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- Summer Breeze 2019
- Samstag 17.08.2019
- Freitag 16.08.2019
- Donnerstag 15.08.2019
- Mittwoch 14.08.2019
Mit KAMBRIUM wurde es am frühen Morgen auf der T-Stage direkt mystisch. Nach ihrem epischen Intro stiegen diese rasant in ihr 45-minütiges Set ein und nutzten eine ruhige Stelle im ersten Song „Against All Gods“, um sich dem SUMMER-BREEZE-Publikum kurz vorzustellen. Mit ihrem Mix aus symphonischen Power Metal und Melodic Death trafen KAMBRIUM schnell den Nerv der Zuschauer. Es bildete sich ein kleiner Circle Pit, der sich nach und nach vergrößerte und auch dem zwischendurch stärker werdenden Regen trotzte. „Das Wetter passt, das muss so sein“, erklärte Gitarrist Karsten Simon, bevor es mit einem weiteren hymnischen Stück weiterging. Der Spaß, den die Musiker ganz offensichtlich hatten, übertrug sich schnell auf die Menge, und auch der Regen verzog sich wieder. Eine zu KAMBRIUM gehörende Bauchladenverkäuferin setzte augenscheinlich reichlich CDs ab, während sich der Auftritt dem Ende zuneigte. Zum Abschluss gab es als besonderen Leckerbissen ein zwar nicht ganz zum Programm der Band passendes, aber umso unterhaltsameres Cover. „Shut Your Mouth“ von Pain sorgte noch mal für kollektives Gehüpfe, bevor sich KAMBRIUM endgültig verabschiedeten.
Am Donnerstag hatten IRON RAEGAN die ehrenvolle Aufgabe die Mainstage um 12:00 Uhr feierlich zu eröffnen. Die Crossover-Band aus den Staaten startete mit einem Schlagzeuggewitter feinster Qualität. Kampfansage, an das aktuell eher bescheidene Regenwetter? Dies Vermutung lag durchaus nahe. Denn hier wurde gegen den Wettergott angekämpft, der zu Beginn des Sets nur vereinzelt Publikum vor die Bühne lenkte. Aber IRON RAEGAN ließen sich ihre blendende Laune nicht verhageln. Mit kreisenden, wallenden Locken der Saitenfraktion um Frontmann Tony Foresta und einem, mit Dauergrinsen ausgestatteten, Ryan Parrish inklusive nacktem Oberkörper, hinter seinen Trommeln, präsentierte die Band ein saftiges Paket. Ein Paket, welches Tony Foresta immer wieder mit Kusshänden gen Menge quittierte. Mit den Worten „This is a song about love“ kündigte er „Fuck The Neighbors“ aus dem 2016er-Release „Crossover Ministry“ an. Ja, IRON RAEGAN lieferten neben guter Laune auch Liebe. Eine Kombination, die der stetig wachsenden Meute vor der Hauptbühne durchweg gefiel. Mit einem derartigen Querschnitt durch ihre letzten Veröffentlichungen ist sicher kein Fan enttäuscht worden, so dass die US-Amerikaner nach ihrer energiegeladenen Bambule beruhigt den Staffelstab an die nachfolgenden Acts übergeben konnten.
Auf der Wera Tool Rebel Stage eröffneten die Blackened Thrasher SLAUGHTER MESSIAH den SUMMER BREEZE-Donnerstag. Die frühe Stunde und der zuvor niedergegangene Platzregen trugen ihren Teil dazu bei, dass sich noch nicht die ganz großen Massen vor der Bühne eingefunden hatten, als die Belgier mit ihrem Set begannen. Dafür hielten die Anwesenden in den vorderen Reihen die sprichwörtliche Fackel aber umso höher und sorgten mit ausgiebigem Headbangen dafür, dass sich doch schnell eine angemessene Stimmung einstellte. SLAUGHTER MESSIAH machten das Beste aus ihrer 30-minütigen Spielzeit und rissen in bester Speed Metal-Manier mal eben sieben Songs runter. Dabei war ihr sehr deutlicher Motörhead-Einschlag nicht zu überhören. Die Mischung mit Old School Black Metal und dem Speed der Achtzigerjahre ergab ein Gesamtbild, das für manche Besucher vielleicht etwas schwer verdaulich war, bei der Zielgruppe von SLAUGHTER MESSIAH allerdings genau den Nerv traf. Schade nur, dass es aus Zeitgründen nicht mehr für den letzten geplanten Song reichte, der ein Motörhead-Cover gewesen wäre.
Um vom Regen verlaufendes Make-Up brauchten sich LORD OF THE LOST nicht sorgen. Die schwarze, für die Band als Markenzeichen gesetzte, markante Bühnenschminke saß perfekt. Somit konnte zusammen mit den beschwörenden, pagan-angehauchten, Industrial-Klängen alles seinen gewohnten Lauf nehmen. Und diesem Ruf folgten so einige. Und so traf man eine beachtliche Schar „verlorener Kinder“, die sich dem Bann der düsteren Klänge nicht entziehen konnten. Frontmann Chris Harms intonierte mit bedrohlich tiefer Stimme untermalt von großen Gesten, die das Publikum über die gesamte Setlänge immer wieder mit Zwischenrufen und Zwischenapplaus honorierte. Als dann schließlich der Himmel aufriss und die ersten Sonnenstrahlen auf die Hamburger Dark Metal-Gruppierung fiel, war sogar ein Wesen im Dino-Kostüm unter den Crowdsurfern. Die Mischung aus Industrial Dark Metal und poppigem Pagan-Flair zog. Die Tracks ihres letzten Albums „Thornstar“ dominierten die Setlist und LORD OF THE LOST feierten ihre eigene, kleine Messe. Mit einem „Danke, dass ihr alle da seid. Wir freuen uns sehr!“ ging es mit dem Songs „Six Feet Underground“ und „La Bomba“ schließlich dem Ende zu.
Schwer gerüstet in Lederpanzer oder wallende Elfenmäntel und gewappnet mit Schwertern, Dolchen und spitzen Öhrchen zogen TWILIGHT FORCE in die Schlacht. In bester Rhapsody-Tradition bliesen die Schweden zur Drachenhatz und überzogen hiefür zunächst die gesamte T-Stage mit melodisch-metaphorischem Zuckerguss. Wer angesichts dieser ultrasüßen Zaubermelodien keine Zahnschmerzen bekam, konnte die hymnischen Stücke lautstark mitsingen, eines der dargebotenen Aufblasschwerter ergreifen und es eifrig gen Bühne recken. Wer hingegen keines der luftigen Tötungswerkzeuge abbekam, musste sich wie weiland die Ledertanga-Veteranen Manowar auf die bloßen Fäuste verlassen, um dem geschuppten Übel den Garaus zu machen. Gleich zwei dieser (ebenfalls aufgeblasenen) Schuppenträger wurden im Zuschauerraum gesichtet und trugen zwei Fans in einem wilden Wettrennen zum Front-Of-House-Turm und zurück. Dem Gewinner winkte eine nagelneue TWILIGHT FORCE-CD („Dawn Of The Dragonstar“ stand unmittelbar vor seiner Veröffentlichung) – dem Verlier ewige Schmach und Schande. So brachten die Musiker ihren mit sonorer Erzählstimme gesponnenen Handlungsfaden unter lautstarkem Beifall der vor der Bühne versammelten Aushilfskriegerschar zum glorreichen Abschluss.
