11.30 WINTERSTORM

Von ein paar Regentropfen ließen sich jene, die zu früher Stunde bereits vor die T-Stage erschienen waren, selbstverständlich nicht abschrecken, denn sie waren ja angetreten, um einen echten musikalischen Wintersturm zu erleben. Die fränkischen Power Metaller WINTERSTORM vertrieben blizzardschnell die Müdigkeit des letzten Festivalmorgens und brachten eine immer weiter anwachsende Zuschauermenge zum Hüpfen. Für einen amtlichen Circle-Pit erwies sich ihr Folk-lastiger Power Metal zwar als stilistisch eher ungeeignet, stattdessen bildete sich eine nicht minder beeindruckende, weil unverhofft langlebige Circle-Polonaise, bei der die Fans in mehreren konzentrischen Kreisringen mit unterschiedlicher Drehrichtung umeinander herum trabten. So tanzt man also den „Winterhumppa“! Entsprechend guter Laune lobte Frontmann Alexander Schirmer das auf der Bühne bereitgestellte Bier (seiner fränkischen Herkunft, nicht des Geschmacks wegen), dem er sich in regelmäßigen Trinkpausen intensivst widmete. Von den aufkeimenden „Noch ein Bier!“-Rufen wollte er indes nichts wissen und wies sie mit einem lässigen „Falsche Band!“ weit von sich. Mit dem Klassiker-Doppelpack „Into The Light“ und „Dragonriders“, sowie einem kurzen Geburtstagsständchen für Tontechniker Tom beendeten WINTERSTORM ihr Set und hinterließen eine erfolgreich aufgeweckte und darum umso seliger lächelnde Meute.

12.00 EVERGREEN TERRACE

EVERGREEN TERRACE haben sich in den letzten Jahren in Deutschland bis auf wenige Festival-Auftritte ziemlich rar gemacht. Schließlich hatte Sänger Andrew Carey der Band 2015 den Rücken gekehrt, stieg aber 2017 wieder ein. Und auch Christopher Brown nahm zur gleichen Zeit wieder Platz hinter den Kesseln. Als kleines Bonbon oben drauf, kündigten sie im vergangenen Frühjahr sogar ein neues Album an. Höchste Zeit, schließlich liegt das letzte Album „Dead Horses“ schon sechs Jahre zurück. Doch neues Material gab es tatsächlich nicht zu hören. Stattdessen konzentrierte sich die Band auf eine bunte Mischung bewährter Hits, wie „Mario Speedwagon“ oder „Wolfbiker“. Auch etwas, was EVERGREEN TERRACE irgendwie häufiger verfolgt: technische Probleme. Diese sorgten immer wieder dafür, dass entweder die Pausen zwischen den Songs etwas länger waren, oder dass ein Song wie „Dead Horses“ mit nur einer Gitarre auskommen musste. Dem Publikum war das relativ egal. Die erfreuten sich an den saftigen Breakdowns zu High Noon. Und eigentlich wollten EVERGREEN TERRACE exakt acht Minuten vor dem Ende ihrer Spielzeit von der Bühne gehen, doch als ihnen bewusst wurde, dass noch ausreichend Zeit für einen weiteren Song war, schoben sie, nach längerer Diskussion und einer Publikumsumfrage, noch „Enemy Sex“ als Zugabe zu einem recht kurzweiligen Set hinterher.

12.20 HIGHER POWER

Die fünf Briten von HIGHER POWER hatten bei ihrem Auftritt mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen. Die sich bei Nieselregen zunächst sehr zögerlich unter dem Dach der Wera Tool Rebel Stage versammelnden Zuschauer wirkten allesamt noch recht verkatert und müde, und der Sound taugte zwar prinzipiell gut dazu, Tote zu erwecken, entfachte jedoch nur die Lebensgeister vereinzelter Anwesender. Die noch junge Band aus Leeds gab sich alle Mühe das Publikum für sich und ihre Musik zu begeistern und zum mitmachen zu animieren, scheiterte aber leider am schlecht abgemischten Sound, der im Zuschauerbereich nur als undeutlich stampfender Beat mit Geschrei wahrzunehmen war. Dennoch spielten sich HIGHER POWER mit Leidenschaft durch ihr Set und forderten die vor der Bühne versammelten Besucher immer wieder eifrig zum Ausrasten auf, was am Ende des Konzerts immerhin mit einem lauten Applaus honoriert wurde.

12.55 MR. IRISH BASTARD

Kurz vor 13 Uhr hieß es hart feiern, und zwar auf irische Art. Die ersten folkloristischen Flötentöne von MR. IRISH BASTARD erklangen und schon ging es rund vor der T-Stage. Zu schmissig, traditionellen Tönen der grünen Insel lässt es sich ja bekanntlich hervorragend schunkeln und das Beinchen schwingen. Zwar musste die Meute vor der Bühne in Dinkelsbühl auf standesgemäßes Guinness oder Cider verzichten, dafür gab es seitens der Band aus Münster ordentlich musikalischen Druck auf den Kessel. Während die Kapelle schwungvoll und bewegungsfreudig aufspielte wurde in der Menge ebenso gemosht und gehüpft. Ein fröhlicher Circlepit setzte sich zeitnah in Bewegung und zog mit freundlich, winkenden Metallern seine Kreise durch die vordersten Reihen. Mit der Ballade „I Only Like You“ kam dann plötzliche Kuschelstimmung auf. Ein tausendkehliger Chor gröhlte sich gemeinschaftlich in den Armen liegend die Zeilen „I Only Like You, When I`m Drunk“. So ein Samstag Mittag könnte durchaus schlimmer aussehen. In diesem Sinne: Cheers!

12.55 BRAINSTORM

Bereits als das Coverartwork des aktuellen BRAINSTORM-Albums “Midnight Ghost” auf der Main Stage gehisst wurde, versammelten sich trotz Wind und Nieselregen die ersten standhaften Fans, um dem Auftritt der schwäbischen Power Metaller beizuwohnen. Selbige ließen sich dann auch nicht lange bitten und legten pünktlich mit „Devil’s Eye“ los. Einheitlich gewandet in schwarze Hosen und weiße Hemden hat sich da offensichtlich mal jemand Gedanken über die äußerliche Erscheinung gemacht. Vielleicht hatten sich die Herren aber auch nur fein gemacht für den späteren Damenbesuch zu „Jeanne Boulet“, als eine in mittelalterliche Gewandung gehüllte junge Frau mit langen, blau gefärbten Haaren, die ihr Gesicht komplett verhüllten, genau mittig vor dem Drumkit Aufstellung nahm. Der sonstige Rausschmeisser „All Those Words“ wurde dieses Mal deutlich vorgezogen, was die versammelte Menge nicht daran hinderte, den Song wie gewohnt mit ausgiebigen „Ooooooh“ – Chören zu feiern. Routiniert spielten sich BRAINSTORM danach durch den Rest eines deutlich vom aktuellen Album dominierten Sets, das die trotz des unbeständigen Wetters während des Auftritts schlagartig angewachsene Zuschauermenge gebührend zu würdigen wusste.

