound gings dann auf der Hauptbühne los bzw. weiter. Nach dem fordernden Material ihrer Vorgänger gings hier wesentlich direkter in die Knie der anwesenden Frühaufsteher. Die rothaarige Schönheit am Mikro tat ein Übriges in Sachen Publikumsmotivation bzw. –animation, und so wurde schon recht schnell mitgeklatscht und die Hände in die Luft gereckt. Die Band hatte anfangs mit ein paar Rückkopplungen zu kämpfen, nach zwei Songs hatte sich das aber auch erledigt. Die namensgebende Sängerin Katra zog sehr engagiert die Massen in ihren Bann und da war auch schnell vergessen, dass da nicht jeder Ton 100%ig getroffen wurde. Für etwas Irritation sorgten vielleicht die doch recht häufigen Keyboardpassagen, denn da dürfte manch einer die riesige Bühne vergeblich nach einem Keyboarder abgesucht haben – die Sound wurden alle eingespeist. Rein gesanglich bieten sich natürlich Vergleiche zu NIGHTWISH, WITHIN TEMPTATIO und Konsorten an, diese Finnen gingen aber wesentlich straighter ans Werk und sparten sich auch jegliche Ausflüge ins Opernhafte. Überraschend dann die Coverversion eines Songs, den die breite Masse wohl von LOONA oder auch MECANO kennt: „Hijo de la Luna“. Das spanische Volkslied gewann aber durchaus in der Katra-Bearbeitung und kam auch beim Publikum gut an. Fast entschuldigend danach dann die „Are You Ready For Some Serious Headbanging?“-Ansage des Bassers vor dem nächsten Song – und das Publikum war durchaus bereit! Seltsam war aber, dass vor der Pain Stage mittlerweile mehr Leute auf DEADLOCK warteten, als sich wegen KATRA vor der Mainstage eingefunden hatten.