Das hatten wohl die Wenigsten auf der Rechnung: Das Sextett THE DOGS aus Oslo gaben sich mit Bandnamen und Backdrop, das einen Dackelkopf mit zwei gekreuzten Knochen zeigte, zwar betont handzahm, aber die Show war ganz schön bissig. Frontmann Kristopher Schau ist in Norwegen als Performancekünstler bekannt wie ein bunter Hund, hier zog die Band aber erst einmal nur wenige Schaulustige vor die Wera Tool Rebel Stage: Rotziger Rock mit Mitsingrefrains klingt ja erst einmal nicht ganz so spektakulär. Aber Schaus, nun ja, körperbetonte Show lockte dann doch reichlich Publikum. Der schlaksige Sänger mit der Tolle und dem dünnen Oberlippenbart servierte sich während des Intros noch Backpfeifen, um beim zweiten Song „Suicide Appetite“ direkt das Bad in der Menge zu suchen. Immer wieder zog er mit seinem (sehr lang verkabelten) Mikro durch die Fanscharen, sang im Liegen weiter und initiierte beim letzten Lied „Oslo“ sogar einen nicht kleinen Moshpit. Mit ihm mittendrin und immer noch mit seinem verkabelten Mikro im Anschlag. Mit seinen Ansagen, die gekonnt den schmalen Grat zwischen Pöbelei und Augenzwinkern ausloteten, zauberte er so einigen Zuschauern ein Dauergrinsen ins Gesicht: „Was würdet ihr sagen, wenn ich nachts in euer Zelt komme und euch frage, ob ich euch f***en darf?“ Die richtige Antwort leitet auf einen Song der Band über: „I Don’t Wanna“. Und zum Abschluss des Sets gingen alle Bandmitglieder durch die Zuschauerreihen, um sich bei jedem Einzelnen mit einer herzlichen Umarmung zu verabschieden. Wie gesagt: Es war eine körperbetonte Show.
Viel Mühe bedurfte es von Seiten der Bremer Musikanten VERSENGOLD nicht, um das Publikum vor der Main Stage für sich zu gewinnen. Bereits die ersten Zeilen des Openers „Niemals sang- und klanglos“ wurden souverän vom Publikum übernommen. Der akustische Folk der Herren um Malte Hoyer, den die Festivalbesucher bereits im Rahmen des gestrigen KNASTERBART-Auftrittes erleben durften, erfreute sich zur besten Mittagsstunde enormer Beliebtheit beim beispielhaft textsicheren Publikum, das auch jeden Quatsch mitgemacht hat, den Hoyer im Sinn hatte. Im Sinn hatte die Band vordergründig natürlich ihr neues Album „Nordlicht“, weshalb ein Großteil des gespielten Sets auch hieraus stammte. VERSENGOLD setzten spürbar hohe Erwartungen in die massentaugliche Wirkung ihrer neuen Songs – so sehr, dass es abgesehen von neuen Songs lediglich zwei Tracks des Vorgängers „Funkenflug“ ins Set geschafft haben. Eine Enttäuschung für all jene, die das Klang gewordene Selbstverständnis der Band live erleben oder sich an einem „Fass voller Wein“ laben wollten, definitiv aber ein Genuss für die Anwesenden Fans, die eindeutig Freude am Auftritt hatten.
BEMBERS gehört mit seiner in fränkischer Mundart vorgetragenen „Hardcore Comedy“ fest zum Inventar des SUMMER BREEZE – und das ganz ohne Live-Musik. Dass das funktionieren kann, das bewies in diesen Jahr erneut eine stolze Zahl von Festivalgästen, die es sich am Donnerstag trotz der frühen Uhrzeit und des unbeständigen Wetters mit ihren Campingstühlen vor der Ficken Party Stage bequem gemacht hatten. BEMBERS‘ Alltagsbeobachtungen aus der Nürnberger Südstadt und so manche deftige Zote sorgten dort im Nu für Lacher und zustimmenden Jubel. BEMBERS scherte sich wie immer keinen Deut um politische Korrektheit (nicht nur das N-Wort ging ihm leicht über die Lippen). Der rote Faden seines Bühnenprogramms war ein gewisses Unverständnis für die Zeit, in der wir leben. Übertrieben geschminkte junge Mädchen, Freiburger Studierende, die ihre Blicke nicht mehr von ihren Smartphones heben können und einen in den sozialen Medien mit Fotos von ihrem Mittagessen belästigen, all das fand keine Gnade vor dem BEMBERS’schen Bierbauch. Die oberste Maxime aber blieb auch bei diesem Auftritt stets: Es gibt nur zwei Kategorien, in die man Menschen einordnen kann: Gescheite und Arschlöcher.
Schon mit den ersten Riff-Folgen wischten MUSTASCH die letzten Reste von Zuckerguss, den TWILIGHT FORCE hinterlassen hatten hinfort und dekorierten die T-Stage mit ihrem erdigen Heavy Rock-Sound und einer Extraladung Rotz ordentlich um. Die Setlist sprang wild von allen Seiten nach Rosinen pickend durch den gesamten Backkatalog der Schweden. Wer den Blick in den inbrünstig aufgerissenen Rachen von Bandkopf Ralf Gyllenhammar wagte, dem fiel möglicherweise seine wüste Zahnfehlstellung auf, angesichts derer sich jeder Zahnarzt freudig die Hände reiben würde. Nichtsdestotrotz gab der Frontmann sein radebrechendstes Deutsch zum Besten, indem er beispielsweise „‚Blut rein, Blut raus‘; in Englisch: ‚Blood In, Blood Out'“ ankündigte. „Verstehense?“ Natürlich verstanden die Anwesenden und feierten den Dicke-Eier-Rock des Quartetts, das von ex-Sabaton-Trommelbube Robban Bäck kompetent vorangeprügelt wurde, nach allen Regeln der Kunst ab. Doch Rampensau Gyllenhammar wäre nicht er selbst, hätte er nicht die lautstarken „MUSTASCH!“-Rufe auf die coolstmögliche Art und Weise quittiert – mit einem lässigen: „Korrekt!“
Es kam ja schon dem Einzug einer Zirkusgruppe in die Manege gleich, wie die Schweden AVATAR uniformiert und geschminkt auf die Main Stage kamen. Allen voran fiel natürlich Sänger Johannes Eckerström mit seinem einschlägigen Make Up der Marke Harlekin auf und sorgte schon allein durch seine überbordende Bühnenpräsenz und sein enormes Charisma schnell für enorme Unterhaltung. Immer mit einem lockeren Spruch auf den geschminkten Lippen ließ er die zum Teil geradezu ausschweifenden Ansagen in erstaunlich fließendem Deutsch locker aus der Hüfte kommen. Die Musik gestaltete sich derweil als moderner Mix, der zwischen melodischem Metal und moderner Härte alles zuließ und gleichsam traditionellen wie neuzeitlichen Metal zelebrierte. Diese enorme Bandbreite fand eine gewaltige Resonanz im Publikum, das den Auftritt der uniformierten Schweden abfeierte. Eckerström nahm das mit souveräner Lockerheit auf und prophezeit bereits mehrere Auftritte der Band in Zukunft auf dem SUMMER BREEZE Open Air an – gemessen an der Rückmeldung des Publikums war wohl kaum jemand dagegen.