13.45 FINAL BREATH

Der Witz ist alt, passt aber immer wieder: FINAL BREATH klangen bei ihrem Auftritt auf der Wera Tool Rebel Stage definitiv nicht so, als würden sie aus dem letzten Loch pfeifen. Spätestens als sich die Band nach atmosphärischem Intro vor stimmungsvoller Kulisse langsam warm knüppelte ehe Sänger Patrick Gajda die Bühne betrat und mit einem beherzten Brüller das eigentliche Set mit „Yearning For Next Murder“ einleitete, wurde klar, dass die Herren selbst nach ihrer vierzehnjährigen Pause immer noch enorm hungrig sind und keinerlei Rost angesetzt haben. Apropos „Yearning For Next Murder“: Einem Tötungsdelikt kam die Darbietung der Franken in der Tat gleich, denn das Quintett prügelte dem Publikum regelrecht den Kalk aus den Ohren und zerlegte die Bühne mit purer Aggression. FINAL BREATH jedenfalls ließen nach Ausklingen des Rausschmeißers „To Live And To Die“ nach gerade mal einer halben Stunde nur noch Schutt und Asche dort, wo vorher die Bühne stand. Und lachende Gesichter im erschöpften Publikum. Ein Glück, dass die Crew der Wera Tool Rebel Stage nebenan jede Menge Werkzeug bereit hielt, sodass drohende bleibende Schäden danach wieder zusammengezimmert werden konnten.

13.50 VAN CANTO

An ihren letzten SUMMER BREEZE-Auftritt vor sechs Jahren hatten VAN CANTO noch gute Erinnerungen – insbesondere auch an die zehnminütige Spielzeit-Überziehung, die sich heute unter keinen Umständen wiederholen sollte. So wurde das abschließende Iron Maiden-Cover „Fear Of The Dark“ auch radikal gekürzt – keine Angst vor der Dunkelheit also, sondern lediglich davor, den vorgegebenen Rahmen zu sprengen. Bis dahin war aber (zur Freude der riesigen Fanschar gleichermaßen wie zum Bedauern der Wahrer des metallischen Reinheitsgebots) noch eine Dreiviertelstunde A-Cappella-Metal zu absolvieren, die mit einer ausgewogenen Mischung aus Eigenkompositionen und auf die eigene Vokalakrobatik hin umarrangierten Coverstücken gefüllt wurde. Bereits beim Opener „If I Die In Battle“ rasteten einige der Besucher vollkommen aus und fingen an, einander mit aus Pappkartons gebastelten Schwertern und Schildern zu verprügeln – der ganz normale Festival-Wahnsinn eben. Zum Grave Digger-Überhit „Rebellion (The Clans Are Marching)“ steuerte die Menge epische Highland-Chöre bei. Verstärkung für die eigenen Reihen holten sich VAN CANTO hingegen für das Abschluss-Tripel ihres Sets, indem man ex-Frontmann Sly zu sich auf die Bühne bat, der bei „To Sing A Metal Song“, „The Mission“ und dem bereits eingangs erwähnten „Fear Of The Dark“ Seite an Seite mit seinem Nachfolger Hagen Hirschmann den Auftritt zu einem ganz besonderen machte.

14.00 RANDALE

Kinder, wie die Zeit vergeht! Die Bielefelder RANDALE traten dieses Jahr tatsächlich bereits zum vierten Mal in Folge beim SUMMER BREEZE auf. Das „Kinderprogramm“ erfreut sich bereits seit ihrem Debut auf dem Festival enormer Beliebtheit und wie jedes Jahr fanden sich auch heuer wieder massig Erwachsene vor der Bühne ein – auch viele ohne Kinderbegleitung. Weil so eine RANDALE-Show eben ein Spaß für die ganze Familie ist! Für die Kinder gabs vor der Bühne einen gesonderten Bereich, damit die Kleinen auch entsprechend gute Sicht auf das Geschehen auf der Bühne hatten. Dort startete die Band pünktlich mit dem Titeltrack ihres gerade erst veröffentlichten Albums „Kinderkrachkiste“ und man merkte sofort, dass die Menge ihre „Hausaufgaben“ gemacht hatte, denn Fronter Jochen Vahle hatte von der ersten Minute an vielkehlige Unterstützung. Und die wurde beim zweiten Song noch deutlich vehementer und somit lauter, denn das Feuerwehrlied darf seit Jahren bei keiner Show der Vier fehlen. Grandios war erneut wie Mehrgenerationen-tauglich die Show funktionierte und somit jeder auf dem Platz Spaß hatte. So waren bei „Hasentotenkopfpiraten“ zehn erwachsene Eimertrommler zu Gast auf der Bühne, später gab’s bei „Omma Oppa„ eine ewig lange Polonaise, die der Sänger mit einem Chopperlenker anführte und natürlich war auch „Punkpanda Peter“ wieder auf Crowdsurfing-Mission unterwegs. Immer wieder schön und definitiv auch unter dem Aspekt der frühkindlichen Prägung wichtig!

14.20 SKÁLMÖLD

Unter dem Motto „keiner versteht was, aber alle finden’s geil“ stand der Auftritt von SKÁLMÖLD auf der T-Stage. Die Isländer texten ausschließlich in ihrer Muttersprache und packen zudem reichlich einheimische Klänge in ihre Gitarrenmelodien. Sie starteten ihr Set mit „Gleipnir“ und holten damit nicht nur ihre eigenen Fans ab, sondern auch diejenigen, die es demnächst werden würden. Mit drei Gitarristen ausgestattet, sorgten SKÁLMÖLD für ein dichtes Rhythmusgerüst für ihre vielen Harmonien und Soli, die Leadgitarrist Thraínn Baldvinsson seiner Klampfe mit fliegenden Fingern entlockte. Einen leicht folkigen Einschlag bekamen ihre Stücke außerdem durch den häufig auftretenden Chorgesang, in den bis zu fünf Bandmitglieder einstimmten. Dieser eignete sich auch perfekt als Grundlage für die gutturalen Growls von Sänger Björgvin Sigurðsson. Den klassischen Klargesang von Keyboarder Gunnar Ben gab es jedoch meist solo. Musikalisch luden SKÁLMÖLD mal zum Tänzeln und mal zum Moshen, meist aber zum Headbangen ein, was gerade in den vorderen Reihen ausgiebig betrieben wurde – gerne auch synchron. Mit ihrer entspannten und authentischen Bühnenpräsenz zeigten sich SKÁLMÖLD auch auf der persönlichen Ebene einnehmend. Jedes Mal wieder charmant: Die Tatsache, dass die Hälfte der Band auf der Bühne gerne barfuß ist. Mit dem Publikumsliebling „Kvaðning“ fand der Auftritt schließlich sein viel zu frühes Ende.

14.45 BURY TOMORROW

Es wurde Zeit für Wind aus Richtung Core und so fegte der Metalcore-Tornado BURY TOMORROW am frühen Nachmittag über die Mainstage. Die Briten zogen die Falten der Müdigkeit aus den Gesichtszügen des geneigten Freundes solider Breakdowns. Mit brachialem Wumms und jeder Menge Bock auf das SUMMER BREEZE zauberten die Metalcorer einen sportlichen Gig aus dem Hut. „It`s a pleasure to be here“, freute sich Sänger Jason Cameron. Als Antwort und Bestätigung schnellten massig klatschende Hände in die Luft. Für die Band sei es heute mit eine der größten Bühnen, auf denen sie bisher stehen durften – und das genossen die Jungs spürbar und zeigten sich prompt von ihrer besten Seite. Mit den einleitenden Worten „Are you having fun?“ setzten BURY TOMORROW schließlich zur finalen Klatsche an. Die Band forderte zum Ende der Show mindestens Tausend Crowdsurfer. Die gab es zwar nicht ganz, aber dafür seitens der seligen Fans durch die Bank glückliche Gesichter vor der Mainstage.

15.10 RECTAL SMEGMA

Schauen wir uns in Ruhe den Bandnamen an: RECTAL SMEGMA. Der erste Teil ist leicht zu übersetzen und beim hinteren stößt man beispielsweise auf ein Wort, das im deutschen Sprachgebrauch mindestens so gängig ist wie „und“: Vorhauttalg. Nun fragen wir uns, wie rektaler Vorhauttalg a) aussieht und b) funktioniert. Die Antworten lagen im Werkzeugkasten der Wera Tool Rebel Stage. RECTAL SMEGMA klangen, als würde Mann sich genital in einem Schraubstock verfangen, während eine Bohrmaschine eine Darmspiegelung vornimmt. Also ziemlich geil. Zum Pop-Intro („Max, don‘t have sex with your ex“) ging eine Ficken-Schnapsflasche auf der Bühne rum, und Bassist Baard nutzt sein Instrument als Penisverlängerung. Niveau und Anspruch unterboten sich in der Folge mit jedem Stück gegenseitig. Total „Gnorke“. Passend zur Stage hätten Schraubenzieher und Zangen im Pit rotieren müssen, stattdessen gab es die obligatorischen Klobürsten. Ulkig übrigens, dass die Hose von Fronter Yannic die gleiche Farbe wie die Gitarre seines Nebenmanns und zudem noch große Ähnlichkeit mit den Leibchen der Security hatte – bei RECTAL SMEGMA stecken wie immer ganz viele Vorfeld-Überlegungen in den konzeptionell einwandfrei gestalteten Auftritten. Als mitten in einer Nummer das Mikro zu Boden fällt, klingt der Aufprall wie die Vocals. Hier stimmte einfach alles. Zur Feier des Konzerts banden sich Menschen Klopapier in die Haare und reckten Gehhilfen in die Höhe: Freiheit pur! Und wer jetzt denkt, dass sich in den Zeilen Ironie versteckt, irrt sich, denn es war wirklich eine feine Lehrstunde in Sachen Brutal Ballermann Metal.

15.30 ORPHALIS

Aufgepasst, jetzt wird’s laut: Bei wolkigem Himmel fuhr das nordrhein-westfälische Death Metal-Schlachtschiff ORPHALIS in den Hafen der Ficken Party Stage ein. Die Dortmunder hatten neben lärmendem Old School-Geballer auch einiges an technischer Finesse mit an Bord und spielten die Bühne quasi in Grund und Boden. Zu „The Futility Of Existence“ erhoben sich dutzende Pommesgabeln in die Höhe, um so der Brachialgewalt des todesmetallischen Quintetts (und womöglich dem Gehörnten selber) zu huldigen. Und obwohl die anderen Stages ebenfalls hochkarätige Acts boten, pilgerten nach und nach immer mehr Zuschauer vor die Stage, um die bitterböse Darbietung pfeilschneller Riffs und donnernder Drums auch einmal aus nächster Nähe begutachten zu können. ORPHALIS hatte bis zuletzt ordentlich Dampf auf dem Kessel und lieferten eine durchweg zufriedenstellende Volle-Kraft-voraus-Performance, die Genre-Liebhaber definitv überzeugt haben dürfte. In Sachen Brutal Death Metal spielen ORPHALIS aktuell ganz oben mit.

15.45 RISE OF THE NORTHSTAR

2014 brachten RISE OF THE STAR noch unbeteiligtes Laufpublikum dazu, sich vor der damals noch als Camel Stage bekannten Nebenbühne die Schädel einzuschlagen. Fünf Jahre später war die Band im Billing beträchtlich nach oben gerückt und zog zur besten Nachmittagszeit beachtliche Menschenmassen vor die T-Stage. Tatsächlich war es nach wenigen Minuten so gut gefüllt, dass bei der nächsten Einladung der französischen Rap-Metaller mit dem massiven Japan-Fimmel auf das SUMMER BREEZE die Main Stage nur konsequent wäre. Gewandet in schwarz-weiße Einheitsuniformen, von den Sneakern bis zum Mundschutz, und mit einer Bewegungsintensität, die so manchen im Publikum sicherlich zusätzlich anspornte, machten RISE OF THE NORTH STAR absolut keine Gefangenen. Vor allem die Songs des aktuellen Studioalbums „The Legacy Of Shi“ wurden flächendeckend abgefeiert: Violent Dancing, diverse Crowdsurfer und eine angesichts der Uhrzeit äußerst respektable Wall of Death prägten die Choreografie vor der Bühne. Kein Wunder, dass zum Ende des Sets selbst die knallharten Samurai hinter ihren Masken den äußerst gelungenen Auftritt in einem Gruppenfoto mit dem Publikum dokumentieren wollten.

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15.55 EQUILIBRIUM

Danach wurde es auf (und vor) der Main Stage wildromantisch: Abgesehen vom angenommenen Heiratsantrag in der ersten Reihe bevor es losging, standen als nächstes EQUILIBRIUM auf dem Plan. Bei den SUMMER BREEZEschen Stammgästen hat es seit der letzten Show vor drei Jahren ganz schön gerumpelt in der Kiste: Nicht nur mit einem weiteren Langeisen namens „Renegades“ im Gepäck, sondern auch mit ganz neuen Tönen, Ambitionen und neuer musikalischer Unterstützung von gleich zwei Personen, nämlich „Skadi Rosehurst“ am Keyboard/ Synthesizer (nicht bei Live-Auftritten) und Martin „Skar“ Berger Enerstvedt am Bass und als Zweitstimme sind die Herzensbrecher zurück und kamen mit Pauken und Trompeten – oder vielmehr Klampfen und Pyroshow – auf die Bühne. Skars Cleangesang dürfte hierbei die nach außen hin wohl größte Veränderung mit sich bringen, was besonders beim The Hooters-Coversong „Johnny B“ für Überraschung sorgte und sehr guten Anklang fand. Natürlich wurden auch Dauerbrenner wie „Waldschrein“ und „Karawane“ gespielt, aber insgesamt spürte man den neuen Wind von EQILIBRIUM, beispielsweise mit „Renegades – A Lost Generation“, was laut eigenen Aussagen gespielt wurde, um mit dem hüpfenden Sportprogramm dem Speck an den Kragen zu gehen. Zusammen mit den zunehmend englischen Titeln fühlten sich die Jungs aber sichtbar wohl mit ihren neuen Federn, sie sind inzwischen einfach viel mehr als nur die Pagan Metal-Band, die uns „Blut im Auge“ brachte und bewiesen abermals ihre Live-Durchschlagskraft auf Dinkelbühls Bühnen. EQUILIBRIUM, wann kommt ihr wieder?