Die große DÈLUGE (französisch für Sintflut) blieb am Donnerstag Vormittag trotz düsterem Himmel aus, dafür spülte die Transitstrecke von der T-Stage zum Infield nach dem Ende von MUSTASCH noch genug Schaulustige unters Dach der Wera Tool Rebel Stage, so dass die sechs in hautenges Schwarz gekleideten Franzosen vor einer ordentlichen Schar Treibgut aufspielten. Metaphorik beiseite, nach kurzer Verspätung und einer erheiternden Funkkommunikation zwischen Stage-Management und FOH über die P.A. schlugen DÉLUGE in die gleiche Kerbe wie letztes Jahr Celeste: (Post) Black Metal mit klarer Hardcore-Kante und hintergründig wabernder Melancholie. DÉLUGE entfachten zwar keine Party-Stimmung, dafür ist ihr Genre dann doch eher für dunkle Clubshows denn Open Air Bühnen bei strahlendem Sonnenschein gemacht. Dafür aber luden die fünf Songs zum Fallenlassen und Genießen ein und zeigten sich DÉLUGE im Gegensatz zum Publikum sehr bewegungsfreudig: als wäre die Bühne ein riesiges Geschicklichkeitsspiel, deren Kugeln eine unsichtbare Hand durch das Labyrinth balanciert, führten Sänger nebst Saitenfraktion eine Art Black Metal Groove vorwärts, rückwärts und seitwärts über die Bretter auf. Einigermaßen erstaunlich, dass DÉLUGE ihre Setlist immer noch aus nur einem einzigen Album namens „Æther“ speisen. Überzeugender Gig, der im richtigen Umfeld noch überzeugender geraten wäre.
Der Auftritt von BRYMIR auf dem SUMMER BREEZE erregte das Interesse vieler Zuschauer. Vielleicht lag das vor allem daran, dass es der erste des finnischen Quintetts in Deutschland war. BRYMIR zeigten sich vom ersten Takt an in Topform und zogen die Menge mit ihrer spannenden Mischung aus Symphonic, Death und Pagan Metal sofort in ihren Bann. Begeistert feierte das Publikum die Ansage von Frontmann Viktor Gullichsen, der Titelsong des gleichnamigen aktuellen Albums „Wings Of Fire“ sei ein „Love Song für seine geliebte Freundin Julia“. Der Sänger fand dann auch lobende Worte für die Leistung der Zuschauer, die tapfer ihrem Kater vom Vorabend trotzten und brav der Einladung zum „BRYMIR special-serving: Mosh-Pit-za“ Folge leisteten und somit dem ersten deutschen Gig von BRYMIR einen runden Abschluss verliehen. Das Set endete mit lautstarken Forderungen nach „one more Song“, die BRYMIR mit Sicherheit gerne bei nächster Gelegenheit erfüllen werden.
Bei DECAPITATED auf der T-Stage ging es mit einem etwas überraschenden, Industrial-lastigen Intro los, das die Band kalkuliert unsanft mit dem Einsatz der Instrumente abbrach. Die Polen stiegen mit „One Eyed Nation“ ein und starteten ihr Set damit gewohnt hart. Nicht nur musikalisch rissen DECAPITATED vom ersten Takt an einiges, auch bei der Performance sparten sie sich ihre Kräfte erst gar nicht für später auf. Sänger Rafał Piotrowskis gefühlt bodenlange Dreadlocks ließen ihn beim Headbangen zwischenzeitlich auf die doppelte Körpergröße anwachsen, während die Blast Beats unablässig auf das Publikum niederhagelten. Trotz des fetten Einstiegs gelang es DECAPITATED aber, sich im Laufe des Auftritts sogar noch kontinuierlich zu steigern. Noch härter und vor allem noch technischer wurde es gegen Ende des Sets. Die SUMMER BREEZE-Zuschauer wurden hiervon entsprechend mitgerissen und steigerten sich in verausgabende Circle Pits und nackenbrechendes Headbangen. Die Grabenschlampen zogen die Crowdsurfer im Akkord aus der Menge; den ein oder anderen dabei auch mehrmals. Das Publikumsfoto gab es bei DECAPITATED nicht am Ende, sondern vor dem letzten Song. Diesen kündigten sie schließlich als „some old school shit“ an und spielten „Winds Of Creation“, den Titeltrack des ersten Albums aus dem Jahre 2000.
Zu einem unerwarteten Highlight des Festivaldonnerstags schwangen sich die skandinavischen Rückkehrer CLAWFINGER auf, die sich zunächst in Form eines ungemein ulkigen wie kultigen 007-Intros, das eindeutig „Goldfinger“ referenzierte, ankündigen ließen. Es folgte eine energiegeladene Show mit dem Signature Crossover, den man von den Nordmännern gewohnt ist. Eng sitzende Rhythmen brachen sich in der Fanschar und ließen diese in Form von Circle Pits oder Crowdsurfing aktiv werden, während Sänger Zak Tell stets den Kontakt mit dem Publikum suchte, sich für den Track „Nothing Going On“ sogar ein bisschen in dieses hinein stürzte. In der Tat geriet die Darbeitung von CLAWFINGER enorm energiebetont, da es keines der Bandmitglieder – sieht man mal vom ortsgebundenen Schlagzeuger ab – sonderlich lange an einem Platz gehalten hat. Enorme Dynamik herrschte auf der Stage, die offensichtlich nicht genug Platz für den Bewegunsdrang der Musiker bot. Kleine unterhaltsame Interludes wie das zur allgemeinen Aktivierung angespielte „If You’re Happy And You Know It Clap Your Hands“ sowie das recht früh im Set platzierte „Nigger“, sorgten dafür, dass zunehmend mehr Begeisterung in die Meute kam. Da war die demonstrative Zurschaustellung von Zak Tells Wohlstandsplautze wirklich die Kür zur Pflicht. Selbst nach dem regulären Ende ihrer Show skandierte das Publikum noch minutenlang den Refrain des abschließdenden „Do What I Say“ – wer im Vorfeld Zweifel hatte, ob die alten Männer mit ihrem Rap Metal heute noch jemand hinter dem Ofen hervorlocken würden, war nach der Show wohl erst mal auf der Suche nach seinem Unterkiefer – und hinter dem Ofen herrschte gähnende Leere!
Wenn etwas von XENOBLIGHT im Gedächtnis geblieben sein dürfte, dann wohl der völlig wahnsinnige Blick, mit dem eine komplett ausser Kontrolle geratene Frontfrau namens Marika Hyldmar ihr Publikum Kraft ihrer Gedanken scheinbar durchbohren wollte. Nicht, dass der melodische Technical Thrash ihrer Backing Band XENOBLIGHT nicht auch mächtig Laune gemacht hätte aber: alter Däne, die Frau braucht dringend einen Exorzismus! Wie besessen derwischte die schmächtige Blondine eine halbe Stunde über die für ihren Bewegungsradius deutlich zu klein geratene Ficken Party Stage, spie Tod und Teufel aus ihren Augen, brüllwürfelte die Menge nieder und hatte damit offenkundig Erfolg: das anfangs hüftlahme Publikum ließ sich von Minute zu Minute mehr anstacheln, was schlussendlich in einem amtlichen Moshpit kulminierte. Aber was soll man denn bei einem 52-Sekunden Blast-Massaker mit dem Namen „Kill Yourself“ auch sonst machen? XENOBLIGHT entpuppten sich als faustdicke Überraschung, die hoffentlich noch von sich hören machen wird.