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16.30 BEGGING FOR INCEST

„Wir sind BEGGING FOR INCEST, und genauso wird’s gemacht!“ rief Sänger Meik dem Publikum zu und verordnete demselben erst einmal eine kurze Denkpause. „Ich schlimmer Finger“, fügte er schließlich mit einem Lachen hinzu. Vor der Ficken Party Stage hatte sich eine (überwiegend männliche) Meute versammelt, die zu den fett groovenden Stücken der drei Kölner Brutal Death Metaller heftig abfeiern wollte. Mit wildem Slam-Dancing, Circle Pit, fliegenden Klorollen und immer wieder dem Fingerzeig im Rhythmus. Da waren die wenig geschmacksicheren Songtitel wie „Crushed Testicals Smeared With Excrements“ oder „Fill Every Hole“ eher schmückendes Beiwerk; wichtig war der von Schlagzeug und Gitarre gepfefferte Rhythmus, genauso wie die zwischen viehischem Grunzen und schweinischem Quieken wechselnden Vocals. Die Menge feierte sich selbst, und somit blieb Sänger Meik letztlich nur die Feststellung: „Vielen lieben Dank.“ Pause. „Fuck!“

16.35 OCEANS OF SLUMBER

Die Schnittmenge der Fans von RISE OF THE NORTHSTAR, die zuvor auf der benachbarten T-Stage für einen Komplettabriss gesorgt hatten und den nun folgenden OCEANS OF SLUMBER dürfte gegen null gegangen sein. Denn auf der Wera Tool Rebel Stage gab es jetzt einen derart bunten Strauß an Genreversatzstücken (Progressive, Extreme, Country, Folk, Jazz usw.), dass das auf dem Papier schon fast überfordernd klingt, in der Livesituation wird das aber alles stimmig durch die unfassbare Präsenz der Sängerin Cammie Gilbert zusammengehalten. Dank des komplexen Materials brachte es die Band in ihrer vierzigminütigen Spielzeit gerade mal auf vier gespielte Songs, die das Publikum offenbar derart fesselten, dass es außer frenetischem Applaus zwischen den Songs kaum zu Reaktionen, wie etwa gesteigertem Bewegungsdrang, fähig war. Die Frontfrau im Dark Funeral-Oberteil beschränkte ihre Ansagen aufs Nötigste und ging voll im Material auf, wiegte sich lasziv zu machen Passagen oder warf auch mal mit ihren Haaren um sich. Ihre in einheitliche Hemden gekleidete Band bestach durch leidenschaftliches Spiel und allesamt genossen sie den Auftritt sichtlich.

17.05 LORDI

Monsteralarm auf dem SUMMER BREEZE: Die Finnen LORDI machten am Nachmittag die Mainstage unsicher und zogen eine imposante Menge an Fans und Schaulustigen an. Und die hatten Spaß an der Monstershow, die gleich beim Opener „Sexorcism“ einen eingängigen Sing-along-Refrain auffuhr. Der hünenhafte Mr. Lordi mit seiner nicht gerade schmeichelnden Monstermaske wiederum wusste, wie er das Publikum unterhalten muss: „You wanna get naked?“, fragte er da in die Menge, und Dutzende Hände gingen nach oben. „Dann seid ihr Perverse! Wenn ein Typ mit meinem Aussehen fragt, ob ihr euch nackig ausziehen wollt, lautet die richtige Antwort: No, Sir!“ Was aber einige Damen nicht davon abhielt, beim folgenden Song „Naked In My Cellar“ blank zu ziehen, und was eine nicht kleine Welle an Crowdsurfern in Richtung Bühne spülte. Nicht fehlen durfte ein von Technorhythmen unterlegtes funky Basssolo vom bald ausscheidenden Viersaiter The Ox, zu dem vor allem die weiblichen Zuscher ihre Hüften schwangen. Ebensowenig fehlte „Who’s Your Daddy“, bei dem es laut Mr. Lordi nicht um Erziehung ging. „Oder vielleicht doch, ich weiß nicht…“, orakelte er, um dann während des Songs eine CO2-Kanone in (Monster-)Penisform zu bedienen. Zum Abschluss spielten die Finnen noch den alten Gassenhauer „Devil Is A Loser“ sowie „Hard Rock Hallelujah“, mit dem sie 2006 den Eurovision Song Contest gewinnen konnten. Das mobilisierte bei den Zuschauern noch einmal alle Sangeskünste und ließ den rundum gelungenen Gig mit einem Mitsing-Halleluja ausklingen.

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17.10 NASTY

NASTY sind ein immer wieder gern gesehener Gast auf dem SUMMER BREEZE. Zuletzt zerlegten die Belgier 2016 die T-Stage und auch 2019 sollte es wieder eine Hardcore-Show allererster Kajüte werden. Wie immer machten sie absolut keine Gefangenen und ballerten einen Breakdown nach dem anderen in den Dinkelsbühler Nachmittgashimmel. Besonders Sänger Matthias Tarnath war mit seinen unterhaltsamen Ansagen und sehenswerten Tanzmoves ein echter Hingucker. Sowohl Band als auch Publikum gönnte sich zu keiner Sekunde eine Verschnaufpause. Im Pit flogen die Hände und Füße durch die Gegend und Matthias forderte immer noch mehr Bewegung, noch mehr Action. Als er dann erstmals in den Graben ging, um der ersten Reihe das Mikro entgegenzuhalten, stapelten sich die Körper meterhoch und die Grabenschlampen hatten mit den nach vorne getragenen Crowdsurfern alle Hände voll zu tun. Klar, dass Matthias das zu schätzen wusste und sich mehrfach beim, wie er versehentlich sagte, „Summer Blast“ bedankte. Mit „Shokka“ wurde dann zum Abschluss noch mal richtig Staub aufgewirbelt bevor NASTY sich ihren verdienten, lang anhaltenden Abschiedsapplaus abholten.

17.30 PIGHEAD

Wie ein Donnergrollen rollten PIGHEAD am Samstag Abend über die Ficken Party Stage. Dem inbrünstigen, gutturalen Grunzen und der massiven Welle düsterstem Saitengezupfes der Berliner konnte man sich nicht entziehen. Die Walze brutalen Death Metals bahnte sich unaufhaltsam ihren Weg. Die Folge: Viele, die eher zufällig vorbeigekommen waren, blieben stehen, so dass die „Schweineköpfe“ ab dem zweiten Track von der Bühne aus auf eine beachtliche Menge blicken konnten. „Habt ihr Lust zum Tanzen? So ein bisschen von links nach rechts?“ fragte Frontmann Jens kurz darauf schelmisch in die Runde. Der Blickfang des, sich daraufhin bildenden kleinen Pits, war ein Metalhead mit über den Kopf gezogener, rosafarbener Schweinchenmaske. „Da geht noch was!“ forderte der Sänger weiter heraus, während mittlerweile, aus nicht nachvollziehbaren Gründen, Toilettenpapier sowie Toilettenbürsten gen Himmel geschmissen wurden. Dabei ging es PIGHEAD doch darum, die Sau raus zu lassen. Auf diese traf man dann aber noch zum Ende des Sets. Der Song „Piggrinder“, eingeläutet und untermalt von Schweinegrunzen und -Qietschen, machte dann den Deckel der Death Metal-Sause final zu.

18.00 BURNING WITCHES

Die BURNING WITCHES durften sich mit Fug und Recht als die wohl traditionsbewussteste Band im diesjährigen SUMMER BREEZE-Line-Up bezeichnen. Die fünf Schweizerinnen waren bis zum Hals in Old-School-Gefilden verwurzelt und lockten dementsprechend auch insbesondere die etwas reiferen Semester vor die Wera Tool Rebel Stage. Diese zeigten dann auch, dass sie ganz ohne neumodischen Schnickschnack wie Crowdsurfing oder Circle-Pits, ordentlich Stimmung machen konnten und feierten das Dargebotene nach allen Regeln der Kunst ab. Ihre Instrumente beherrschten die Damen tadellos und schüttelten sich reihenweise eingängige Heavy-Metal-Riffs aus dem Ärmel, die auch im 80er-Jahre-Repertoire von Iron Maiden oder Judas Priest nicht negativ aufgefallen wären. Das Set war mit Hits wie „Hexenhammer“, „Executed“ oder „Black Widow“ gespickt und mündete in der fulminanten Bandhymne „Burning Witches“, deren Name heute definitiv nicht Programm werden sollte. So wünschte man der All-Female-Metal-Combo der Stunde statt eines warmen Plätzchen auf dem nächstbesten Scheiterhaufen lieber eine baldige Wiederkehr nach Dinkelsbühl-Sinbronn.

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18.30 CARNAL DECAY

Auf jedem Festival gibt es Bands, die ein ganz bestimmtes Publikum anziehen. CARNAL DECAY gehören in diese Kategorie und blickten von der Beischlaf Party Stage auf ein Ensemble Aristokraten, die ihre blaublütigen Strandfiguren aus den herrschaftlichen Zeltburgen geschält haben, um den eufonischen Klängen dieser illustren Truppe zu frönen und sich ein „Shotgun Facelift“ verpassen zu lassen. Hier vollzog sich wahrlich ein feudales Paradebeispiel gehobener Musikkultur – ganz im Zeichen von Johann Sebastian Krach, Ludwig van Methoven und Frédéric Shot-pin. Wer (mo)zartbesaitet war, wurde sanft gen Exit geleitet (Begriffserklärung: Exit = dieser Tunnel mit dem Licht am Ende). CARNAL DECAY und ihr Gefolge hatten richtig „Lust For Gore“, den gleichnamigen Song aber nicht gespielt, und die edlen Damen und Herren im exklusiven Rund tobten sich aus, als gäbe es „No Sequel“. Dazu gehörte auch ein junges Mädchen, das ihren eigenen Pit rund um ihre Eltern lief und die langen blonden Haare zu sanften Blastbeats und süßem Slam schwang. CARNAL DECAY spielen Musik für die Anspruchsvollen, dann aber von den ganz Kleinen bis hin zur Oberschicht. Dirigent Michael Kern präsentierte sich stimmlich (Grunzen) und rhetorisch („‘n Pit abcirceln“) gewandt, gewitzt, einfach jederzeit en point. So vollzog sich ein Tanzabend, den wir so schnell nicht vergessen wollen und werden, denn am Ende wissen wir natürlich: „We All Bleed Red“.

18.35 ELUVEITIE

ELUVEITIE wurden auf der Main Stage bereits von unzähligen Fans erwartet, als sie kurz nach 18:30 Uhr ihr energiegeladenes Set begannen. Stilecht spannten Sie die Zuschauer mit einem Intro auf die Folter, bevor sie für „Ategnatos“ schließlich auf der Bühne Einzug hielten. Den Abschluss machte Fronter Chrigel Glanzmann, der wie der Rest der Band mit Jubel und erhobenen Pommesgabeln empfangen wurde. Mit „King“ und „The Call Of The Mountains“ gab es zunächst ein paar ältere Stücke, die wegen ihres hohen Wiedererkennungswertes aber ideal waren, um das SUMMER BREEZE-Publikum so richtig in Fahrt zu bringen. Dieses sorgte nicht nur mit einem immer größere Kreise ziehenden Circle Pit für ordentlich Bewegung auf dem Infield, es gönnte auch den Grabenschlampen keine Verschnaufpause. Im Millisekundentakt schlugen die Crowdsurfer im Graben auf und wurden fachgerecht ohne jegliche Blessuren zu Boden geleitet. Den Besuchern muss dabei ein hohes Maß an Kreativität zugesprochen werden, denn unter anderem wurden ein Panda, ein buntes Einhorn, drei Affen (auf einmal) und Jesus geischtet. Das Hauptaugenmerk lag aber natürlich nach wie vor bei ELUVEITIE. Diese boten zwischen den brutalen Death-Brettern immer wieder verträumte Momente, wie beispielsweise bei dem schon erwähnten „The Call Of The Mountains“ oder“A Rose For Epona“. Diese Stücke waren es auch, bei denen die Zuschauer die größte Textsicherheit an den Tag legten. Nicht nur Fabienne Erni konnte die Mitsänger mit ihrer feenhaften Stimme begeistern, auch Chrigel Glanzmann hatte sie bei seinen Growls auf seiner Seite. Mit fortschreitender Spielzeit steigerten sich nicht nur ELUVEITIE stetig in ihrer Performance, auch das SUMMER BREEZE-Publikum – allen voran diejenigen im Circle Pit – eskalierte zusehends. So lag trotz des Regens der letzten Tage bald ein dezenter Staub in der Luft. Doch auch ELUVEITIE mussten schließlich zum Ende kommen. Dies taten sie mit „Inis Mona“, einem Song, der nur schwer zu toppen ist und der auch beim diesjährigen SUMMER BREEZE wieder für Euphorie sorgte.

18.35 GRAND MAGUS

Bei Odin, was für eine Wahnsinnsshow! Die schwedischen Heavy Metal-Allväter GRAND MAGUS brachten mit ihrem energiegeladenen Auftritt die T-Stage an diesem frühen Abend zum Beben. Bereits beim Opener „I, The Jury“ konnten zahlreiche Fans ihre Textsicherheit unter Beweis stellen, während sich das Stockholmer Wikinger-Trio schon einmal für Hits wie das vor Kraft strotzende „Dawn Of Fire“ oder den Klassiker „Ravens Guide Our Way“ warm spielte. Die eingängigen Mitsingpassagen bei „Steel Versus Steel“ versetzten Zuschauer wie Band in den siebten Himmel (beziehungsweise direkt in die heiligen Hallen Walhallas) und unterstrichen, wieso die drei Schweden gern gesehene Gäste auf nahezu jedem namhaften Festival sind. Mit „Like The Oar Strikes The Water“, „Kingslayer“ und „Iron Will“ gab es zudem gestandene Fanfavoriten auf die Ohren. Frontmann Janne Christoffersson punktete bei seinen Ansagen unterdessen mit seinem trockenen Humor und skandinavischer Gelassenheit. Als zu guter Letzt die markante Bassline von „Hammer Of The North“ erklang, gab es kein Halten mehr. Ganz großes Kino!