Ja, LIK mir am A… llerwertesten, war das eine geile Show! Gleich zu Beginn richtete Tomas Åkvik kurze Worte ans Publikum, von da an lautete die Devise bis auf wenige Ausnahmen: Musik. Sehr gut. Dabei hatten es die Schweden in der Theorie nicht allzu leicht, wenn man bedenkt, dass der erste richtige Festivaltag erst kürzlich begonnen hatte und die Leute heiß auf Party waren. In der Praxis sah das Ganze glücklicher- und verständlicherweise völlig anders aus: Der rückwärts orientierte Death Metal kam extrem gut an – vor allem in den ersten Reihen versprühten wehende Haare ordentlich Schweißperlen. Der perfekt platzierte Opener „To Kill“ erwies sich als die optimale Wahl, weil er sowohl zum schnellen als auch gemäßigten Headbangen einlud. Auf diese Weise hatten LIK das gut gefüllte Rund schnell in der Hand… sogar das kleine Kind mit Ohrschutz auf den Schultern von Papa hatte sichtlich Spaß. Die Band präsentierte sich neben und auf der Bühne als eingeschworene Einheit: Vorab hatte man sich gemeinschaftlich die Faust gegeben, später besuchte Gitarrist Niklas „Nille“ Sandin mitten im Lied seinen Drummer Chris Barkensjö. Angestachelt von einem Pit zockten sich LIK durch ihre zwei veröffentlichten Alben – mit Liedern wie „Ghoul“, „Death Cult“ und „Le Morte Homme“ als Finale, das nochmal ordentlich Gift aus dem schwermetallischen Todesblei in die Menge spuckte.
Achtung, Nackenschmerzalarm! Den norwegischen Berserkern KVELERTAK eilt ihr Ruf als exzellenter Live-Act meilenweit voraus. Warum das so ist, bewiesen die sechs Skandinavier um Neufrontmann Ivar Nikolaisen von Minute eins an mehr als eindrucksvoll. Der Mix aus brachialem Black Metal, fetzigem Hardcore Punk und smoothen Rock ’n‘ Roll-Einlagen ballerte sich gekonnt in die Herzen aller Anwesenden. Bretter wie das groovige „Mjød“ oder die Vollgasnummer „Blodtørst“ luden nicht nur zu einer Extrarunde im Moshpit ein, sondern lieferten gleichzeitig den unwiderlegbaren Beweis dafür, dass KVELERTAK die unbestrittenen Partygaranten auf jedem Festival sind. Und auch der Sängerwechsel hat der Band in keinster Weise geschadet: Frontsau Ivar wusste genau, was dem Publikum gefiel und nahm mehr als einmal ein ausgiebiges Bad in der Menge. Die war unterdessen schwer damit beschäftigt, einen Moshpit nach dem anderen zu starten. Kein Wunder: Der facettenreiche Sound und die blendend gute Laune der Jungs waren auf jeden Fall hochansteckend und so ist es wenig verwunderlich, dass sich während der gesamten Show kaum jemand von der Main Stage entfernte. Zur Belohnung gab es Nackenbrecher im Minutentakt – und die hatten es voll in sich: das melodische „Evig Vandrar“ animierte auch ohne ausreichende Norwegischkentnisse zum Mitsingen, bei „Fossegrim“ feuerte die unheilige Gitarrendreifaltigkeit aus Vidar Landa, Bjarte Rolland und Maciek Ofstad messerscharfe Riffsalven in die Menge und als schließlich die ersten Töne von „Utrydd Dei Svake“ erklangen, hatte das norwegische Black ’n‘ Roll-Biest seine Zuhörerschaft schon so fest im Würgegriff (!), dass sich die meisten auch nach Konzertende nur schwer lösen konnten.
Nachdem DECAPITATED zuvor den Platz vor der T-Stage nach allen Regeln der Kunst planiert hatten, war es im Anschluss mit LIONHEART Zeit für einen etwas direkteren Sound. Neben GET THE SHOT die einzige Band im Billing, die dem Hardcore mit leichter Metal-Kante frönen. Dementsprechend freudig wurden die Kalifornier vom zahlreich erschienen Publikum empfangen und kaum waren die ersten Töne vom Opener „Cali Stomp“ zu hören, startete direkt ein durchaus ansehnlicher Pit, was wiederum die Band entsprechend anstachelte, die sichtlich Spaß an der ganzen Sache hatte. Ohnehin feiern LIONHEART, die sich eigentlich schon vor zwei Jahren aus dem Hardcore-Business verabschieden wollten, zurzeit so etwas wie einen zweiten Frühling und sind die Konsens-Band, auf die sich sowohl langhaarige Kuttenträger, als auch Hardcore-Kids einigen können. Kein Wunder also, dass beide Lager LIONHEART gemeinsam nach allen Regeln der Kunst abfeierten. Da war alles dabei: Wall of Death, Circle Pits und Crowdsurfer. Der stimmungstechnische Höhepunkt war sicherlich die Strip-Einlage des Bassisten, der sich obenrum freimachte und recht viele Nachahmer im Publikum fand. Und so morphte der Pit bei „Lockjaw“ zu einer einzigen, fleischigen und untrennbare Masse an verschwitzten Oberkörpern. Zum krönenden Abschluss ging Sänger Rob Watson in den Graben und nahm ein ausgiebiges Bad in der Menge. Danach wurden LIONHEART völlig zurecht mit „Lhhc“-Sprechchören verabschiedet.
Folk Metal. Folkloristische Gesichtsbemalung. Ficken Party Stage: FROSTTIDE. Und um den Buchstabenvorgaben treu zu bleiben: Die frostigen Finnen haben der oben genannte Bühne heute einen Besuch abgestattet. Von epischen Keyboardklängen begleitet, traten die Mannen nordisch-kühl ins Sichtfeld derer, die sich zum einen als Fan der Band zeigten, aber auch derer, die den Grillspieß zum Abendessen mit musikalischer Untermalung genießen wollten. FROSTTIDE wustten beide Fraktionen souveräneinzufangen und überraschten mit brutalen, vollen und bitterbösen Tönen. Da wippten anerkennend die Köpfe im Takt und wurden zustimmend Fäuste in die Luft gestreckt. Die unterkühlt wirkende Fassade der Band bröckelte binnen Minuten und mit stetiger Kontaktsuche zum Publikum, gepaart mit der Aufforderung in Chorgesänge einzusteigen, brachen FROSTTIDE relativ schnell das Eis. Mit Tracks wie“Fate Redefined“ sowie „Blood Oath“ schmetterten sie sich durchweg positiv in den Vordergrund. Die frostigen Finnen wustten mit einem knackigen Set auch neugierig Unwissende zu überzeugen. Und das alles ging gänzlich ohne Gefrierbrand ab.