19.40 GUTALAX

Es war einmal ein Krokodil namens „Assmeralda“, das alle anderen unentwegt zum Lachen brachte. Daher wurde es immer und immer wieder mit Klopapier beworfen – weil man das eben so tut, wenn jemand lustig ist. Doch eines Tages gingen dem Krokodil die Witze aus, also begab es sich „Fart Fart Away“ auf eine Reise. Die ersten Kilometer brachte es auf vielen kleinen Bällen hinter sich. Als diese ihren Geist aufgaben, fand das Krokodil einen Autoreifen, auf dem es gemütlich weiter in Richtung Süden zog. Plötzlich stellte sich ein „Shit Beast“ in den Weg, das das Krokodil gerade so mit Hilfe einer Klobürste besiegen konnte. Vereinzelte Gewässer überwand das Tier mit aufblasbaren Haien und Delphinen, auf denen es, einem Staubwedel sei Dank, zügig vorwärts paddeln konnte. Allmählich fragte sich das Krokodil, warum so viele Tiere nicht echt, sondern lediglich mit Luft gefüllt waren, denn auch ein Mini-Dinosaurier schwebte fröhlich an ihm vorbei. Endlich, dort hinten am Ortseingang von Dinkelsbühl lebte etwas. Über die Schweinemaske sah der kleine Kroko einfach mal hinweg und ließ sich bis zu einem Ort führen, der sich SUMMER BREEZE nannte. Dort angekommen, sprang die Partystimmung sofort über: Auf der Bühne standen GUTALAX, also ließ sich das Krokodil in die Luft heben und 45 Minuten lang neben Bällen, einem Reifen, Fischen, einem Merkel-Pappaufsteller und dergleichen von vorne nach hinten und von links nach rechts über die beachtliche Menge feiernder Menschen werfen. Welch ein Spaß! Und so endete die „Toi Toi Story“.

20.10 SUBWAY TO SALLY

Die einen sitzen an einem Samstagabend um 20.10 Uhr vor der Glotze und schalten den Eurovision Song Contest ein, andere gehen auf’s SUMMER BREEZE und schauen in der vordersten Reihe SUBWAY TO SALLY. Der Vergleich hinkt wirklich gar nicht, wenn man bedenkt in welcher Aufmachung die sieben Potsdamer am letzten Festivalabend mit dem Opener „Messias“ auf die Bühne kamen: Eric Fish nahezu unkenntlich verhüllt und bunt glitzernd wie ein Weihnachtsbaum angesichts der braun-gelockten Perücke, Pilotenbrille und einer goldenen Pailettenjacke. Seine Mitstreiter erschienen in schwarz-blau-pailettenbesetzter Bühnengarderobe. Man musste schon zwei Mal hinschauen, mit kurzer Panik, ob man nicht versehentlich vor der falschen Bühne stand – die Überraschung war also gelungen! Aber spätestens Fischs markanter Gesang ließ keine Zweifel mehr und die Truppe und das Publikum mobilisierte zu den Oldies der Diskographie wie „Henkersbraut“, „Eisblumen“ und „Tanz auf dem Vulkan“ nochmal alle Kraftreserven. Der Begriff „Mittelaltermucke“ kann angesichts der Songauswahl und neuen Stimmung dabei nicht mehr komplett passend verwendet werden, aber wer das im März diesen Jahres erschienene Album „Hey!“ kannte, welches gut ein Drittel des Sets an diesem Abend ausmachte, dem war die neue Brise schon hinlänglich bekannt und die typischen „Blut, Blut, Räuber saufen Blut“-Rufe im Publikum verhallten überraschenderweise gleich zu Beginn des Auftritts. Mit professioneller Show und viel Zuspruch seitens Hörerschaft rockte man sich durch die 75 Minuten Spielzeit. Am Ende der Show warteten gleich drei Songs des aktuellen Albums, nämlich „Alles was das Herz will“, „Aufgewacht“ und „Ausgeträumt“ in einem kompakten Block. Danach verließ die Band kurz die Bühne, aber nur um bald wieder aufzulaufen. Und nachdem die Zugabe „Grausame Schwester“ verhallt war, hörte man die Zuschauer noch lange nach mehr SUBWAY TO SALLY rufen.

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20.30 SOEN

Am Ende eines langen Festivalwochenendes, wenn es Zeit ist, sein persönliches Résumé zu ziehen, zählen zu den Highlights doch nur allzu oft nicht nur die Bands, auf die man sich schon monatelang vorher gefreut hat, sondern jene, die einen aus dem Hinterhalt völlig kalt erwischen. Bands, die nicht ins gängige Raster passen oder ewig wiedergekäuten Mustern unterliegen, sondern den Schritt „Out of the box“ wagen. Nachdem gestern ZEAL & ARDOR glasklar in diese Kategorie fielen, füllten heute SOEN diese Rolle aus. Der Ruf von Martin Lopez als ex-Opeth-Schlagzeuger mag ihm zwar vorauseilen und weder kommen die Vergleiche mit Tool und Opeth von ungefähr noch ist der Pink Floyd- und Deep Purple-Einschlag von der Hand zu weisen. Aber was SOEN daraus als multinationale Truppe in ihrer mittlerweile vier Alben umfassenden Diskographie als auch vor allem heute live gestrickt haben, hat sich das Prädikat „besonders wertvoll“ redlich verdient. Progressive Metal technisch so anspruchsvoll und gleichzeitig catchy zu gestalten, ohne anstrengend und verkopft zu sein, kriegen auch einige altgediente Genre-Kollegen nicht mehr so überzeugend hin. Wirklich jeder Song wartete mit einem hochmelodischen Refrain epischen Breitwand-Ausmaßes auf, bot dabei trotzdem insbesondere mit vertrackten Rhythmen und den perlenden Leads von Marcus Jidell etwas für die spielverliebten Zuhörer und fuhr Vocals auf, die in Punkto Treffsicherheit wie vom Band klangen (kamen sie aber nicht, Joel Ekelöf kann wirklich so gut singen). Gänsehaut pur, der auch der permanent als Bindfäden runterkommende Nieselregen keinen Abbruch tat. Vor dem Moog-geschwängerten letzten Song „Lotus“, Bruder im Geiste von Deep Purples „Soldier Of Fortune“, stellte Ekelöf der Reihe nach die Band vor und diese Namen sollte man sich unbedingt merken.