GET THE SHOT ließen es knallen. Nicht anders kann man das bezeichnen, was sich die Hardcoreler aus Kanada auf der Wera Tool Rebel Stage leisteten. Bereits nach wenigen Minuten innerhalb des Tracks „Purgation“ ignorierte Fronter Jean-Philippe Lagacé jegliche Absperrungen und beugte sich weit vor in die vor ihm feiernde Meute. Angst vor Kontakt? Nicht vorhanden. Immer wieder suchte Legacè selbigen zu den entstandenen, kleinen Pits vor der Bühne. Dabei forderte er die Menge auf, es ihm in etwa gleichzutun. Hardcore sucht Nähe. Gesagt, getan. Mit „Hellbringer“ bricht besagte Hölle aus und fördert einen Crowdsurfer nach dem anderen über Hände geschoben nach vorne. Mit hocherhobenen Mittelfinger prangerte GET THE SHOT die aktuelle Situation der Gesellschaft an und ließen direkt auf dem Fuße den Track „Rotting Idols“ folgen. Mittelfinger in der Luft seitens der moshenden Menge lieferten eine unmittelbare, beipflichtende Reaktion. Mit „Cold Hearted“ als finalen Song beendete die Band ihre kleine, maximale Eskalation auf der Stage.
Es gibt ja Zungen, die behaupten, TESTAMENT hätten den Platz in der Big Four des Thrash Metal mittlerweile eher verdient, als der eine oder andere offizielle Vertreter des illustren Clubs. Aber wen kümmern schon Labels? Mit den letzten warmen Sonnenstrahlen des Tages im Rücken betraten die Männer um den charismatischen Frontschrank Chuck Billy die Bühne und entfesselten ein Thrash-Feuerwerk voller eingängiger Hooklines und ikonischer Riffs aus über dreißig Jahren Bandgeschichte. Mit dem Saiten-Virtuosen Alex Skolnick und „The Atomic Clock“ Gene Hoglan im Rücken konnte Billy sich ganz auf sein kräftiges Organ und diverse kleine Showeinlagen konzentrieren. Es machte fast den Eindruck, als diene das stählerne Gestänge am portablen Mikrofon des Sängers ihm einzig und allein dazu, in den Solopausen zur Luftgitarre umfunktioniert zu werden. Für eine besonders heftig nach vorne peitschende Drum-Passage wirbelte der grinsende Billy auch schon einmal einen Drumstick vor seiner Nase herum. Zwischendurch machte er sich über das mäßige Wetter ausgerechnet beim „SUMMER BREEZE“ lustig und fand lobende Worte für die Label-Arbeit von Nuclear Blast Records. Währenddessen agierte die Instrumentalfraktion durchgängig auf allerhöchstem Niveau und auch die Tontechnik machte einen hervorragenden Job. Bei „Into The Pit“ war der Name für alle Versammelten Programm und Klassiker wie „Over The Wall“ sorgten für viele fliegende Haare. Billy versäumte es natürlich nicht, sich bei allen deutschen TESTAMENT-Fans zu bedanken, die „Practice What You Preach“ seit dem ersten Tag wörtlich nähmen und die Band bedingungslos unterstützten. Nach diesem Auftritt der „Formation Of Damnation“ aus der Bay Area ist die ewige Debatte um die wirklichen „Big Four“ offener denn je.
FEAR OF DOMINATION starteten mit leichten Defiziten im Sound, weshalb der Gesang im Zuschauerbereich eher als leises Gefauche ankam. Die Band ließ sich davon jedoch nicht beirren und spielte sich zielstrebig durch ihr Set aus Shock Industrial Metal, einer Eigenkreation aus Melodic Death Metal und Industrial Metal. Für viel Gelächter sorgte ein Zwischenspiel mit einem Mann in einem aufblasbaren T-Rex-Kostüm, der auf einem Schild um „Titten“ warb. Die Band fand den Anblick amüsant genug um das Publikum zu dessen großer Belustigung aufzufordern, dem Wunsch des Dinos nachzukommen. Nach einem wilden Ritt auf den Schultern der ersten Reihe wurde besagter T-Rex dann wieder in die Weiten des SUMMER BREEZE ausgewildert. Eine erfolgreiche Jagd nach Brüsten ist leider nicht belegt. FEAR OF DOMINATION jedenfalls hatten Spaß an dieser Aktion, und die Zuschauer wiederum hatten Spaß am Auftritt von FEAR OF DOMINATION, zumal auch der Sound mit Mitte des Sets deutlich an Qualität zulegte.
Bereits zum dritten Mal übernahmen die fünf Amis von UNEARTH die Bühnen des SUMMER BREEZE. Passend zum Sonnenuntergang lieferten sie dabei eine regelrechte Explosion von Show und die Circle Pits drehten sich ein ums andere Mal, auch wenn die restliche Zuhörerschaft anfangs noch verhalten in die letzten Sonnenstrahlen blinzelte. Dies änderte sich allerdings schon ab dem dritten Song spürbar – was vielleicht auch an den sinkenden Temperaturen lag, aber hauptsächlich der Tatsache zuzuschreiben war, dass mit jedem Song der Druck und die Spannung immer mehr gesteigert wurden. Die Live-Setlist der vergangenen Wochen wurde um zwei weitere Stücke komplettiert, weswegen eine sehr abwechslungsreiche und ausgeglichene Mischung aus alten und neuen Songs zu erleben war, welche durch fantastischen Sound knackig und mitreißend auf den Punkt gebracht wurden. Dabei wurde natürlich sowohl das letztjährige Album „Extinction(s)“ abgefeiert, wie auch Dauerbrenner wie „This Lying World“ und „Watch It Burn“, welche ein regelrechtes Breakdown-Gewitter entfachten. Besonders erfreulich waren jedoch zudem rare Perlen wie „Giles“ und „Never Cease“, welche vom Publikum mit Bewegung bis zum FOH belohnt wurden. UNEARTH können es einfach immer noch!
„We are KRISIUN, we are playing hard, we are playing fast!“ Kann man die Dreiviertelstunde Death Metal-Dauersperrfeuer passender umschreiben, als es das brasilianische Knüppeltrio zum Beginn ihres Gigs gemacht hat? Wohl kaum. Vom ständigen Blastbeat des Drummers angetrieben, fabrizierten die drei Brüder Max, Alex und Moyses einen kompromisslosen Sound, der sich gewaschen hat. Jedenfalls bewegten sich die zahlreichen Zuschauer vor der Wera Tool Rebel Stage zwischen unkontrolliertem Zucken und rhythmischem Headbangen. Und die beiden Saitenartisten Moyses an der Gitarre und Alex am Bass und Gesang gelang es immer wieder, das Publikum auf das richtige Tempo einzupeitschen, wobei sie sich selbst eher im Zeitlupentempo bewegten. Aber Kracher wie „Combustion Inferno“ kamen genauso gut an wie variablere Brecher vom Schlage „Scourge Of The Enthroned“, und nicht erst beim kompromisslos schnellen Uraltsong „Black Force Domain“ wurden im Publikum Brasilien-Flaggen geschwenkt.
Ganze sechs Jahre war es her, dass IN FLAMES zum letzten Mal in Dinkelsbühl zu Gast waren. Dementsprechend groß war der Andrang vor der Mainstage als pünktlich zum beginnenden Sonnenuntergang um 19:40 die ersten Töne des Openers „Voices“ erklangen, der gleichzeitig auch der erste Track ihres aktuellen Abums „I, The Mask“ ist. Gleich zu Beginn fiel auf: Der etatmäßige zweite Gitarrist Niclas Engelin stand nicht auf der Bühne. Dieser wird seit Anfang des Jahres durch Chris Broderick, bekannt durch seine Engagements bei Megadeth, Nevermore oder Jag Panzer, ersetzt. Dass bei so einem namhaften Ersatz jeder Ton dort sitzt, wo er hingehört und die doppelläufigen Leads – zum Beispiel bei „Where The Dead Ships Dwell“ – messerscharf und extratight runtergezockten wurden, war im Grunde klar. Aber auch Sänger Anders Fridén zeigte sich in Bestform, auch wenn er sich die clean gesungenen Passagen größtenteils sparte und dem Publikum überließ, wie zum Beispiel beim ersten frühen Höhepunkt „Pinball Map“. Ein Track, der gleich zeigte: IN FLAMES können mittlerweile auf einen Backkatalog zurückgreifen, der mit zahlreichen Hits gespickt ist. Fridén und Co. können nach Belieben auf egal welche Schaffensphase zurückgreifen und einen passenden Hit aus dem Hut zaubern. Und so war es auch: Fast jedes ihrer 13 Studio-Alben wurde mit einem Song gewürdigt – selbst „Colony“ fand seinen Weg in das Set. Das Publikum wusste das natürlich zu schätzen und reagierte mit massiven Circle-Pits oder wildem Gemoshe der Musik entsprechend. Dass etwa zur Hälfte des abwechslungsreichen Sets die Sonne dann ganz verschwunden war, tat ein Übriges. Denn ab da entfaltete die imposante Light-Show erst richtig ihre Wirkung. Das unverzichtbare „Cloud Connected“ markierte natürlich den von vielen herbeigesehnten Höhepunkt. Wer nicht da war, hat sich eine hervorragende Show der Schweden entgehen lassen, bei der die Grabenschlampen mit bis zu 30 Crowdsurfern, die gleichzeitig in ihre Richtung drängten, alle Hände voll zu tun hatten.
„One, two, three… Rock ’n‘ Roll!“ Mit diesem Schlachtruf vor dem Auftritt eröffneten OF MICE AND MEN ihre ganz eigene „Warzone“ auf der Bühne. So viel Agilität, Freude am Spielen und Energie machten nicht nur beim Zuschauen Spaß, man mischte auch unweigerlich im Geschehen mit und fast minütlich kam ein glücklich strahlender Stage Diver aus dem Bühnengraben. Namenstechnisch angelehnt an einen melodramatischen Klassiker der Weltliteratur entwickelte sich aus der 2009 gegründeten Band eine erfolgreiche Instanz in Sachen modernem Metal, die so gar nicht dramatisch anmutet. Gekonnte Balance zwischen Härte und Eingängigkeit, knackige Riffs – die Band hat sich inzwischen zu einer harmonischen Einheit eingespielt und das machte sich live bezahlt. So konnte der inzwischen glücklicherweise wieder gesundete Sänger Aaron Pauley den alten OF MICE AND MEN-Songs seine eigene Note verleihen, ohne dabei auf den markanten und eigenen Stil der Band zu verzichten. Die Shouts waren schon energiegeladen, wurden aber noch vom absolut umwerfenden Cleangesang übertroffen. Zudem gab es auch noch ein weiteres Schmankerl: Ganze drei neue Songs, und somit einen besonderen Vorgeschmack auf das im September anstehende neue Album “ Earth & Sky“, lieferten die Jungs, als hätten sie noch nie etwas Anderes gespielt. Macht Lust auf mehr – chapeau!
Dass Tobias Sammet so ziemlich die größte Rampensau ist, die innerhalb der Metalszene frei herumlaufen darf, dürfte den meisten Festivalbesuchern längst klar gewesen sein. Entsprechend gespannt durfte man auf die Show seines Metal-Oper-Allstar-Projekts AVANTASIA sein, mit der Mastermind Sammet erstmals nach Dinkelsbühl gekommen war. Angesichts einer Spielzeit von „nur“ knappen zwei Stunden musste die Band das mehr als dreistündige Programm ihrer Welttournee entsprechend einkürzen. In den Worten des Vorturners bedeutete das: „Wir haben heute nicht so viel Zeit zum Labern – ich weiß, ihr bedauert das genauso wie wir.“ Der fragwürdige Humor des quirligen Hessen kam natürlich trotzdem ausreichend zur Geltung – egal ob nun zur Freude der einen oder zur Fremdscham der anderen. Zwischen den launigen Ansagen wurde aber natürlich auch musiziert und gesungen. Im Mittelpunkt stand dabei einmal mehr der illustre Reigen an Gastsängern, der einmal mehr mit Szenegrößen wie Jorn Lande, Eric Martin (Mr. Big), Geoff Tate (ex-QUEENSRŸCHE) und Bob Catley (Magnum) aufwarten konnte. Mochten die Stagehands Tobi Sammet zufolge AVANTASIA auch als „Schlager-Metal“ verspotten, so fanden die vielschichtigen Kompositionen regen Anklang beim Publikum und ernteten ein ums andere Mal frenetischen Beifall. Das musikalische Spektrum reichte dabei von der stimmungsvoll melancholischen Düster-Ballade „Lucifer“ (mit einem überragenden Jorn Lande in der Titelrolle) über die flotte Power-Metal-Hymne „Reach Out For The Light“ und den fetten Stadion-Rocker „Dying For An Angel“ bis hin zum Meat-Loaf-Gedächtnis-Epos und ESC-Sieger der Herzen „Mystery OF A Blood Red Rose“. Lange vor dem grandiosen Konfettikanonen-Bandklassiker-Finale „Sign Of The Cross / The Seven Angels“ nahm indes Tobi Sammet höchstpersönlich das Fazit zu seiner fulminanten Metal-Oper-Show mit gewohntem Understatement vorweg: „Gar nicht mal so scheiße für Schlager, oder?“
Wer mit dem Bombast von AVANTASIA nicht ganz so viel anzufangen wusste, dem boten die US-amerikanischen Progressive-Metaller von THE CONTORTIONIST am Donnerstagabend auf der Wera Tool Stage ein hochkarätiges Alternativprogramm. Vorab erlaubten sich die Musiker allerdings einen gelungenen Scherz, indem sie bierseliges Publikum mit den Klängen von Whitney Houstons „I Will Always Love You“ zur Nebenbühne lockten. In geheimnisvollen Nebel gehüllt sorgten die Musiker danach mit ihrem sphärischen Progressive Metal für einen abrupten Stilwechsel. Bei glasklarem Sound knüpften die Schlangenmenschen dichte Klangteppiche aus Highspeed-Leadgitarren, wabernden Post-Rock-Riffs und warmen Bassläufen. Sänger Michael Lessard sprang spielend zwischen brutalen Shouts und zarten Gesangspassagen, zu denen auf Aufforderung sogar ein prachtvolles Meer aus Feuerzeugen entflammt wurde. Am Ende des Auftritts von THE CONTORTIONIST blickte man in zahlreiche selig-entrückte Gesichter. Mit einem perfekten Auftritt bei perfektem Sound sorgten die US-Amerikaner für ein absolutes Highlight des bisherigen Festivals.