21.35 GAAHLS WYRD

Zur Feier des Gaahles haben ein paar Besucher Corpsepaint aufgelegt. Trotzdem fielen die Bemalten kaum auf, weil der Platz vor der Wera Tool Rebel Stage mehr als gut gefüllt war. Das überraschte ein wenig, ist Black Metal beim SUMMER BREEZE doch oft ein Außenseiter. Steht eine norwegische Ikone auf der Bühne, sieht das aber anders aus – obwohl zeitgleich BULLET FOR MY VALENTINE zockten. Anhänger und die Band selbst durften sich also freuen, dass GAAHLS WYRD sowohl viel als auch sehr gute Reaktionen bekamen. Aber sind wir mal ehrlich: eigentlich ist es ein Gaahl’sches Medley, worauf die meisten wohl auch gehofft haben. Der Sound war vom Fleck weg einwandfrei. Bei der Liedauswahl ließen sich GAAHLS WYRD nicht lumpen und stiegen mit der GORGOROTH-Nummer „Sign Of An Open Eye“ ein. Der gemächliche Anfang passte wunderbar zum gewohnt schleichenden Auftritt des Fronters. Sofort legte sich die Dunkelheit wie ein Sargdeckel aufs Zuschauerrund und schnitt alles andere ab – für 45 Minuten reisten etliche Begeisterte mit mal atmosphärischem, mal rasendem Black Metal durch das musikalische Schaffen des Sängers. GAAHLS WYRD spielten drei Lieder vom im Mai erschienenen Debüt „GastiR – Ghosts Invited“ und coverten ansonsten Stücke von GORGOROTH, GOD SEED und TRELLDOM.

21.45 BULLET FOR MY VALENTINE

Knapp anderthalb Jahrzehnte ist es her, da katapultierte eine Band namens BULLET FOR MY VALENTINE das sonst eher verschlafene Wales mit einem Schlag auf die Metal-Landkarte. Seitdem begeistern die vier Briten mehrere Metalhead-Generationen mit ihrem melodischen Mix aus modernem Metalcore und klassischen Einflüssen aus Hard ’n‘ Heavy. Kein Wunder also, dass an diesem Samstagabend Jung und Alt zur Main Stage pilgerten, um mit den Walisern den letzten Festivaltag noch einmal hochkarätig ausklingen zu lassen. Frontmann Matthew Tuck und seine Kollegen waren sichtlich begeistert von der lautstarken Menge und dankten es ihr mit einer vor Hits nur so strotzenden Setlist, die gestandene Klassiker und neue Hymnen vereinte. Schon der kraftvolle Opener „Don’t Need You“ gab die Marschrichtung vor und entfachte euphorischen Jubel und Gänsehautatmosphäre unter den zahlreich erschienenen Fans. Das inzwischen beinahe schon legendäre „Your Betrayal“ brachte die Zuschauerschaft so zum Toben, dass Gründungsmitglied und Sänger Matthew Tuck kurz die Worte fehlten, bevor er schließlich erklärte, wie sehr er das deutsche Publikum doch schätze. Doch es wurde noch epischer: BULLET FOR MY VALENTINE lieferten nicht nur musikalisch Highlights am Fließband (man denke nur an ihren Überhit „Scream Aim Fire“ oder das ergreifende „Tears Don’t Fall“), sondern eroberten auch mit ihrer ausgefeilten Lichtshow die Herzen ihrer Fans. Diese zeigten sich bestens gelaunt, unabhängig davon, welchem Abschnitt ihrer grandiosen Bandhistorie sich die vier Ausnahmemusiker gerade zuwandten. Das noch recht neue „You Want A Battle? (Here’s A War)“ wurde ebenso lautstark besungen wie das große Finale „Waking The Demon“. Noch Minuten nachdem sich die Waliser verabschiedet hatten, gab es lauten Applaus für den britischen Metal-Exportschlager. Schade, dass man an Abenden wie diesen auch unweigerlich daran denken muss, dass das nächste SUMMER BREEZE noch ein Jahr entfernt ist.

22.25 HÄMATOM

Noch während laut lockende Schallwellen von der Main- zur T-Stage rüberhallten, wurde das Publikum vor eben dieser immer und immer zahlreicher und erwartete HÄMATOM sehnsüchtig. Als Aufwärmprogramm ertönte laut Eminems „Without Me“ aus den Lautsprechern und wer diesen Song bis ganz zum Ende und ohne wegzulaufen überstehen konnte, wurde mit der Anwesenheit der vier außergewöhnlichen und bemalten oder maskierten Franken belohnt, die eine Show aus dem Ärmel zauberten, die selbst Nicht-Fans von den Socken gehauen haben dürfte. Es wurden wirklich alle Register gezogen und eine bunte Mischung aus Musik, Funkenkreisel, Sozialkritik, Moshpit und vor allem Spielspaß wanderten hörbar in alle vier Himmelsrichtungen – so wie eben die Jungs auch, die sich bekannterweise danach benannt haben. „Hat ewig gedauert bis wir wieder kommen durften… Wir freuen uns wie ein Schnitzel. Wie ein veganes Schnitzel!“ Das Publikum freute sich nicht minder, was sicherlich nicht nur an der mitreißenden und energiegeladenen Show, sondern auch am Einfallsreichtum der Jungs lag. Wo andere Crowdsurfen, absolvierte Süd, der Mann an den Schlagstöcken, das typische „Eva“-Drumsolo auf einer Holzplatte, welche über die Köpfe des Publikums hinweg getragen wurde – das Drumsurfen war erfunden. Sänger Nord musste zwar ganz schön betteln, ihn wieder zurückzubekommen, aber die Stimmung vor und auf der Stage war fantastisch! Auch die Inszenierung des Folgesongs „Mörder“ war mit Nord auf eigens mitgebrachtem elektrischen Stuhl einfach unvergesslich. Märchen, Gesellschaftskritik, Ärger über Politik und Missstände, ein Cover von Queens „I Want It All“ und Marterias „Kids (2 Finger an den Kopf)“, bei dem Nord dank Zuschauerchören nur die Hälfte des Refrains singen musste, taten ihr Übriges und wieder einmal haben HÄMATOM eins bewiesen: Geile Scheiße, alte Liebe rostet einfach nicht!

23.30 DIMMU BORGIR

Ein Kontrastprogramm, wie es stärker kaum sein konnte: Während man zuvor noch fröhlich mit HÄMATOM im Pit umherhopste, konnte man die danach anstehende Show auf der Main Stage und deren Stimmung schon im Vorfeld mit jeder Faser spüren, aber nur schwer in Worte fassen. Wie auf Kommando folgten Regentropfen, als hätte der Himmel gewusst, was gleich von der Main Stage auf ihn zukommt. Der dichte Nebelteppich enthüllte nach und nach die norwegischen Black Metal-Pioniere von DIMMU BORGIR in ihren schwarzen Kutten, welche mit „The Unveiling“ binnen weniger Sekunden ihre unverkennbar bedrohliche und unausweichliche Atmosphäre enthüllten, welche zuletzt vor 16 Jahren über das SUMMER BREEZE kam und dementsprechnd sehnsüchtig von der riesigen Menschenmasse vor der Bühne herbeigesehnt wurde. „It’s the last breeze of the summer. Are you alive?“ Mit diesen Worten nahm Shagrath, stimmlich in Bestform, mit auf eine Reise durch die Geschichte und Diskographie von DIMMU BORGIR. Der wohl älteste gespielte Song „Puritania“, untermalt von einer blutroten Bühnenlandschaft, reihte sich hierbei problemlos neben seine jüngeren Geschwister – der symphonisch markante Bombast war zu jeder Sekunde gegeben, was abermals für die Beständigeit und Vielschichtigkeit der Musiker spricht. Knapp die Hälfte des Sets stammte vom jüngst erschienenen Album, das zeugte von Selbstbewusstein und Stolz auf die eigene Arbeit – immerhin acht Jahre Produktionszeit! – und die Songs erwiesen sich live als wahre Perlen. Dabei war es „Council Of Wolves And Snakes“ welches mit beschwörenden Fackeln und Galders und Silenoz‘ haarlosem Zweigestirn für mindestens so große Resonanz im Publikum sorgte, wie sein Nachfolger „Progenies Of The Great Apocalypse“, für welchen sich Shagrath eigens etwas Weißes überwarf, was das Ganze nur noch morbider gestaltete. Die altbekannten Blastbeats, Shagraths Gebell und nicht zuletzt auch epischen Chöre aus der Dose sorgten für selig lächelnde Gesichter im Pit und bei den zurückrennenden Stage Divern, lautes Mitsingen und wirbelnde Haare bis in die hintersten Reihen. Man kann nur hoffen, dass wir auf das nächste Mal nicht wieder gar so lange warten müssen.