Während Tobias Sammet eine Ballade ins Rund schmalzte, starteten DEICIDE auf der T-Stage mit einem echten Kracher von ihrem Debüt aus dem Jahr 1990: „Dead By Dawn“ lieferte einen der größten Kontraste, der umso deutlicher wurde, wenn man beim Avantasia-Song startete und mit jedem Schritt von den lauter werdenden DEICIDE-Riffs tiefer in den Acker gewalzt wurde. Wer noch stand, bekam in Form von „When Satan Rules His World“ die nächste blasphemische Keule. Nun, wenn er das denn machen würde, hätten die Amerikaner wohl täglich einen Auftritt. Plakativer kann man dem Teufel kaum die Hörner polieren – und das auch noch musikalisch so wertvoll. Es wurde munter durch die Diskografie gereist, als nächstes ins Jahr 2004 zum titelgebenden Song „Scars Of The Crucifix“. Wer in Teilen nicht ganz mithalten konnte, war leider der Sound. Die Gitarren waren übermächtig und auch die Doublebass ratterte einwandfrei. Ansonsten ging das Schlagzeug ein wenig in die Knie, was die Qualität der Lieder nur betonte: die ist so hoch, dass selbst ein unausgereifter Sound locker kompensiert werden kann. DEICIDE hatten kaum Stageacting nötig, und Glen Benton beschränkte sich im Bereich der Interaktion überwiegend auf Liedansagen. Also ging es munter zurück nach 1995, um auch den hinterst Platzierten mit dem Doppelschlag „They Are The Children Of The Underworld“ und „Once Upon The Cross“ zu zeigen, wer hier das Fleischermesser in der Hand hielt. Kurz vor der Set-Halbzeit sprangen DEICIDE das erste Mal in die bandinterne Neuzeit und präsentierten mit „Seal The Tomb Below“ eine Nummer vom 2018er-Album „Overtures Of Blasphemy“. Fast 30 Jahre früher wurde „Oblivious To Evil“ veröffentlicht – so einfach können Zeitreisen sein. In der Manier ging es weiter… oder anders formuliert: DEICIDE hatten einen perfekten Mucke-Fokus, spielten nicht einfach nur einen Gig, sondern zelebrierten ihren Auftritt und servierten auf diese Weise eine köstliche Henkersmahlzeit.
Wie schon vor drei Jahren nahmen DOWNFALL OF GAIA auch heute wieder zu später Stunde die kleinste der drei Hauptbühnen an der Merch-Meile in Beschlag und wie schon vor drei Jahren lieferte die deutsch-amerikanische Metal Blade-Combo wieder massivst ab. Aber: das Timing hätte durchaus besser sein können. Parallel nämlich wehte MESHUGGAHs Trümmer-Show von der Main Stage quer über den Acker und zerriss zumindest die atmosphärischen Clean Parts in ihre Einzelteile. Dabei sind DOWNFALL OF GAIA doch so sehr auf das ausgewogene Verhältnis aus laut und leise angewiesen. Sei’s drum, der Vierer ließ unter fast andauerndem blau-weißem Stroboskop-Gewitter die brachiale Urgewalt seiner crustigen Post-Black-Sludge-Mischung auf einen vollen Platz herniederregnen, dass man sich schon fragte, wieso diese Band zumindest in ihrem Genre nicht schon längst größer ist. Leider ließen sie satte acht Minuten ihrer Spielzeit brach liegen, da Gitarrist Marco Mazzola unabkömmlich durch einen Kollegen vertreten wurde und DOWNFALL OF GAIA in dieser Besetzung lediglich fünf Songs für den heutigen Auftritt eingeprobt hatten. In dieser Konstellation gab es bis auf „As Our Bones Break To The Dance“ das gesamte aktuelle „Ethic Of Radical Finitude“-Album zu hören, lediglich von „Woe“ vom Vorgänger „Atrophy“ durchbrochen. Wären die Kollegen auf der anderen Seite nicht gewesen, DOWNFALL OF GAIA hätten den wahrscheinlich fettesten Gig des Tages auf der Wera Tool Rebel Stage abgeliefert.
Dass der erste Dinkelsbühler Auftritt der schwedischen Polyrhythmik-Akrobaten MESHUGGAH dermaßen unvergesslich werden würde, war einerseits zu erwarten, andererseits auch weit über’s erhoffte Ziel hinaus überraschend. Als die Mainstage sich wenige Minute nach dem eigentlich ausgeschriebenen Fahrplan erhellte, war die Zuschauerzahl vor der Bühne angesichts der zu erwartenden Klangwand noch erstaunlich spärlich. „Wo bleiben die denn alle?!“ Doch schon begann die Invasion der außerdimensionalen Dissonanzen und bis zum Spielende sollte sich die Zuschauerzahl mindestens noch verdreifachen. Das Bühnenbild selbst war ein Eindruck der bevorstehenden Apokalypse, die Songauswahl sorgte für feuchte Augen: Neben alten (aber natürlich immer noch guten) Schinken wie „Born In Dissonance“ und „Clockworks“ war insbesondere die Auswahl an Liedgut aus „obZen“- und „Koloss“-Zeiten äußerst erfreulich. Dabei bedeutet ein Abend mit MESHUGGAH in den ersten Reihen vor allem immer nackentechnisch absolute Verwirrung für Anfänger und selig arythmisches Wanken für Fortgeschrittene. Ganz hinten versteckt spielte Schlagzeuger Tomas Haake wie in Trance in seinem eigenen kleinen Drumkäfig und seiner eigenen kleinen Welt. Per Nilsson (von Scar Symmetry, der den eigentlichen MESHUGGAH-Gitarristen Fredrik Thordendal vertrat) und Mårten Hagström – zusammen mit dem Bassisten Dick Lövgren die Wächter des dissonanten Grooves – trieben die Minuten voran und Jens Kidman hielt das vollkommene Chaos mit seinen dominanten Beschwörungen in Zaum. Bei ihrem ersten Besuch beim SUMMER BREEZE gab es zudem noch ein Erlebnis, welches auch langjährigen Fans in Erinnerung bleiben wird. Wer MESHUGGAH kennt und liebt, weiß wie perfekt jeder ihrer Auftritte abläuft. Sound, Takt, gutturales Gekeife, Lichtshow – alles sitzt bis zur letzten Sekunde. Umso ungläubiger war dann der Blick mancher hartgesottenen Fans, als es bei „Bleed“ tatsächlich passierte: Ein Spielfehler! Glaubt keiner, war aber so. Und entgegen aller Erwartungen wurde dieser kleine Muckser von denen, die ihn gehört haben umso mehr gefeiert und als Zeichen dafür gewertet, wie großartig diese Band auch live ist. Einen atemberaubenden und hypnotischen Abgang legten die Schweden danach mit „Demiurge“ hin, welcher die erschöpfte Menge in den vorderen Reihen nochmals zu Höchstleistungen antrieb und danach mit nassgeschwitzen Nacken und einem seligen Lächeln in die Nacht entließ.
Kurz nach Mitternacht machte das Publikum vor der T-Stage noch lange nicht schlapp, denn BATTLE BEAST wurden schon sehnsüchtig erwartet. Bereits während des Intros erhob sich ein Meer aus Händen, das den Finnen rhythmisch entgegenfieberte. Drummer Pyry Vikki machte den Anfang und spielte sich schon ein wenig ein, bis sich seine Bandkollegen schließlich zu ihm gesellten. Mit „Unbroken“ wählten BATTLE BEAST einen Song von ihrem aktuellen Album als Opener und legten dann ein paar ältere Tracks nach. Mit sympathischen Ansagen und reichlich Interaktion sowohl untereinander als auch mit dem Publikum sorgte die Band schnell für eine lustige Stimmung, die sie zu „The Hero“ auf die Spitze trieb. Der sogenannte „Battle Beast Disco Invader“ bestehend aus digitalen Drums, der Keytar von Janne Björkroth und einer Flasche Rum samt Bechern für alle kam ins Spiel und fand im Song direkt Verwendung. Bassist Eero Sipilä unterschätzte den Schnaps jedoch geringfügig und verabschiedete sich, nachdem er ihn wieder ausgespuckt hatte, kurz hinter die Bühne. Bald konnte es jedoch weitergehen und BATTLE BEAST lieferten noch einen hitverdächtigen Mix aus alten und neuen Stücken. Vor allem beim Finale von „Beyond The Burning Skies“ übertraf sich Noora Louhimo dabei wieder einmal selbst am Mikro.
And now, for something completely different… Schon während der von den Massen bejubelten Darbietung von BATTLE BEAST auf der benachbarten T-Stage, versammelte sich vor der Wera Tool Rebel Stage eine Schar Conaisseure in freudiger Erwartung der bevorstehenden CASPIAN-Bescherung. Von denen nahmen prompt einige ihren Gehörschutz erst dann aus den Ohren, als das Licht im Wera Tool Stage-Himmel erlosch und die Band aus Beverly, Massachusetts zum Charles Bukowski-Gedicht-Intro auf der Bühne erschien. Teile der Band (insbesondere der Drummer) waren über die komplette Spielzeit quasi unsichtbar, da neben den sechs Akteuren auch die Nebelmaschine ohne Unterlass alles gab. In Verbindung mit der Lightshow und der streckenweise sogar mit ins Beleuchtungskonzept einbezogenen Beleuchtung in der Überdachung, ergab sich eine enorm dichte Atmosphäre, die das intensive Postrock-Material der Band perfekt untermauerte. Jeder der fünf gespielten Tracks hatte eine eigene Lichtkomposition und die schiere Wall Of Sound, die die Band dank dreifacher Gitarrenpower und einem enorm präsenten Bass aufschichtete, war mächtig. Auch ohne Gesang wurde hier so viel Emotion, Melancholie und leidenschaftlicher Hingabe transportiert, dass es in den Reihen vor der Bühne nur selig Grinsende oder entrückt Genießende gab. Nur zwei Mal richtete einer der Gitarristen ein paar höfliche und dankbare Ansagen ans Publikum, ansonsten sprach die Musik für sich. Als auf der T-Stage die nächste Band ans Werk ging, hieß es für die eingangs erwähnten Zuschauer wieder Gehörschutz anlegen…
Als der Backdrop um kurz nach ein Uhr hochging und das „Cruelty And The Beast“-Artwork offenbarte, wurden einige Augen und Höschen feucht. Tun sie es wirklich? Ja, sie haben es getan! Unter einem staunenden Vollmond spielten CRADLE OF FILTH Songs wie „Thirteen Autumns And A Widow“, „Cruelty Brought Thee Orchids“, „Beneath The Howling Stars“ und „The Twisted Nails Of Faith“. Kenner der Band wissen, was das bedeutet: Die Briten brachten fürs SUMMER BREEZE eine ihrer in diesem Jahr vereinzelt stattfindenden Special-Shows auf die Bühne und präsentierten das 1998er-Meisterstück „Cruelty And The Beast“ in voller Länge. Dass eine solch rare Besonderheit mit Pyros untermalt wird, versteht sich von selbst. Schon beim Opener schossen Feuersäulen in den nachtdunklen Himmel. Das Album hat eine Spielzeit von knapp unter einer Stunde, und CRADLE OF FILTH durften die Main Stage 60 Minuten bespielen. Viel Zeit für Worte zwischen den Songs blieb also glücklicherweise nicht. Publikumsanimationen und Live-Floskeln wären an diesem Abend ebenso deplatziert wie CRADLE-Hater gewesen. Ihr Auftritt war eine beeindruckende Live-Erfahrung für alle, die Gassenhauer wie „Her Ghost In The Fog“ mögen, an diesem Abend aber nicht vermissten. Wie oft hört man diesen Satz: „Die alten Sachen sind ja ganz gut, da haben sie noch sowas wie Black Metal gespielt.“ Die heutige Lehrstunde hat bewiesen, dass CRADLE OF FILTH in ihrer Frühphase einen eigenen Stil entwickelt haben, der auch 20 Jahre später noch begeistern kann. Allein die Darbietung des dreistufigen Album-Highlights „Bathory Aria“ hätte den Besuch der Show gerechtfertigt, die von einem nahezu perfekten Sound getragen wurde. Zudem war Dani Filth stimmlich in Hochform. CRADLE OF FILTH haben die Musik eines wichtigen Albums der 90er sprechen lassen und einen Auftritt zu einem Erlebnis gemacht, das zumindest den Anhängern der Band sehr lange in Erinnerung bleiben wird.
Dem Donnerstag durften ANAAL NATHRAKH als letzte Band des Tages endgültig den Garaus machen. Doch die Briten traten mit einer leicht dezimierten Mannschaftsstärke an. Denn Gitarrist und Mastermind Irrumator war nicht mit von der Partie, wegen eines kurz vor dem SUMMER BREEZE erlittenen Knöchelbruch, wie sein „Partner in Crime“ V.I.T.R.I.O.L. erklärte. Doch auch mit nur einer Gitarre machten ANAAL NATHRAKH, wie gewöhnlich, keine Gefangenen. Zum Start walzte „Obscene As Cancer“ vom aktuellen Album „A New Kind of Horror“ über das bis spät in die Nacht standhafte Publikum, dem auch der einsetzende Regen nichts mehr ausmachte. Wer sich wegen des bisschen Nass in sein Zelt verkroch, verpasste ein erstklassiges Set und eine bestens aufgelegte Band. Besonders V.I.T.R.I.O.L. glänzte mit seinem trockenem britischen Humor und politischen Ansagen, die sich meist gegen den bevorstehenden Brexit richteten. Und nachdem auch der Mischer nach anfänglichen Schwierigkeiten den Sound besser in den Griff bekam, kamen vor allem die fiesen Gitarren-Salven bestens rüber. Den Schlusspunkt des intensiven Sets markierte „The Joystream“ – und dann wurden auch die Letzten endlich in ihre verdiente Nachtruhe entlassen.