23.30 THE OCEAN

THE OCEAN firmieren je nach Markt und Rechtslage auch unter dem Namen THE OCEAN COLLECTIVE, womit sich die eigentliche Wirkung eines Live-Auftritts der deutsch-schweizerischen Post Metaller doch deutlich treffender beschreiben lässt. Auch ihr diesjähriger Auftritt auf der Wera Tool Rebel Stage des SUMMER BREEZE war ein machtvolles Gesamtkunstwerk aus Lichteffekten, Atmosphäre und musikalischer Perfektion. Mit „The Cambrian Explosion“ und „Cambrian II – Eternal Recurrance“ vom aktuellen Album „Phanerozoic I: Palaeozoic“ brach eine mächtige und dabei dennoch beeindruckend differenziert klingende Soundwand über die andächtig lauschenden Zuhörer hinein. Dezente Keyboard-Flächen, drückende Sludge-Riffs und eine facettenreiche Gesangsdarbietung im rot glühenden Nebel auf der Bühne ließen die Haare fliegen und die Körperteile rhythmisch zucken. Zum Höhepunkt seiner leidenschaftlichen Performance kletterte Sänger Loïc Rossetti über die Absperrung vor der Bühne und suchte das Bad in der Menge. Kurz vor Schluss des diesjährigen SUMMER BREEZE setzten THE OCEAN ein künstlerisches Ausrufezeichen, das bei vielen Versammelten großes Interesse an der anstehenden Tour der Band mit LEPROUS geweckt haben dürfte, die wenige später als letzte Band des Festivals die Main Stage beehren sollten.

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00.20 UNLEASHED

Vor „They Came To Die“ nahm sich Johnny Hedlund die Zeit, um seine Band Mitglied für Mitglied vorzustellen aber ganz ehrlich: muss man UNLEASHED überhaupt noch vorstellen? Die Schweden feiern in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen und wer noch nicht mitbekommen hat, dass die Mannen um den kompakten Front-Basser zu den großen Namen im schwedischen Death Metal gehören, der…tja, der hatte hier und heute Abend nichts verloren. Sage und schreibe zum sechsten Mal machten UNLEASHED dem SUMMER BREEZE ihre Aufwartung, was sie immerhin ins obere Mittelfeld hinsichtlich der Anzahl der Teilnahmen katapultierte. Diesen Stellenwert unterstrichen die Death Metaller mit einer gewohnt treffsicheren und routinierten Darbietung ihrer Todesblei-Kunst. Als Schmakerl zum Jubiläumsjahr gab es mit dem richtig fiesen „The Dark One“ sogar den ersten, jemals veröffentlichten UNLEASHED-Song von der „The Utter Dark“ genannten 1990er Demo. Das komplette Platzangebot vor der T-Stage wurde zu so später Stunde und nach anstrengenden Festivaltagen von den Fans nicht mehr genutzt, Hedlund und seine Mitstreiter hielt das jedoch nicht davon ab, das zu machen, was sie seit drei Dekaden am besten können: Rotor anschmeissen, Death Metal spielen, Spaß haben. Nach anfänglich wenig austariertem Sound sprang der Funke spätestens ab „The Long Ships Are Coming“ dann auch aufs Publikum über, kreisten die Matten und ließ „Hammer Battalion“ Crowdsurfer aufsteigen. Den Abschluss bildete das unausweichliche „Into Glory Ride“ und ließ nur den einen Schluss zu: auf die nächsten 30 Jahre schwedischen Death Metal!

01.00 LEPROUS

Es ist eine Ehre und zugleich eine Herausforderung, als Band ein Festival wie das SUMMER BREEZE mit dem finalen Slot auf der Hauptbühne beschließen zu dürfen. Nach vier bis fünf Tagen Camping, Bier und Metal in den Knochen, sind die Reihen naturgemäß lichter und die Körper gezeichnet. Bei den Norwegern von LEPROUS kamen dann an diesem Abend noch technische Schwierigkeiten hinzu, die die Band zwangen, ihr Set mit einer guten Viertelstunde Verzögerung zu beginnen. Aber LEPROUS gaben sich keine Blöße und nahmen die Hartgesottenen vom ersten Ton an für sich ein. Der klare und warme Gitarrensound in Kombination mit dem unfassbar präzisen und gefühlvollen Drumming von Baard Kolstad und den engelsgleichen Vocals von Einar Solberg sorgte für eine fast schon ergreifende Stimmung auf dem Battlefield. Spontane Änderungsbesprechungen zur Setlist und fast schon schüchtern-verlegene Ansagen ließen den ganzen Auftritt nur noch charmanter wirken und sorgten dafür, dass die Musik noch mehr für sich allein stand. Verträumt und glücklich entließen LEPROUS ihre Zuhörer nach gut fünfzig Minuten in eine letzte Nacht auf Isomatten und Grasnarben.

01.25 AHAB

AHAB gehören mit vier Teilnahmen mittlerweile zu den Stammgästen des SUMMER BREEZE, der letzte Auftritt datierte bis zu diesem Abend aber auch schon aus dem Jahre 2014. Entsprechend groß war der Andrang auch noch zu später Stund, als die Vier sich anschickten, den diesjährigen Reigen auf der Wera Tool Rebel Stage als letzte Band abzuschließen. Gemäß ihrer Genrebezeichnung Nautik Funeral Doom kündeten Mövengeschrei und Wellenrauschen programmatisch vom drohenden Untergang am Horizont, bevor die Band in den folgenden 45 Minuten einen gewaltigen Sog entfachte und in einem mächtigen Sound-Sturm dann tatsächlich alles mit sich in die Tiefe riss. In insgesamt vier überwiegend langsam walzenden Songs türmten sich die mächtigen Riffs von Gitarrist Christian Hector zusammen mit den ultra gutturalen Growls von Frontmann Daniel Droste zu monumentalen Wänden auf, nur um anschließend in ruhigen Clean-Parts in sich zusammenzustürzen. In diesen Momenten wurden störende Zwischenrufe aus dem Publikum dann auch mal mit einem herzlichen „Schnauze!“ der Die-Hard-Fans quittiert, schließlich ist die richtige Atmosphäre bei AHAB essentiell. In diesem Sinne mäanderten die einsamen Melodien des Klassikers „The Hunt“ geradezu gespenstisch über das Feld und stellten als krönenden Abschluss definitiv das Highlight des Sets dar.